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Landeshauptstadt Stuttgart

Fußwege

Zu Fuß durch die Stadt: Fortschritte für den Fußverkehr

Die Landeshauptstadt möchte noch mehr Menschen dazu bewegen, zu Fuß an ihr Ziel zu gelangen oder bewusst die Stadt zu erkunden. Dazu richtet sie Hauptfußwege und Flanierrouten ein.

Es gibt Fortschritte für den Fußverkehr in der Stadt.

Außerdem beschildert sie die Stäffele oder schafft so genannte Stuttgarter Rechtecke – die Bürgersteige um Parkscheinautomaten, Fahrradbügel, Sitzmöglichkeiten oder Stromkästen entlasten. Für das Gesamtkonzept zur Fußgängerförderung stehen 6,4 Millionen Euro bereit. Über die Fortschritte des Pakets, das der Gemeinderat mit dem Doppelhaushalt 2018/19 auf den Weg gebracht hat, hat die Verwaltung am Dienstag, 5. Oktober im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik berichtet.

Felix Märker vom Amt für Stadtplanung und Wohnen sagte: „Fast alle Wege beginnen und enden zu Fuß. Wer sich zu Fuß durch die Stadt bewegt nimmt sie bewusster wahr. Umso wichtiger ist es, dass wir es den Bürgerinnen und Bürger so leicht und sicher wie möglich machen, sich auf die natürlichste Art und Weise durch ihre Stadt zu bewegen. Dazu füllen wir ein Fußverkehrskonzept mit Leben, das ein Netz von 14 Hauptfußwegen und 16 Flanierrouten in den fünf Stuttgarter Innenstadtbezirken ausweist.“

Auf Basis des Fußverkehrskonzepts wurden systematisch rund 30 Maßnahmen erarbeitet, die Schritt für Schritt realisiert werden. So sollen bis Frühjahr 2022 weitere Stuttgarter Rechtecke in den Innenstadtbezirken eingerichtet werden. Mit dem ersten Paket sollen insgesamt 10 Stuttgarter Rechtecke entstehen. Die Verwaltung schafft im kommenden Jahr Standorte für Bäume, gestaltet Plätze neu und verbessert die Stuttgarter Stäffele und Querungen. Für die Stadtbezirke Untertürkheim, Bad Cannstatt, Zuffenhausen, Möhringen und Vaihingen, sowie der Stadtteil Kaltental wird derzeit ebenfalls ein Fußverkehrskonzept erarbeitet. Es soll 2022 in den politischen Gremien beraten werden.

„Eine Stadt lebt von ihren öffentlichen Räumen"

Susanne Scherz, Abteilungsleiterin Straßenverkehr im Amt für öffentliche Ordnung sagte: „Eine Stadt lebt von ihren öffentlichen Räumen, die wiederrum von den Menschen leben, die sich in ihnen bewegen. Daher ist uns die attraktive Gestaltung der öffentlichen Räume so wichtig. Viele neue Ideen entsprangen dem Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur. Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg und dem Umweltbundesministerium hatte die Universität Stuttgart zusammen mit der Stadt Stuttgart und vielen Projektpartnern und Initiativen die Stadt zum wissenschaftlichen Experimentierfeld gemacht. Als Parklets, Pop-up-Lösungen, temporäre Spielstraßen oder Verkehrsversuche werden seither in Stuttgart innovative Ansätze genutzt, um den öffentlichen Raum für die Nachbarschaft erlebbar zu machen und temporär Orte des Aufenthalts anzubieten oder zu erproben.“ Beispiele sind neben der Wanderbaumallee der „Superblock Stuttgart-West“ Augustenstraße. Mit dem Superblock wurde im Rahmen der Stuttgarter Mobilitätswoche das Quartier um die Augustenstraße als Pop-up-Lösung verkehrsberuhigt und Aufenthaltsmöglichkeiten wurden installiert. Märker ergänzte: „Es gab viele unterschiedliche Rückmeldungen auf dieses Experiment. Diese werten wir gerade aus. Sie fließen in die Konzeption eines Verkehrsversuchs ein, der nächstes Jahr über einen längeren Zeitraum laufen soll.“

Scherz führte weiter aus: „Auch Bürgerinnen und Bürger gestalten zunehmend den Raum vor ihrer Haustür. Das zeigt den Wunsch nach Aufenthaltsqualität in den öffentlichen Räumen. Die Frage um Nachbarschaftsbänke oder Pflanzkübel besprechen wir derzeit mit den Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorstehern und anschließend auch mit dem Gemeinderat.“ Zentral sei, ob und mit welchen Spielregeln auf Gehwegen private Möblierungen in Stuttgart ermöglicht werden oder ob Gehwege eher frei von zusätzlicher Möblierung gehalten werden sollen. „Grundsätzlich gilt, wer privat etwas in den öffentlichen Räumen abstellt, sie dadurch möbliert, braucht eine Genehmigung. Möglicherweise beeinträchtigen gut gemeinte, aber ungenehmigte Möbel und Pflanzkübel die öffentlichen Räume ganz anders als beabsichtigt. Daher ist am besten, sich vorher bei der Verwaltung zu informieren.“

„Mehr Miteinander im Straßenverkehr“

Die Möglichkeit zur Gestaltung entwickelt sich daher fortlaufend weiter. Nach dem Projekt der „temporären Spielstraßen“ greift auch der Aktionsplan „Kinderfreundliche Kommune“ diesen Ansatz erneut auf. Mit der Idee „Platz zum Spielen“ prüft die Verwaltung, wie verkehrsberuhigte Bereiche ohne umfangreiche Umbauten attraktiver werden können. Unter dem Titel „Mehr Miteinander im Straßenverkehr“ nimmt die Stadt Stuttgart am Fußverkehrs-Check 2021 teil. Es handelt sich um die oberen Neckarvororte Wangen, Hedelfingen, Untertürkheim, Obertürkheim.

Informationen zum Fußverkehrskonzept und Investitionsprogramm:
 https://www.stuttgart.de/leben/mobilitaet/fussgaenger/investitionsprogramme.php

Informationen zu temporären Spielstraßen:
 https://www.stuttgart.de/service/aktuelle-meldungen/juli-2021/spielen-auf-den-temporaeren-spielstrassen.php

Informationen zu Parklets:
 https://www.stuttgart.de/vv/leistungen/aufstellen-von-parklets.php

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