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Landeshauptstadt Stuttgart

Kinder/ Jugend

Stadt Stuttgart startet neues Stipendienprogramm für pädagogische Fachkräfte

Das Jugendamt der Landeshauptstadt Stuttgart fördert ab September 2022 Fachschülerinnen und Fachschüler, die sich in der klassischen Ausbildungsform zur Erzieherin oder zum Erzieher befinden.

Die Stadt Stuttgart will mehr junge Menschen für die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher gewinnen.

Dieses Konzept ist in Baden-Württemberg bisher einzigartig. Der Gemeinderat hat die Idee des Stipendiums bereits in den Doppelhaushaltsberatungen für 2022 und 2023 aufgegriffen und dafür Haushaltsmittel bereitgestellt, mit denen circa 450 Stipendien parallel finanziert werden können. Die Rahmenbedingungen dazu hat der Sozial- und Gesundheitsausschuss am 16. Mai beschlossen, nach einer positiven Vorberatung im Jugendhilfeausschuss am 9. Mai.

Um in einer Kindertageseinrichtung arbeiten zu dürfen, gibt es verschiedene Ausbildungswege. Zwei der beliebtesten sind die praxisintegrierte und die klassische Ausbildung. Das praxisintegrierte Ausbildungsmodell zeichnet sich dadurch aus, dass während der dreijährigen Ausbildung Theorie- und Praxisinhalte eng verwoben sind. Auszubildende sind deshalb während der drei Jahre sowohl an eine Schul- als auch eine Praxisstelle gebunden. Die klassische Ausbildungsform legt dagegen in den ersten beiden Ausbildungsjahren den Schwerpunkt auf die theoretischen Inhalte und schließt im dritten Jahr, dem Anerkennungsjahr, die praktischen Erfahrungen am Stück an.

Mit dem praxisintegrierten Ausbildungsmodell wurde vor rund zehn Jahren ein dualer Ausbildungsweg geschaffen, der es angehenden Erzieherinnen und Erziehern ermöglicht, bereits während der Ausbildung eine attraktive Ausbildungsvergütung zu erhalten. Dagegen hat der Ruf der klassischen Ausbildungsform, als vermeintlich finanziell unattraktiver, enorm gelitten und verzeichnet seitdem sinkende Bewerbungszahlen. Das soll sich mit dem neuen Stipendium ändern.

Zuwendung in Höhe von 200 Euro pro Monat

Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, sagt: “Mit dem Stipendium können wir angehende Erzieherinnen und Erzieher der klassischen Ausbildung mit einer Zuwendung in Höhe von 200 Euro pro Monat unterstützen.“ Die maximale Förderdauer richtet sich dabei nach der Dauer des Fachschulbesuchs. Um die Zuwendung können sich Schüler und Schülerinnen zu jeder Zeit während des Fachschulbesuchs bewerben. Bei einer maximalen Förderdauer von 24 Monaten beträgt die höchste Fördersumme somit 4.800 Euro.

Zusätzlich und unabhängig vom Stipendium kann außerdem eine Förderung durch Aufstiegs-BAföG (AFBG) beantragt werden. Die Kombination der beiden Fördermöglichkeiten bietet im Optimalfall über 1.000 Euro, die monatlich zur Verfügung stehen. Empfängerinnen und Empfänger des Stipendiums absolvieren im Gegenzug während der Ausbildung vorgesehene Praktika, das Anerkennungsjahr und mindestens denselben Zeitraum der Förderungsdauer als ausgelernte Fachkraft in einer Betreuungseinrichtung im Stuttgarter Stadtgebiet.

Bürgermeisterin Fezer weiter: „So entsteht eine Win-Win-Situation, in der mehr junge Menschen für eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft begeistert und zukünftige Fachkräfte für das Stadtgebiet gewonnen werden können.“ Das Stipendium wird vom Jugendamt Stuttgart trägerübergreifend beworben, verwaltet und die Einhaltung der Förderbedingungen überprüft. Nähere Informationen stehen in Kürze unter https://paedagogen.stuttgart.de/ zur Verfügung.

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  • Foto: Venera Redzepi / Rechte: Stadt Stuttgart