Infrastrukturfonds Schallminderung

In vier Bereichen können Investitionen gefördert werden:

1. Gutachten und Konfliktmanagement (zum Beispiel Schall- oder Lärmschutzgutachten)
2. Nicht-bauliche Konzepte zur Schallsteuerung (zum Beispiel digitale oder softwaregestützte Lösungen)
3. Technische Ausstattung zur Schallminderung (zum Beispiel Schallschutzwände, Vorhänge, Messsysteme, Deckenverkleidungen)
4. Bauliche oder technische Maßnahmen im Innen- oder Außenbereich (zum Beispiel akustische Sanierungen, Raum-im-Raum-Systeme)

Auch sonstige innovative Maßnahmen werden unterstützt, wenn sie zur Erreichung der Förderziele beitragen. Der Einsatz von gebrauchten oder generalüberholten Gegenständen ist unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls förderfähig.

Die Förderung richtet sich an Tanzlokale und Versammlungsstätten, die ihren festen Sitz in Stuttgart haben und eine Besucherkapazität von 2.500 Personen pro Raum nicht überschreiten. Voraussetzung ist eine gültige „Clubkonzession“ (Tanzlokal) oder vergleichbare Genehmigung nach der  Versammlungsstättenverordnung (VStättVO) (Öffnet in einem neuen Tab).

Weitere Voraussetzungen sind:

• Im Jahr 2024 fanden mindestens 24 Tanz- oder Musikveranstaltungen in den Räumen statt, für die eine Förderung beantragt wird.
• Die Probleme mit der Nachbarschaft wegen der Lautstärke von Veranstaltungen sind nachvollziehbar belegt.

Der aktuelle Förderaufruf läuft vom 23. Oktober 2025 bis 13. November 2025. Innerhalb dieses Zeitraums können Tanzlokale und Versammlungsstätten ihre Anträge bei der  Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart einreichen.

Die Anträge müssen vollständig und fristgerecht eingereicht werden. Maßgeblich für die Bewertung sind die Kriterien in der Förderrichtlinie „Infrastrukturfonds Schallminderung“. Anträge, die nach Ablauf der Frist eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden. Der Zeitpunkt der Einreichung des Antrags ist nicht ausschlaggebend für die Bewertung des Antrags.

Die maximale Fördersumme pro Projekt liegt zwischen 3.000 Euro und 30.000 Euro. Die Förderquote beträgt maximal 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Im Jahr 2025 stehen insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. 

Die Förderfähigkeit eines Projekts wird anhand folgender Kriterien bewertet:

• Begründete Ausgangssituation: Plausible Darstellung eines bestehenden Konflikt- oder Problemfalls. Der Antragsteller muss belegen, dass sich der Betrieb durch konkrete Schallkonflikte in einer belastenden Situation befindet. Die Problemstellung soll nachvollziehbar dokumentiert und idealerweise durch externe Stellungnahmen, Messungen oder Behördenkontakte belegt sein.
• Fachlicher Bezug und Qualität des Antrags: Das Vorhaben trägt zur Erreichung der Förderziele bei. Der Antrag überzeugt durch eine klar strukturierte Projektbeschreibung, nachvollziehbare Zeitplanung, realistische Umsetzungsschritte und fachlich fundierte Begründung.
• Langfristige Wirkung: Die Maßnahme erzielt über den gesamten Zeitraum der Nutzung nachhaltige Effekte.
• Erwartete Effekte: Darstellung der zu erwartenden Wirkungen, zum Beispiel spürbare Schallminderung, Rückgang von Beschwerden, Verbesserung des Verhältnisses zu Anwohnenden oder Behörden.

• Maßnahmen müssen innerhalb von drei Monaten nach der Bewilligung beginnen und in maximal sechs Monaten abgeschlossen werden.
• Projektbeschreibung inklusive Zeitplan, Ausgangslage und Zielsetzung muss vorgelegt werden (maximal zehn Seiten).
• Nach Abschluss muss ein Verwendungsnachweis inklusive Fotodokumentation (vor, während und nach der Bauphase) eingereicht werden.
• Zweckbindung: Der Betrieb muss am geförderten Standort für mindestens 24 Monate nach Projektende fortgesetzt werden.

Die Antragstellung besteht in der Regel aus fünf Schritten: 

1. Freiwillige Vorabberatung bei der Wirtschaftsförderung
2. Einreichung des Förderantrags mit allen Nachweisen (per Mail an  wifoestuttgartde)
3. Prüfung durch die Wirtschaftsförderung (gegebenenfalls mit externem Fachgutachten)
4. Schriftlicher Förderbescheid
5. Umsetzung und Abrechnung