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Landeshauptstadt Stuttgart

Erfolgreiches Bauprojekt

Zwei Stuttgarter Familien mit KfW Award 2020 ausgezeichnet

Zwei Familien haben im Stuttgarter Süden ein abbruchreifes Haus kernsaniert und in ein modernes Doppelhaus umgebaut. Das Bauprojekt gewann den ersten Preis beim KfW Award Bauen 2020 in der Kategorie Bestand. Sowohl die KfW-Bank als auch die Stadt Stuttgart haben das Projekt mit Fördermitteln unterstützt.

Die Familien Frey und Roth haben ein 80 Jahre altes Haus komplett umgebaut

Das Haus unterhalb des Hasenbergs im Stuttgarter Süden stand zehn Jahre lang leer, trotz der guten Halbhöhenlage mitten im Grünen. Aber das Grundstück war zugewuchert, das Gebäude in schlechtem Zustand. Die Familien Frey und Roth, damals bereits mit jeweils zwei Kindern, haben die Herausforderung angenommen und das über 80 Jahre alte Haus komplett umgebaut. Aus ursprünglich drei Etagenwohnungen ist so ein Doppelhaus mit zwei lichtdurchfluteten modernen Haushälften geworden.

Welche Möglichkeiten das alte Gemäuer bot, war anfangs unter dem ganzen Gestrüpp schwer zu erkennen. Jetzt schaut Maria Frey beim Blick in den Garten unter anderem auf die freigelegten Wege des alten Weinbergs. „Alt und neu respektvoll zu verbinden, war das große Ziel“, erklärt sie. Zwar haben die beiden Familien auch Mauern neu gesetzt, aber eben doch viel erhalten, zum Beispiel das Gebälk im Dachstuhl.

Fensterrahmen aus Eichenholz

Eine Familie bewohnt nun die Westhälfte, die andere die Osthälfte des Hauses mit jeweils drei Stockwerken. Das Haus wurde dafür in der Mitte vertikal geteilt, an der Trennwand führen die Treppen zu den zwei oberen Etagen hinauf. Die Stufen der alten Treppe wurden für einen Tisch wiederverwendet. Und auch sonst haben die beiden Familien darauf geachtet, ressourcenschonend zu bauen und natürliche Materialien zu verwenden. So sind die Fensterrahmen aus Eichenholz und bilden einen Kontrast zum hellen Putz. Das Dach wurde passend zur Umgebung mit roten Biberschwanz-Dachziegeln gedeckt, die Solarthermieanlage ist unauffällig integriert.

Rund 50 Quadratmeter stehen jeder Familie pro Etage zur Verfügung. Die Wohnräume sind im Erdgeschoss, Schlaf- und Kinderzimmer weiter oben. Diese sind inzwischen gut gefüllt – beide Familien haben noch einmal Nachwuchs bekommen und inzwischen drei Kinder. Diese teilen sich gerne den Garten, der viel Platz zum Spielen und Entdecken bietet. Auf den Terrassen gibt es sonnige Stellen und Plätze im Schatten der alten Bäume. Der Keller wird gemeinsam genutzt.

Energieverbrauch ist niedrig

Für den KfW-Award waren mehrere Dinge ausschlaggebend: die Balance aus gelungener Architektur und Erscheinungsbild, eine zukunftsorientierte und nachhaltige Bauweise, eine gute Flächennutzung, aber auch die Kosten- und Energieeffizienz, zu der die Solarthermieanlage beiträgt. Beide Wohnungen sind mit Fußbodenheizung ausgestattet. Die ausschließliche Verwendung von LED-Technik minimiert den Stromverbrauch. Gut gedämmt erreicht das Haus einen Effizienzhaus-Standard von 100. Die energetische Qualität des Gebäudes entspricht damit der eines Neubaus. 

Fördermittel von der KfW-Bank und der Stadt Stuttgart

Von der KfW-Bank gab es die entsprechenden Fördermittel aus dem Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“. Außerdem wurden Fördermittel der Stadt Stuttgart aus dem Energiesparprogramm genutzt. Insgesamt wurden rund zehn Prozent der Sanierungskosten über Fördermittel finanziert.

„Es vergeht kein Tag, an dem wir uns nicht sagen: Es ist wirklich schön hier“, sagt Maria Frey. „Sogar schöner, als wir es uns hätten träumen lassen.“

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Bildnachweise

  • Fotograf: Claus Morgenstern
  • Andrey_Popov/Shutterstock.
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