Frau Krüger, wie funktioniert das Monitoring des Klima-Aktionsprogramms?
Ziel des Monitorings ist es, dass wir auf einen Blick sagen können, was durch jede Maßnahme erreicht wurde. Deshalb ist der erste Schritt immer, dass wir klare Ziele definieren – und wie wir sie messen können. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen, die die Maßnahmen leiten. Sie erheben auch die Daten, die ich dann zentral zusammenführe.
Mir ist es wichtig, die richtige Tiefe und Menge an Daten zu erheben: Nicht zu viel, damit wir nicht den Überblick verlieren und unnötige Arbeit entsteht. Aber eben auch nicht zu wenig. Bei einem Gesamtbudget von 200 Millionen Euro müssen wir darüber Rechenschaft ablegen, was mit diesem Geld geschieht und dass der größtmögliche Nutzen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel erzielt wird.
Und wie ist der aktuelle Stand beim Klima-Aktionsprogramm?
Das ist eine spannende Frage, denn wir sehen bei den unterschiedlichen Maßnahmen durchaus verschiedene Umsetzungsgeschwindigkeiten und spezifische Bedingungen. Ich persönlich freue mich besonders, dass mittlerweile für fast alle neuen Förderprogramme die Förderrichtlinien beschlossen wurden, sodass die Bürgerinnen und Bürger die umfassenden Fördermittel für Mobilität, Gebäude und Begrünung (Öffnet in einem neuen Tab) in Anspruch nehmen können. Und wir können auch beobachten, dass einige Maßnahmen im zweiten Umsetzungsjahr richtig Geschwindigkeit aufnehmen.
Insgesamt müssen wir aber noch schneller werden und uns noch ganzheitlicher aufstellen. Klimaneutral zu werden, ist ja keine Kleinigkeit: Es ist ein hochkomplexes Vorhaben, für das wir unsere gewohnten gesellschaftlichen Prozesse komplett umkrempeln müssen.
Wie kann diese neue Gangart erreicht werden?
Aktuell überarbeiten wir das Aktionsprogramm im Auftrag der Politik. Wir werden klar definieren, was genau wir als Stadt tun müssen, um Klimaneutralität zu erreichen - und wir wollen in der Umsetzung noch effizienter zu werden.
Aus Monitoring-Perspektive ist mir dabei wichtig, möglichst konkret zu werden: Je klarer festgelegt ist, welche Ziele bis wann erreicht werden sollen, desto einfacher ist die Umsetzung. Wir wollen ganz genau wissen, wie viele Fotovoltaik-Anlagen, E-Ladesäulen oder Kilometer Fahrradweg wir pro Jahr zusätzlich brauchen. Darauf aufbauend legen wir fest, welche Maßnahme zu welchem Ziel wie viel beitragen soll und kann. So wissen wir in Zukunft sofort, an welchen Stellen wir nachsteuern können.
Das ist eine komplexe Aufgabe, aber wir bekommen das gut hin. Außerdem haben wir uns mit McKinsey einen starken Partner an die Seite geholt, mit dem wir gemeinsam das Programm überarbeiten.