Insgesamt wurden 692 Baumaßnahmen im Jahr 2023 realisiert: 246 Gebäude wurden neu errichtet und 446 Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden durchgeführt. Dabei entstanden insgesamt 1891 neue Wohnungen. Nach Angaben des Statistischen Amts der Stadt Stuttgart kamen netto – also nach Abzug von Abbruch oder Umnutzung – 1625 neue Wohnungen auf den Markt. Diese Fertigstellungen wurdeb durch Bauvorhaben gestützt, die bereits vor der Zinswende im Jahr 2022 begonnen wurden.
Dr. Matthias Fatke, Leiter des Statistischen AmtsBei einigen dieser nun abgeschlossenen Projekte verlängerte sich die Abwicklungsdauer, also die Zeit von der Genehmigungserteilung bis zur Fertigstellung. Die durchschnittliche Abwicklungsdauer für die im Jahr 2023 fertiggestellten Wohngebäude stieg auf 27 Monate, im Vergleich zu 23 Monaten im Jahr 2020.“
Im Gegensatz dazu ist die Zahl der erteilten Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken. So wurden im vergangenen Jahr im Stadtgebiet Genehmigungen zum Bau von 1092 Wohnungen erteilt (- 6 Prozent). Zugleich ist das Potenzial im Stuttgarter Bauüberhang – also jene Wohnungen, die genehmigt sind, aber mit deren Bau noch nicht begonnen wurde oder die sich noch im Bau befinden – um 17 Prozent auf 4259 Wohnungen zurückgegangen. Die seit dem Jahr 2022 deutlich gesunkenen Baugenehmigungszahlen lassen erst in den kommenden Jahren einen Rückgang der Neubauzahlen erwarten.
Jede fünfte Neubauwohnung im inneren Stadtgebiet
Die meisten Wohnungen entstanden im Stadtbezirk Feuerbach mit 287 Wohnungen. Hier konnten im neuen Wohnquartier City Prag – Wohnen am Theaterviertel knapp 250 Wohnungen fertiggestellt werden, darunter 24 sozialpreisgebundene Mietwohnungen.
Im Stadtbezirk Bad Cannstatt erreicht die Neubauzahl mit 255 Wohnungen ein ähnliches Niveau. Dazu gehören etwa 230 Personalmietwohnungen im Prießnitzweg, die in nachhaltiger, modularer Holzbauweise für Mitarbeitende des Klinikums errichtet wurden. Dieses Energie-Plus-Quartier wird insgesamt rund 330 Wohneinheiten umfassen. In den inneren Stadtbezirken wurden insgesamt 369 Wohnungen gebaut, was etwa einem Fünftel aller neuen Wohnungen im Jahr 2023 entspricht.
Insgesamt 13 Prozent des Wohnungsneubaus durch Um‐ oder Ausbaumaßnahmen
Insgesamt entstanden im vergangenen Jahr 206 neue Wohngebäude mit 1646 bezugsfertigen Wohnungen (Tabelle 3). Hiervon wurden 1465 Wohnungen im Geschosswohnungsbau (108 Mehrfamilienhäuser) und 58 Wohnungen in einem Wohnheim fertiggestellt. In Summe 97 der neu errichteten Wohngebäude sind Ein‐ und Zweifamilienhäuser. Diese bilden zusammen 123 Wohneinheiten. In neuen Nichtwohngebäuden, wie zum Beispiel Büro- und Verwaltungsgebäuden, Fabrikgebäuden und Hotels, wurden vier Wohnungen fertiggestellt. Neben dem Wohnungsneubau entstanden 241 zusätzliche Wohnungen durch Um‐ und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Gebäuden, wie beispielsweise Anbauten, Dachausbauten oder Umnutzung gewerblicher Fläche in Wohnfläche. Dies entspricht 13 Prozent des gesamten Wohnungsneubaus in der Stadt.
Durchschnittliche Neubauwohnung 65 Quadratmeter groß
Die Durchschnittsgröße einer Neubauwohnung in Mehrfamilienhäusern (ohne Wohnheime) lag 2023 bei 65 Quadratmeter Wohnfläche. Damit setzt sich der seit 2015 beobachtete Trend zum Bau kleinerer Wohnungen fort. Vor allem in größeren Mehrfamilienhäusern ab 13 Wohnungen entstehen tendenziell kleinere Wohneinheiten. Zum Vergleich: Im Mittel der vorangegangenen zehn Jahre waren Stuttgarter Neubauwohnungen 84 Quadratmeter groß. Rund 42 Prozent der im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohneinheiten sind kleinere Geschosswohnungen mit ein bis zwei Räumen. Im Stuttgarter Wohnungsbestand machen diese Wohnungsgrößen nur ein Fünftel aller Wohnungen aus. Insgesamt 14 Prozent aller neu errichteten Wohnungen haben fünf und mehr Räumen (inklusive Küche), die somit für vielköpfige Familien geeignet sind. Im Wohnungsbestand liegt der Anteil dieser größeren Wohnungen bei 23 Prozent.
Weitere Tabellen zum Wohnungsbau in Stuttgart und seinen Stadtbezirken finden Sie unter www.stuttgart.de/statistik-infosystem (Öffnet in einem neuen Tab).