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Landeshauptstadt Stuttgart

Corona-Pandemie

Besorgnis über neuerliche Zunahme der Infektionen

Der Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, Prof. Stefan Ehehalt, beobachtet mit Sorge die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus. Erste Lockerungen, Kita- und Schulöffnungen sowie Mutationen zeigten sich in der steigenden Inzidenz.

Zusätzliche Schnelltests vermitteln ein besseres Bild über die Infektionslage, Bestätigungstest mittels PCR‐Test sind weiterhin notwendig.

Gesundheitsamtsleiter Ehehalt sagte am Montag, 8. März: „Wir waren erleichtert, dass die Fallzahlen zu Jahresbeginn wieder rückläufig waren. Im Vergleich zum 18. Februar mit einer 7-Tage-Inzidenz von 30,2 hat sich der Wert nunmehr verdoppelt. Aktuell sind es 62,7.“

Derzeit sind in Stuttgart am häufigsten Menschen zwischen 40 und 59 Jahren betroffen (Inzidenz: 72,4), gefolgt von den 20 bis 39-Jährigen (Inzidenz: 67,9) und Kindern und Jugendlichen (Inzidenz: 59). Deutlich niedrigere Inzidenzwerte werden in Stuttgart für über 60-Jährige (Inzidenz: 32,2) und für über 80-Jährige (Inzidenz: 36,8; Zeitraum: 22. bis 28. Februar) berichtet.

Mehr Neuinfektionen mit Virusvarianten

Ehehalt begrüßte die Möglichkeiten, sich selbst zu testen oder testen zu lassen. Die Testungen seien ein essentieller Bestandteil im Kampf gegen die Pandemie. Ehehalt sagte: „Allein in dieser Woche werden 100.000 Testkits geliefert. Damit wollen wir vorrangig in Kitas und Schulen testen. Diese zusätzlichen Tests vermitteln fraglos ein besseres Bild über die Infektionslage. Sie wirken aber nur dann, wenn Abstands‐ und Hygieneregeln von allen weiterhin ernst genommen werden und wenn positive Testergebnisse wiederum zur sofortigen Absonderung und einem Bestätigungstest mittels PCR‐Test führen.“

Aktuell gelten 725 Menschen in Stuttgart als ansteckend. Bei 250 der Infizierten wurde ein mutiertes Virus festgestellt. Ehehalt: „Jede dritte Neuinfektion ist auf eine Virusvariante zurückzuführen. Der Anteil steigt, es ist davon auszugehen, dass die britische Variante die vorherrschende wird. Das ist beunruhigend, weil sie leichter übertragbar ist und auch gerade bei jungen Menschen zu schwereren Krankheitsverläufen führen kann.

Weniger Ansteckungen in Alten- und Pflegeheimen

Seit Beginn der Pandemie sind 351 Menschen an oder mit einer Infektion verstorben. Ein Großteil davon in Alten- und Pflegeheimen. Ehehalt sagte: „Ansteckungen in Pflegeheimen oder vergleichbaren Einrichtungen werden seltener. Hier greifen die Hygienekonzepte und sicher auch die Tatsache, dass in allen Alten- und Pflegeheimen bereits Impfungen verabreicht werden konnten.“ Aktuell gibt es in sechs Heimen 20 Infektionen. An 40 Schulen werden derzeit Infektionen berichtet, betroffen sind meist Schülerinnen oder Schüler (40 Fälle), in sieben Fällen sind Lehrer erkrankt. Durch Mutationsfälle sind drei Klassenstufen in Quarantäne. An 53 Kindertagesstätten werden Infektionen berichtet, 57 Erzieherinnen oder Erzieher sind betroffen und 32 Kinder. Acht Einrichtungen sind mindestens teilweise geschlossen, da Infektionen mit mutierten Viren festgestellt wurden.

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