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Landeshauptstadt Stuttgart

Umwelt

"Lass es blühen!"-Aktion startet wieder - Samentütchen erhältlich

Passend zum Frühlingsanfang haben Kinder der Elise von König-Gemeinschaftsschule am Gebäude in der Moselstraße 25 in Münster am Dienstag, 22. März, eine neue artenreiche Blühfläche eingesät.

Die Kinder der Elise von König-Gemeinschaftsschule bei der Aussaat.

Begleitet wurden die Kinder von Bezirksvorsteherin Renate Polinski, Renate Kübler, Leiterin der Naturschutzbehörde beim Amt für Umweltschutz und Stefanie Feil, Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs Münster.

Im Rahmen der Kinderversammlung hatte sich die Gruppe „Grünschnäbel“ des Kinder- und Jugendtreffs dort mehr Grün gewünscht. Im Herbst vergangenen Jahres wurden dann unter fachlicher Anleitung und finanziert vom Bezirksbeirat einheimische Stauden gepflanzt. In diesem Jahr folgt die Blühfläche. Auch ein passendes Insektenhotel wurde bei der Kinderversammlung 2022 als Projektvorschlag angemeldet. Die Blühfläche wird aus dem Verfügungsfonds der Sozialen Stadt und vom Amt für Umweltschutz finanziert. Damit das Ganze nicht eine einmalige Aktion bleibt, haben sich „Die Sensenschwinger“ vom Bienenschutzverein bereit erklärt, die Kinder und Jugendlichen bei der richtigen Pflege der Blühwiese zu unterstützen.

Projekt für den Schutz von Insekten

Von den über 550 in Deutschland beheimateten Wildbienenarten sind laut Roter Liste mittlerweile 31 vom Aussterben bedroht, 197 gefährdet, und 42 Arten stehen auf der Vorwarnliste. Die Ursachen für den Rückgang und die Gefährdung der Insekten liegen in der Zerstörung ihrer Nistplätze und in der Vernichtung oder Verminderung ihres Nahrungsangebots. Dem wirkt die Initiative „Lass es blühen! Gemeinsam für Insektenvielfalt“ mit der Verteilung von Samen einheimischer Arten entgegen.

Umweltbürgermeister Peter Pätzold über die Aktion: „Hier trifft alles zusammen, was zu einem erfolgreichen Projekt für den Schutz der Insekten beiträgt: Eine Blühwiese mit einheimischen Pflanzen, die Möglichkeiten für Wildbienen ihre Eier abzulegen, die fachgerechte Pflege und das Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung.“

Damit auch interessierte Bürgerinnen und Bürger im eigenen Garten oder auf dem Balkon einen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt leisten können, verteilt das Amt für Umweltschutz wieder Samentütchen. Die kleinen Tüten mit Infoblatt sind ab dem 23. März in den Bezirksrathäusern, in den Bürgerbüros Süd, Ost, West und Nord und an der Rathausinfothek am Marktplatz erhältlich, solange der Vorrat reicht. Ebenfalls mit dabei ist das Umweltbüro der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, das die Samentütchen als kleine Hoffnungszeichen an ihre Kirchengemeinden und Einrichtungen weitergibt und dort verteilt. Die speziell für dieses Projekt zusammengestellte Blumensamenmischung enthält 20 fast ausschließlich heimische einjährige Wildblumenarten, wie Klatschmohn, Echter Frauenspiegel, Kornblume, Ringelblume oder Feldrittersporn.

Auf kleinstem Raum einen Beitrag leisten

Mit kleinen Wildblumeninseln in den Stuttgarter Hausgärten, in Kindergärten, in den zahlreichen Schul- und urbanen Gärten erhalten Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten ein wichtiges Nahrungsangebot an Nektar und Pollen. Selbst ein Balkonkasten, als artenreiche Blühfläche angelegt, leistet auf kleinem Raum einen Beitrag, um diesen Insekten zu helfen. Um den Blütenzauber in seiner ganzen Schönheit zu erleben, wird nicht zu nährstoffreiche Blumenerde und ein sonniger Standort empfohlen. Während der Wachstums- und Blühzeit benötigen die Pflanzen keine Düngergabe. Auf alle Fälle soll man torffreie Blumenerde verwenden, denn der Torfabbau zerstört die ökologisch wertvollen Moorlandschaften unwiederbringlich.

Nähere Informationen zu Aussaat, Pflege und Blüte finden sich auf den Samentütchen, Tipps zum insektenfreundlichen Garten enthält außerdem das beigefügte Faltblatt.

Soziale-Stadt-Projekte mit dabei

Für Naturfreunde in Schulgärten, Kindergärten und urbanen Gärten, die ein buntes Wildblumenbeet schaffen möchten, gibt es größere Samentüten mit Saatgut für mehrjährige Pflanzen für etwa zehn Quadratmeter Fläche. Die Tüten erhalten diese Gartengruppen auf Anfrage bei der Umweltberatung der Stadt Stuttgart und bei den Quartiersaktionen in Münster, Neugereut und Dürrlewang.

Mit dabei sind wieder Soziale-Stadt-Projekte in verschiedenen Stadtteilen. Münster beteiligt sich seit 2020 unter dem Motto „Münster blüht“ dank eines Impulses aus dem Bürgergremium an der stadtweiten Kampagne. Das Projekt wird über den Verfügungsfonds der Sozialen Stadt finanziell unterstützt. Zum Start am 22. März gab es vor dem Bonusmarkt in der Freibergstraße Informationen rund um das Thema Artenvielfalt und Wildblumensamenmischungen sowie Sonnenblumensamen zum Mitnehmen.

Verschiedene Aktionen

Weiter geht es am 25. März von 16 bis 18 Uhr mit dem geführten Rundgang „Vom gepflegten Grünstreifen zur wilden Ecke“ durch die Natur in Kooperation mit der VHS. Infos zu Anmeldung, und Treffpunkt auf  www.stm-muenster.de/muensterblueht (Öffnet in einem neuen Tab).

In Neugereut gibt es am Samstag, 26. März, auf dem Marktplatz beim Wochenmarkt Infos und Samenmischungen für eine naturnahe Ausgestaltung der Hausgärten, Balkone und Terrassen. Danach kann weiterhin Material im Bürgerhaus Flamingoweg 24 abgeholt werden. Ebenso können Samenmischungen abgeholt werden in den Stadtteilbüros in Dürrlewang, Osterbronnstraße 60, und in Gablenberg im Bürgertreff, Wagenburgstraße 148 C.

Informationen zur Aktion „Lass es blühen!“ und zum Artenschutz gibt es auf  www.stuttgart.de/insektenvielfalt. Die Umweltberatung der Stadt Stuttgart steht für Fragen zur Verfügung unter E-Mail  umweltberatungstuttgartde und unter  www.stuttgart.de/umweltberatung. Wer auf seinem Grundstück Flächen entsiegeln möchte um Insektenvielfalt zu fördern, kann dafür finanzielle Unterstützung über das Amt für Stadtplanung und Wohnen aus dem städtischen Grünprogramm erhalten. Mehr dazu auf  www.stuttgart.de/gruenprogramm.

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