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Landeshauptstadt Stuttgart

Gemeinderat

Projektbeschluss für den Schulcampus Feuerbach gefasst

Der Gemeinderat hat am 5. Mai den Projektbeschluss für den Schulcampus Feuerbach gefasst. Damit verbunden ist der vorgezogene Baubeschluss für Abbruch und Verbau.

Der Feuerbacher Schulcampus wird neu gestaltet.

Die Stadträtinnen und Stadträte stimmten der Flächenaufstellung für den Schulcampus mit dem 6-zügigen Neuen Gymnasium Leibniz und der dreiteilbaren Sporthalle am Standort Klagenfurter Straße 71 zu.

Grundlage ist die Entwurfsplanung der Architekten-Arbeitsgemeinschaft ARGE Günter Hermann Architekten (Stuttgart) und White Arkitekter (Göteborg) sowie der Landschaftsarchitekten w+p Landschaften (Offenburg). Die voraussichtlichen Bruttogesamtkosten betragen 155,14 Millionen Euro. Das sind 13,53 Millionen Euro mehr als im Vorprojektbeschluss progniostiziert. Der Grund sind die weit überdurchschnittlichen Baupreissteigerungen. Mit einer Landesförderung über rund neun Millionen Euro wird gerechnet.

Bereits am 17. Februar hatte das Gremium sein Okay für das Behelfsschulgebäude und die Interims-Zweifeld-Sporthalle für zusammen 12,8 Millionen Euro gegeben.

Drei neue Schulgebäude

Das Neue Gymnasium Leibniz besteht aus dem ehemaligen Neuen Gymnasium und dem denkmalgeschützten ehemaligen Leibniz-Gymnasium, die beide im Rahmen des Schulentwicklungsplans fusionierten und mit der Baumaßnahme zum 6-zügigen Schulcampus Feuerbach entwickelt werden.

Der Leibniz-Bau ist ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes und wurde 1911/12 von den Stuttgarter Architekten Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer erbaut – gleichzeitig mit der angrenzenden Turn- und Festhalle sowie dem Festplatz. Das Neue Gymnasium wurde in Abschnitten zwischen 1956 und 1967 erbaut. Da es marode ist, wird es abgebrochen.

Die Baumaßnahme umfasst drei neue Schulgebäude (Bau B, C, F) auf dem Grundstück des abzubrechenden Neuen Gymnasiums und bildet zusammen mit dem zu sanierenden Leibniz-Gymnasium (Bau A) sowie der neuen 3-Feld-Sporthalle (Bau S) im Norden die neue Schule. Es wird ein aktuelles pädagogisches Konzept als Ganztags-Clusterschule mit Mensa, Inklusion und Barrierefreiheit umgesetzt.

Bei der Generalsanierung des Leibniz-Gymnasiums werden in allen Innenräumen die Sanitär- und Elektroinstallationen ausgetauscht, eine Lüftungsanlage eingebaut, das Gebäude energetisch ertüchtigt und der Brandschutz verbessert. Ein Aufzug und Rampen sorgen für Barrierefreiheit.

Pädagogisches Konzept als Ganztags‐Clusterschule

Für das neue pädagogische Konzept entstehen zwei neue viergeschossige Unterrichtsgebäude als sogenannte Clustergebäude. Ein gesamter Schülerjahrgang wird dabei in einer Geschossebene, einer Jahrgangsclusterebene, unterrichtet. Diese Clustergebäude, Bau B und C, schließen das Areal zur Linzer und Wiener Straße ab und werden von den Außenbereichen erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich die naturwissenschaftlichen Räume und ab dem 1. Obergeschoss sind die Klassencluster über verglaste Brücken mit den Ebenen +1 und +2 des Forums verbunden. Von hier aus sind die Gemeinschaftsbereiche im Forumsgebäude, Musik- und Kunst-Räume, Mensa, Café und Theaterbühne, leicht erreichbar.

Das neue dreigeschossige Forumsgebäude (Bau F) wird das zentrale „Herz“ des Campus mit Mensa, Musik-, Theater- und Bildende Kunst-Räumen. Die Mensa mit Küchenbereich wird täglich 900 Essen in drei Schichten ausgeben. Durch die Ergänzung mit einer Empore kann der Speisesaal für Veranstaltungen mit bis zu 600 Personen mit Reihenbestuhlung genutzt werden.

Die künftige 3-Feld-Sporthalle (Bau S) befindet sich größtenteils unterirdisch, die eingegrabene Halle wird über ein Oberlichtband natürlich belichtet. Das Eingangsfoyer, der Multifunktionsraum sowie Nebenräume liegen im Erdgeschoss eines länglichen Baukörpers entlang der Steiermärker Straße.

Lernort und Naherholungsraum

Mit der Gestaltung der Außenanlagen durch die Integration der Klagenfurter und Teilen der Kärntner Straße entsteht ein zusammenhängender Schulcampus. Ziel ist eine gemeinsam genutzte Fläche, die auch dem Stadtteil Feuerbach zur Verfügung steht. Mit mehreren grünen Inseln sollen die Freianlagen als moderner Lernort für den Ganztagsbetrieb sowie als Naherholungsraum für die Nachbarschaft genutzt werden.

Für die Bauzeit sind folgende Zwischenlösungen geplant: ein Interims-Schulgebäude am Standort Steiermärker Straße 72 für elf Schulklassen, der Umbau von zwei Räumen der Schule für Farbe und Gestaltung am Standort Leobener Straße 83, die Ertüchtigung von Bestandsräumen am Standort Siemensstraße 52 als Hauptinterimsstandort sowie die Einrichtung einer Interims-2-Feld-Sporthalle in Modulbauweise auf dem Festplatz.

Die gesamte große Baumaßnahme soll Mitte 2028 abgeschlossen sein. Laut Zeitplan sollen die Interimsgebäude im Sommer beziehungsweise Herbst dieses Jahres bezogen werden. Der Abbruch des Neuen Gymnasiums ist für kommenden Winter geplant, ab Sommer 2023 werden die Clustergebäude mit Mensa und ab Sommer 2026 die Sporthalle gebaut. Das Leibniz-Gymnasium soll von Herbst 2026 an saniert werden.

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Bildnachweise

  • ARGE GHA + white