Franz Seraph Stirnbrand nahm über 40 Jahre die Rolle des gesellschaftlich bedeutendsten Porträtmalers im 19. Jahrhundert in Württemberg und zeitweise in Baden ein.
Als Findelkind wuchs er in Linz bei Pflegeeltern auf und floh aus Furcht vor der Aushebung des österreichischen Militärs zunächst nach Frankfurt am Main. 1813 siedelte er nach Stuttgart über, wo ihm mit seinem Porträt der württembergischen Königin Katharina Pawlowna im Jahr 1819 der künstlerische Durchbruch gelang. Zu seinen Auftraggebern zählten zunächst wohlhabende Vertreter des aufstrebenden Bürgertums, des Personaladels sowie prominente Künstler und Intellektuelle. Wie es sein Einnahmenbuch eindrucksvoll dokumentiert, porträtierte Stirnbrand ab den frühen 1820er Jahren zunehmend Angehörige des Erbadels und Mitglieder bedeutender Fürstenhäuser über die Grenzen von Württemberg und Baden hinaus. Die Bildnisse spiegeln die damalige Gesellschaft in ihrem sozialen, kulturellen und historischen Kontext wider und lassen die bewegte Geschichte des deutschen Südwestens im 19. Jahrhundert auferstehen.
Roswitha Emele wird ihr gerade erschienenes Buch über den Maler vorstellen und kommt mit dem Autor und Journalisten Tilman Krause ins Gespräch.
Roswitha Emele studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Vergleichende Religionswissenschaft in Tübingen, Stuttgart und Frankfurt am Main; Promotion über den Porträtmaler Franz Seraph Stirnbrand
Tilman Krause studierte in Tübingen Germanistik, Geschichte und Romanistik, Promotion über Friedrich Sieburg; Literaturkritiker und leitender Feuilleton-Redakteur der Tageszeitung Die Welt.
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