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Landeshauptstadt Stuttgart

Zuffenhausen

Einwohnerversammlung: Verständnis auf beiden Seiten

Bei der Einwohnerversammlung in Zuffenhausen stellt sich die Verwaltungsspitze Fragen und bietet Lösungen. Gut 350 Interessierte haben den Austausch mit Oberbürgermeister Frank Nopper, den Fachbürgermeistern und Bezirksvorsteher Saliou Gueye gesucht. Im Fokus stand das Thema Flüchtlingsunterbringung.

Sozialbürgermeisterin Sußmann, Finanzbürgermeister Fuhrmann, Baubürgermeister Pätzold, Erster Bürgermeister Mayer, Oberbürgermeister Nopper, Bezirksvorsteher Gueye, Technikbürgermeister Thürnau, Bildungsbürgermeisterin Fezer und Ordnungsbürgermeister Maier suchen das Gespräch mit den Bürgern.

Großer Andrang herrschte am Montagabend, 16. Oktober 2023, in der Turn- und Versammlungshalle in der Hohensteinstraße, als unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Frank Nopper die Riege der Bürgermeister Rede und Antwort stand. Die Flüchtlingsunterbringung bestimmte den Themenkanon, aber auch Verkehrsberuhigung, große Projekte wie die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und Müllentsorgung kamen zur Sprache bei der Einwohnerversammlung Zuffenhausen.

Die Zuffenhäuser sind was ganz Besonderes!

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper

Frank Nopper hat eine besondere Beziehung zu dem nördlichen Stadtbezirk: einer seiner Urgroßväter habe einst die Eisenwarenhandlung Zahn-Nopper gegründet, nach der die heutige Bushaltestelle benannt ist, erzählte der OB launig in seiner Begrüßungsrede und fügte an: „Die Zuffenhäuser sind was ganz Besonderes!“

Besonders ist in jedem Fall der gute Versorgungsgrad in der Kinderbetreuung: im Kleinkindbereich liegt er bei 50 Prozent, laut aktuellem Bedarf fehlen noch 39 Plätze. Bei den Kindergartenkindern liegt die Versorgung bei 99 Prozent.

Topthema Flüchtlingsunterbringung

Entsprechend mehr Raum hatten während der gut zweieinhalbstündigen Veranstaltung die anderen Fragen, die sich vor allem mit der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Neuwirtshaus befassten. „Uns war und ist es wichtig, dass unsere Hallen für Vereine, für den Schulsport und für Veranstaltungen frei bleiben. Wir suchen händeringend nach Alternativen. So wie es aussieht, hat die Landeshauptstadt Stuttgart aber keine andere Wahl“, sagte der OB. Allerdings ist erklärtes Ziel, die Unterbringung so kleinteilig wie möglich zu organisieren. Statt 248 sollen nun 168 Plätze für Geflüchtete auf dem Tennenplatz der Spielvereinigung Neuwirtshaus entstehen.

Das Argument der schlechten Versorgung entkräftete Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann mit Hinweis auf die bestehende Busverbindung. „Wir sind verpflichtet, Geflüchtete unterzubringen. Aber wir tun das in enger Abstimmung mit den Akteuren vor Ort“, antwortete Sußmann auf die geäußerte Sorge, was die soziale Durchmischung betrifft.

Dass auch leerstehende Gebäude nur bedingt für die Unterbringung geeignet seien, erläuterte der für Liegenschaften zuständige Bürgermeister Fuhrmann. „Wir gehen mit unserer Taskforce alle zwei Wochen sämtliche Objekte durch.“ Doch die meisten seien zu marode und ohne ausreichenden Brandschutz. „Im Moment haben wir keine bessere Alternative“, sagte OB Nopper, betonte aber, dass die Zuwanderung möglichst gleichmäßig im Stadtgebiet verteilt werde. Mit Blick auf die südlichen Bezirke sagt er: „Möhringen liegt in der Relation noch vor Zuffenhausen, dort gibt es viele Hotelunterkünfte.“

Unbürokratische Lösungen

Ganz unbürokratisch sagte die Verwaltungsspitze unterdessen konkrete Hilfestellung bei anderen Themen zu. Um dem Müllproblem an der Unterländer Straße zu begegnen, sollen die Behälter von 90 auf 240 Liter vergrößert werden; was die Freigabe einer Einbahnstraße für Radfahrer angeht, stellte Ordnungsbürgermeister Clemens Maier eine Einzelfallprüfung in Aussicht. In der Burgunderstraße sollen Autofahrer verstärkt kontrolliert werden; Technikbürgermeister Dirk Thürnau will sich zusammen mit der SWSG um das verfrühte Abstellen Gelber Säcke kümmern. Und der Erste Bürgermeister Fabian Mayer regte an, die Frage nach dem Ausbau des ÖPNV in Zazenhausen nachträglich in das städtische Beteiligungsportal "Stuttgart - meine Stadt" einzustellen, um die Antwort dort verfügbar zu machen.

Einzig rund um die Friedrichswahl gibt es nichts Neues. „Den Einstieg in das Planfeststellungsverfahren müssen wir aus Kapazitätsgründen nach hinten stellen“, sagte Baubürgermeister Peter Pätzold. Vorrang hat die Instandsetzung maroder Brücken. „Die Beteiligung ist selten so groß und so stark“, schloss der OB und knüpfte damit an die Begrüßungsworte von Bezirksvorsteher Saliou Gueye an: „Gemeinsam schaffen wir es, unseren Bezirk lebenswerter zu machen!“

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  • Ferdinando Iannone/Stadt Stuttgart
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
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