Aksel Garves, Fachkraft in der Tagespflege Haus Rohrer Höhe, stellt die Tagespflege vor, erklärt, wann die Tagespflege zum Einsatz kommen kann und erzählt aus seinem Alltag mit den Gästen.
Sehnsuchtsort „Zuhause“ erhalten
Selbst bei hohen Pflegegraden kann die Tagespflege Hilfe bieten und Angehörige entlasten. „Wichtig ist, dass der individuell passende Pflegemix aus Tagespflege, ambulanter Pflege, hauswirtschaftlicher Unterstützung und fachpflegerischer Betreuung entwickelt wird“, sagt Garves. Zusammen mit dem ambulanten Dienst Haus Rohrer Höhe könne ein solches Kombi-Angebot konzipiert und immer wieder angepasst werden. „Pflegebedürftige können oft sogar dann noch in der eigenen Wohnung bleiben, wenn sich das die Betroffenen und ihre Angehörigen selbst gar nicht mehr vorstellen können. Der Sehnsuchtsort ist das eigene Zuhause – hier im Haus Rohrer Höhe sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe an, Menschen diesen Ort zu erhalten“, so Garves.
Tatsächlich sei für viele Tagespflegegäste nicht nur das eigene Zuhause ein Sehnsuchtsort, sondern auch die Rohrer Höhe. So kämen vor allem Alleinstehende auch ohne Pflegegrade hierher, die sich in der eigenen Wohnung einsam fühlen. Sie erlebten dort Gemeinschaft und schätzten die Vielfalt der angebotenen Aktivitäten. Das Haus Rohrer Höhe bietet ein Geschichtencafé, Bewegungs- und Gedächtnistrainings, Übungen zur Sturzprophylaxe, Gesellschaftsspiele, gemeinsames Zeitungslesen und vieles mehr. In der warmen Jahreszeit wird das Programm auf die Terrasse verlegt. Wer mag, kann hier gärtnern. Praktischerweise gibt es Hochbeete, sodass das Pflanzen, Jäten und Ernten auch ohne Bücken oder Hinknien funktioniert.
Den Tag individuell gestalten
Entscheidend für das Gärtnern wie auch für alles andere ist für Aksel Garves die freiwillige Teilnahme. Das zu betonen, wird er nicht müde: „Bei uns kann jeder den Tag ganz individuell füllen. Wer sich zurückziehen möchte, geht in einen der Ruheräume und nutzt dort die Liegemöglichkeiten. Wer lesen will, wählt sich eine Zeitung aus oder ein Buch. Uns ist es sehr wichtig, dass unsere Gäste Raum für ihre persönlichen Vorlieben haben. Wir haben es auch schon erlebt, dass ein Gast die Kehrwoche übernehmen wollte – weil ihm das wichtig war. Ältere Männer nutzen die Tagespflege auch gern, um beruflichen Leidenschaften Raum zu geben. Beim wöchentlichen Männerstammtisch oder beim gemeinsamen Werkeln – mit einem pensionierten Ingenieur habe ich einmal einen beleuchteten Eiffelturm gebaut.“
Pflege mit ganzheitlichem Blick
Wie wichtig berufliches Herzblut ist, weiß Aksel Garves aus eigener Erfahrung: Der heute 55-Jährige war Diplom-Designer und Projektmanager, ehe er im Alter von 38 Jahren eine Pflegeausbildung begonnen hat. In der Rohrer Tagespflege ist Garves seit acht Jahren als Fachkraft tätig und hat hier sein ideales berufliches Einsatzfeld gefunden – seinen Traumjob, wie er sagt. „Bei der Arbeit komme ich Menschen sehr nah. In medizinischer und pflegerischer Hinsicht, aber auch menschlich. In jedem dieser Bereiche ist es für mich Gebot, alles so zu tun, dass die Gäste sich wohlfühlen. Ich möchte, dass die Würde der Menschen auch in schwierigen Situationen unverletzt bleibt.“ Die Senioren und Seniorinnen meldeten ihm zurück, dass ihm das gelinge. „Das ist für mich meine persönliche Erfolgsgeschichte“, sagt Garves. „In der Tagespflege finde ich eine berufliche Zufriedenheit, die ich als Projektmanager nicht fand.“
Pflege ist viel mehr als Betreuung und Versorgung
Pflege sei viel mehr als Betreuung und Versorgung. Zum Gelingen trage auch die gute Stimmung im Team bei: „Alle hier sind mit Kompetenz und Engagement dabei, der Zusammenhalt ist super, es wird viel gemeinsam gelacht – selbstverständlich auch gemeinsam mit den Gästen“, ergänzt Aksel Garves. Und dann macht er sich zu einer Besprechung mit dem ambulanten Dienst des Hauses Rohrer auf. Gemeinsam wird für einen Gast der optimale Pflegemix besprochen, um die beste Alternative zu finden – für Aksel Garves ist das tatsächlich Lebensprogramm.
- Kontakt Tagespflege Haus Rohrer Höhe: Ludwig Franz, Leiter der Tagespflege und des Ambulanten Dienstes, Musberger Straße 52, 70565 Stuttgart, Telefon 216-89587
- Kontakt: Marc Bischoff, Geschäftsführer leben&wohnen, Telefon 216-89101, Telefax 216-9589150, E-Mail: marc.bischoffstuttgartde
Kurzinformationen zu leben&wohnen
leben&wohnen ist ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt Stuttgart. In den Stadtteilen Vaihingen, Rohr, Sonnenberg, West, Zamenhof, Heslach, Wangen, Mitte und Nord betreut, berät und pflegt leben&wohnen über 1.300 Menschen in den Bereichen Altenhilfe, stationäre Pflege, Kurzzeitpflege, junge Pflege, häusliche Krankenpflege, Tagespflege, Betreutes Wohnen und Wohnungslosenhilfe. Eine Begegnungsstätte und eine Schule für Pflegeberufe ergänzen das Angebot. Mehr Informationen zu dem Angebot sind unter www.leben-und-wohnen.de zu finden.
