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Landeshauptstadt Stuttgart

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Meinhard M. Tenné, Träger der Otto-Hirsch-Medaille, ist gestorben

Meinhard M. Tenné, Träger der Otto-Hirsch-Medaille und Ehrenvorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW), ist am 29. September gestorben.

Meinhard Tenné, am 26. Mai 1923 in Berlin geboren, floh mit seinem Vater 1938 in die Schweiz. Nach Aufenthalten in Belgien und Frankreich ging er 1948 in den neu gegründeten Staat Israel. In den 1960er-Jahren leitete er erst das israelische Verkehrsbüro in Zürich, dann dasjenige in Frankfurt. 1970 zog er mit seiner Frau nach Stuttgart und baute hier ein Reisebüro auf. Seit 1981 gehörte er der Repräsentanz der IRGW an. Er wurde 1989 erstmals in den Vorstand der Gemeinde gewählt. Bis 2001 war er Vorstandssprecher der IRGW.

Am 11. Januar 1999 wurde er mit der Otto-Hirsch-Medaille ausgezeichnet. Sie wurde seit 1985 jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die christlich-jüdische Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Die Landeshauptstadt Stuttgart stiftete sie gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ) und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) zum 100. Geburtstag von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch. 2013 wurde sie als Otto-Hirsch-Auszeichnung erweitert auf Gruppen und Initiativen aller Religionsgemeinschaften.

Neben seinem Beruf engagierte sich Meinhard M. Tenné vielfältig ehrenamtlich. Er wurde das erste jüdische Ehrenmitglied in der christlich-islamischen Gesellschaft in Stuttgart. Er engagierte sich zudem im Denkendorfer Kreis für christlich-jüdische Begegnung und war Mitglied der Arbeitsgruppe "Wege zum Verständnis des Judentums der Evangelischen Landeskirche in Württemberg". Außerdem war er Mitbegründer des Stuttgarter Lehrhauses. Für sein großes Engagement erhielt er 2004 das Verdienstkreuz 1. Klasse, 2015 das Große Verdienstkreuz.

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