Ein Monitoring der Eiablage hat in diesem Sommer nachgewiesen, dass sich an der Grenze zu Korntal-Münchingen eine Population dieses ursprünglich südostasiatischen Insekts etabliert hat. Die gesamte Stadtgesellschaft ist nun gefordert mitzuhelfen. Denn der Tigermücke, die als tagaktive Stechmücke mit einem aggressiven Anflugverhalten ausgesprochen lästig ist und potenziell ein Überträger bestimmter Krankheiten sein kann, gelingt es nämlich, im Ei-Stadium zu überwintern.
Der Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, Prof. Stefan Ehehalt, weist darauf hin: „Die Tigermücke ist so anspruchslos, dass sie bereits kleinste Wasseransammlungen für die Eiablage nutzen kann.“ Zu finden ist die Tigermücke vor allem im Siedlungsbereich an Orten mit stehendem Wasser. Typisch sind hier Regentonnen, aber auch Igel- und Vogeltränken, wenn deren Wasser nicht regelmäßig ausgetauscht wurde. Dies sollte wenigstens alle fünf Tage geschehen. Belebte Gartenteiche und -tümpel gehören dagegen – auch aufgrund der darin vorkommenden Fressfeinde – nicht zu den üblichen Brutstätten der Tigermücke.
Ziel: Zahl der Tigermücken reduzieren
Das Gesundheitsamt rät deshalb dringend dazu, alle für den Winter geleerten Behältnisse grob zu reinigen und auszuschrubben, um darin möglicherweise nicht sichtbar abgelegte Eier zu beseitigen und damit die Zahl der Tigermücken in der nächsten Saison zu reduzieren. Bei Tränken ist für die Nutzung nach der kalten Jahreszeit auf einen regelmäßigen Wassertausch wenigstens alle fünf Tage zu achten, während Regentonnen und Ähnliches mit Deckeln oder Netzen sorgsam abgedichtet werden sollten, um eine neue Ablage von Tigermücken-Eiern zu verhindern.
Auch unabsichtlich entstandene Wasseransammlungen können Brutstätten werden, wie Restwasser in Topfuntersetzern, Eimern oder verstopften Regenrinnen und vielem mehr. Deshalb empfiehlt es sich, auch hier anzusetzen und die Ursache zu beseitigen: Ungenutzte Topfuntersetzer und Eimer sollte man gar nicht oder zumindest nur umgedreht im Garten belassen, verstopfte Regenrinnen reinigen und einen guten Abfluss sicherstellen.
Die genannten Ratschläge richten sich an die gesamte Stadtgesellschaft – denn zur Eindämmung der Tigermücke ist die Mitarbeit aller unerlässlich. Ganz besonders ist die Bewohnerschaft Weilimdorfs, speziell an der Grenze zu Korntal-Münchingen angesprochen, wo im Sommer 2023 bei dem sogenannten Eiablage-Monitoring eine etablierte Tigermücken-Population nachgewiesen wurde (siehe Links für weitere Informationen). Aber auch im restlichen Stadtgebiet sind die Hinweise zur Brutstätten-Bekämpfung zu beherzigen: „Das ist sehr wichtig“, ergänzt der Abteilungsleiter Infektionsschutz und Umwelthygiene, Dr. Florian Hölzl, „damit die Tigermücke in anderen Teilen Stuttgarts möglichst gar nicht erst Fuß fassen kann.“