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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Hitze im Stadtkessel: Stuttgart sieht sich gut gerüstet

Der "Stuttgarter Kessel" heizt sich im Sommer immer stark auf. Der Klimawandel verstärkt diesen Effekt noch. Künftig sollen in der Stadtplanung die klimatischen Auswirkungen noch stärker als bisher berücksichtigt werden.

Darauf weist der Leiter der städtischen Abteilung Stadtklimatologie, Dr. Ulrich Reuter, hin.

Bevölkerung vor Folgen des Klimawandels schützen

Die Landesregierung hat gerade ein Strategiepapier mit Maßnahmen vorgelegt, die die Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels schützen sollen. Der Aussage des städtischen Amtes für Umweltschutz zufolge sieht man sich gut gerüstet.

Für mehr Grün in der Stadt gibt es ein Förderprogramm, für das das städtische Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung zuständig ist.

Helle Farben und reflektierende Dächer

Die Abteilung Stadtklimatologie setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, das Thema Klima in der Stadtplanung zu berücksichtigen. Dabei spielen Dach- und Fassadenbegrünungen und das Pflanzen Schatten spendender Bäume eine wichtige Rolle.

Positiv bei Baumaterialien wirken sich helle Farben und stark reflektierende Dächer aus. Das haben die Ergebnisse eines Forschungsprogramms gezeigt, in dem die Stadtklimatologen mit dem Karlsruher Institut für Technologie zusammengearbeitet haben.

Belüftungsschneisen für Frischluft

Bedeutsam ist zudem der Erhalt lokaler Belüftungsschneisen. Damit in die Stadt nachts stets genügend Frischluft fließen kann, hat die Fachverwaltung den Rahmenplan "Halbhöhenlagen" entwickelt, der besonders klimawirksame Hangflächen von Bebauung freihalten soll.

Dies ist schon mehrfach gelungen. Der Planungsgrundsatz "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" stellt die Klimatologen vor besondere Herausforderungen.

Stadtklima berücksichtigen, Interessen abwägen

Es gilt, trotz Nachverdichtung im Innenbereich mehr Grün zu schaffen. Hier gibt es beispielsweise im Stuttgarter Westen in jüngster Zeit schon einige gelungene Ergebnisse. Die Berücksichtigung des Stadtklimas bei Planungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Es können auch wirtschaftliche Belange in den Vordergrund treten, dann gilt es, abzuwägen.

Stadtklimatologie in Stuttgart mit weltweiter Vorbildfunktion

Dr. Ulrich Reuter weist darauf hin, dass die Stadtklimatologie in Stuttgart weltweit Vorbildfunktion hat. Über deren Erfolgsgeschichte werde sogar in Fachbüchern in China berichtet.

Künftig wollen die Stadtklimatologen die klimatischen Auswirkungen von Planungen mit einem neuen Rechenmodell quantifizieren, vorausgesetzt, der Gemeinderat stellt die dafür notwendigen Personalmittel bereit. Diese Methodik ist mittlerweile wissenschaftlicher Standard. Stuttgart kann dabei auch hier Vorreiter werden.

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