Gemeinsam machen sich das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) des Klinikums Stuttgart, die Beratungsstelle Pro Kids des Caritasverbandes für Stuttgart und das Gesundheitsamt auf den Weg, um wichtige Institutionen zusammenzubringen. „Mit der Gründung dieses Netzwerkes regt die Stadt Stuttgart an, dieses wichtige Thema in den Blick zu nehmen“, sagt Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration.
Eine vermeidbare Erkrankung
Nach aktuellen Schätzungen werden in Deutschland jährlich mehr als 10.000 Kinder mit Fetaler Alkoholspektrumstörung (FASD) geboren. Als FASD bezeichnet man verschiedene körperliche, geistige und verhaltensbezogene Beeinträchtigungen, die durch einen Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft ausgelöst werden können.
FASD ist in Deutschland die häufigste angeborene Erkrankung, die zu 100 Prozent vermeidbar ist. Obwohl inzwischen viele Menschen wissen, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft schädlich für das ungeborene Kind ist, werden die möglichen Folgen sowie die Risiken von geringem und seltenem Konsum in der Gesellschaft immer noch unterschätzt.
Alkoholkonsum während der Schwangerschaft
Expertinnen und Experten sind sich einig: Alkoholkonsum während der Schwangerschaft stellt für das ungeborene Kind zu jedem Zeitpunkt ein beträchtliches Gesundheitsrisiko dar. Wachstums- und Entwicklungsstörungen, Lern- und Gedächtnisprobleme, psychomotorische Probleme, Probleme mit Beziehungen, bei sozialen Interaktionen oder beim Sprachverständnis sind häufige Folgen. Etwa 3.000 Kinder jährlich weisen eine schwere Form auf, das Fetale Alkoholsyndrom, welches eine selbstständige Lebensführung bis ins Erwachsenenalter einschränkt.
Unterstützung, Beratung und Begleitung
Seit 2022 setzt sich die Stadt Stuttgart verstärkt auf kommunaler Ebene mit dem Thema FASD auseinander. Dabei ist unter anderem ein konstruktiver Austausch zwischen dem Sozialpädiatrischen Zentrum, der Beratungsstelle Pro Kids und dem Gesundheitsamt entstanden.
Ein Anliegen ist es, die Versorgungslage von Menschen mit FASD in Stuttgart zu verbessern und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Es wird ein hoher Bedarf an Unterstützung, Beratung und Begleitung gesehen. Dies betrifft sowohl die von FASD betroffenen Kinder und Jugendlichen als auch die Angehörigen und das weitere soziale Umfeld wie beispielsweise Kindergärten, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen. Eine gute Vernetzung sowie kontinuierlicher Austausch und Kooperation der verschiedenen Fachstellen innerhalb Stuttgarts können dies unterstützen.
Für weitere Informationen zur Gründung des Netzwerkes und den Möglichkeiten zur Mitarbeit können sich interessierte Institutionen oder Fachstellen gerne an die Beauftragte für Suchtprophylaxe der Stadt Stuttgart im Gesundheitsamt, Frau Geraldine Höbel ( geraldine.hoebelstuttgartde), wenden.