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Landeshauptstadt Stuttgart

Internationales

Stuttgart zeigt Flagge für Tibet

Unter dem Motto „Gemeinsam für die Zukunfts Tibets #StrongerTogether“ hat die Regionalgruppe Stuttgart der Tibet Initiative Deutschland (TID) zusammen mit Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, am Donnerstag, 10. März, auf der Planie am Schlossplatz drei Tibet-Fahnen gehisst.

Für Bürgermeister Peter Pätzold ist die Flagge Tibets auch "ein Symbol gegen Krieg und Missachtung des Völkerrechts“.

Dazu gab es Gesang, Gebete und weitere Aktionen. Anlass ist der 63. Gedenktag des tibetischen Volksaufstandes von 1959.

Mit der Aktion möchte die Regionalgruppe Stuttgart die Verantwortlichen in den Regierungen, insbesondere der chinesischen Regierung, dazu auffordern, den Tibetern ihr Recht auf Selbstbestimmung zu geben und Menschenrechte im besetzten Tibet zu wahren. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Kampagne und findet in über 400 Städten und Gemeinden in Deutschland statt.

Bürgermeister Pätzold sagte: „Mit dem Hissen der Flaggen erinnern wir an das große Unrecht, das dem tibetischen Volk angetan wurde. Es ist aber auch ein Zeichen der Solidarität mit Menschen, die verfolgt oder unterdrückt werden – und ein Symbol gegen Krieg und die Missachtung des Völkerrechts. Deshalb wehen seit einer Woche die Fahnen der Ukraine, Europas, Deutschlands und Stuttgarts am Rathaus. Als Zeichen des respektvollen und friedlichen Zusammenlebens der Völker, in Frieden und Freundschaft.“

Die Tibet Initiative Deutschland e.V. setzt sich seit ihrer Gründung 1989 für das Selbstbestimmungsrecht der Tibeter und die Wahrung der Menschenrechte im besetzen Tibet ein. Mit bundesweit 60 Regionalgruppen und Kontaktstellen sowie rund 2.000 Mitgliedern gibt sie Tibet eine starke Stimme.

Hintergrund zum 10. März 1959 und zum historischen Aufstand von 2008

Am 10. März 1959 erhob sich das tibetische Volk gegen die chinesische Besatzungsmacht als Folge der Besetzung und Unterdrückung Tibets durch China im Jahr 1959/50. Etwa 300.000 Tibeter versammelten sich vor der Sommerresidenz des Dalai Lama nahe der tibetischen Hauptstadt Lhasa aus Sorge um sein Leben. Der Dalai Lama musste ins Exil nach Indien fliehen. Mindestens 87.000 Tibeter kamen ums Leben als das chinesische Militär den Aufstand blutig niederschlug. Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking brachen in ganz Tibet Proteste aus. Die chinesische Regierung antwortete mit militärischer Gewalt. Tausende Tibeter wurden festgenommen, inhaftiert und gefoltert.

Symbolik der tibetischen Nationalflagge

Der Schneeberg im Zentrum der Flagge symbolisiert das Land Tibet, das von schneebedeckten Bergen umgeben ist. Die sechs roten Farbstrahlen stehen für die sechs ursprünglichen Völker Tibets: die Se, Mu, Dong, Tong, Dru und Ra, die als „sechs Stämme“ bekannt sind. Der Wechsel der roten Farbstrahlen der Völker mit der dunkelblauen Farbe des Himmels symbolisiert unermüdliche tugendhafte Lebensführung, die darin besteht, die weltlichen und geistigen Regeln, die von Schutzgottheiten Tibets erlassen wurden, zu achten und zu schützen.

Die Lichtstrahlen der über dem Gipfel des Schneebergs aufgehenden Sonne verkörpern die von allen Tibetern gleichermaßen empfundene Freude an Freiheit und geistigem und materiellem Glück und Wohlergehen. Die mutige Haltung des furchtlosen Schneelöwenpaares symbolisiert die Macht der vereinten geistlichen und weltlichen Herrschaft über alles Böse. Das dreifarbige flammende Juwel darüber steht für die Verehrung, die das tibetische Volk den „Drei Kostbaren Juwelen“, d.h. den drei Objekten der Zuflucht, entgegenbringt: dem Buddha, dem Dharma (Lehre) und der Sangha (Gemeinde). Das zweifarbige Juwel, das die beiden Schneelöwen halten, symbolisiert die Einhaltung der Moral gemäß den Traditionen, die in den „zehn tugendhafte Handlungen“ und den „sechzehn Regeln der menschlichen Moral“ überliefert sind. Der goldene Rand an den drei Seiten (links, oben und unten) symbolisiert das Blühen und Gedeihen der wie reines Gold strahlenden Lehre des Buddha. Die randlose Rand rechts steht für die Offenheit der Tibeter gegenüber anderen Weltanschauungen.

Die tibetische Flagge ist das äußere Symbol der Tibeter auf Selbstbestimmung und aufgrund ihrer Symbolik in Tibet selbst strengstens verboten. Die heutige Flagge entstand unter dem 13. Dalai Lama (1876-1933).

Weitere Informationen unter  www.tibet-flagge.de (Öffnet in einem neuen Tab) sowie  www.tibet-initiative.de (Öffnet in einem neuen Tab).

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Bildnachweise

  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart