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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Bürgerworkshop zur Energiewende im Rathaus

OB Kuhn: "Seien Sie Energiespar-Botschafter" - Ergebnispräsentation im Video verfügbar false

Wie kann die Energiewende in Stuttgart gelingen? Das war die zentrale Frage eines Bürgerworkshops zum Entwurf des städtischen Energiekonzepts. Auf der von der Landeshauptstadt organisierten Veranstaltung brachten rund 50 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen ein.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte zum Auftakt des ganztägigen Workshops am Samstag, 19. September, im Rathaus: "Ohne Sie, die Bürgerinnen und Bürger geht es nicht. Sie können mithelfen und mitdiskutieren, wie das Energiekonzept der Stadt aussehen soll. Wie können wir weniger Energie verbrauchen und gleichzeitig mehr erneuerbare Energien erzeugen?" Die große Herausforderung bestehe darin, so Kuhn, die Energiewende in einer Großstadt wie Stuttgart zu realisieren. Der Entwurf des Energiekonzepts sei dafür ein erster Fahrplan. Der Bürgerworkshop diene dazu, diesen Fahrplan weiter zu verbessern und zu ergänzen.

Kuhn erinnerte an die Aufgabenstellung der Energiewende: "Wir müssen die Atom- und Kohletechnologien überwinden." Ziel müsse es sein, Energie einzusparen und erneuerbare Energien auszubauen. Für das Konzept zur Urbanisierung der Energiewende habe Stuttgart "ehrlich gerechnet". Neben den privaten Haushalten seien auch die Wirtschaft und der Verkehrsbereich mit einbezogen.

Arbeitsgruppen zu Wärme, Strom und Akteuren der Stadt

Nach einer kurzen Vorstellung des Energiekonzepts durch Dr. Jürgen Görres, Abteilungsleiter für Energiewirtschaft im Amt für Umweltschutz der Stadt, übernahm Professor Ortwin Renn von der Universität Stuttgart die Moderation des Bürgerworkshops. Die etwa 50 Teilnehmer bildeten drei Gruppen zu den Themen Wärme, Strom und Akteure der Stadt. In den einzelnen Gruppen gingen die Bürger den Fragen nach, was sie selbst für die Energiewende tun können, was sie von anderen Akteuren - wie zum Beispiel der Industrie - erwarten oder welche Themen im Konzept selbst ergänzt werden können.

Bürger wünschen sich mehr individuelle Information

In den Diskussionsrunden wurden zahlreiche Ideen geäußert, wie die Energiewende und die damit verbundenen Herausforderungen bewältigt werden können. So wurde etwa vorgeschlagen, Förderangebote bei der energetischen Sanierung individueller auf Interessierte zuzuschneiden und den Bürgern allgemein umfangreichere Informationen zur Verfügung zu stellen. Energieberatungsgespräche sollten in der Stadt dezentraler möglich sein, etwa in den Stadtbezirken. In Schulen sollten sich Kinder und Jugendliche kontinuierlicher mit dem Thema auseinandersetzen. Die Stadt selbst könne durch finanzielle Anreize oder Serviceleistungen die Energiewende voranbringen und durch intensivere Kommunikation, den Bürgern das Thema besser bewusst machen.

Oberbürgermeister Kuhn dankte zum Abschluss den Teilnehmern für ihr intensives Engagement und ihre zahlreichen Ideen: "Mich hat sehr beeindruckt, wie vielfältig die Punkte sind, die in den Gruppen vorgestellt wurden. Sie sind Wissensträger der Stadtgemeinschaft. Seien Sie jetzt Energiespar-Botschafter, denn es kommt darauf an, dass viele Menschen anderen kompetent sagen können, was die Energiewende bedeutet und wie sie funktionieren kann." Kuhn sagte zu, dass die vorgestellten Ideen jetzt im Umweltamt ausgewertet werden und im Entwurf zum Energiekonzept Berücksichtigung finden.

Workshop ist Teil der Beteiligung zum Entwurf des Energiekonzepts

Der Bürgerworkshop war eine von mehreren Veranstaltungen, die sich mit Fragen zum Entwurf des städtischen Energiekonzepts beschäftigen. So gab es schon mehrere Termine mit Initiativen, Verbänden, Unternehmen und Institutionen, eine Bürgerumfrage und eine Diskussion des Oberbürgermeisters mit Schülern. Darüber hinaus ist die Energiewende Thema bei allen Bürgerversammlungen.

Neben den Veranstaltungen vor Ort haben alle Einwohner Stuttgarts noch bis zum 30. September die Möglichkeit, online auf dem Beteiligungsportal der Stadt unter www.stuttgart-meine-stadt.de/energiekonzept/ ihre Meinung zur Energiewende zu äußern.

Für den Workshop waren 5.000 Bürgerinnen und Bürger per Zufallsprinzip ausgewählt und zur Teilnahme eingeladen worden. Bereits nach vier Tagen fanden sich ausreichend viele Bürger im Alter zwischen 22 und 86 Jahren; der Altersdurchschnitt lag somit bei knapp 51 Jahren. Insgesamt zeigten von den 5.000 ausgewählten Stuttgartern rund 200 Interesse, am Bürgerworkshop teilzunehmen.

Urbanisierung der Energiewende in Stuttgart

Für das Energiekonzept wurden unter Leitung von Oberbürgermeister Fritz Kuhn Ziele definiert, bestehende Ansätze weiterentwickelt und unter Mitwirkung verschiedener Akteure in einem Gesamtkonzept zusammengefasst.

Der Energieverbrauch soll bis zum Jahr 2020 (im Vergleich zum Jahr 1990) um 20 Prozent reduziert und der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch auf 20 Prozent erhöht werden.

Dazu ist eine Umgestaltung der heutigen Energienutzung in drei Schritten erforderlich: Neben der Reduzierung des Energieverbrauchs in den Bereichen Wärme, Strom und Treibstoffe soll die Energieeffizienz gesteigert und der Bau von Anlagen auf Basis von erneuerbaren Energien gefördert werden.

Das Konzept ist ein Entwurf, über den im Gemeinderat, mit der Stadtbevölkerung sowie den Beteiligten in Wirtschaft und Forschung diskutiert wird. Am Ende des Prozesses verabschiedet der Gemeinderat dann das Konzept zur Urbanisierung der Energiewende für Stuttgart.

Ergebnispräsentation im Video verfügbar

Die Schlusspräsentation der Ideen und Vorschläge können ab Sonntagmittag (20. September) in einem etwa einstündigen Video angeschaut werden, das unter folgendem Link aufgerufen werden kann: www.youtube.com/watch?v=WtQn0kUA1Hg

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