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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Besser fair: Natursteine ohne ausbeuterische Arbeit

Die Landeshauptstadt Stuttgart ist seit 2013 von Transfair zertifizierte Fairtrade-Stadt. Sie setzt sich gemeinsam mit dem Netzwerk Stein, der Steinmetzinnung, an Stuttgarter Friedhöfen tätigen Gewerken sowie der Evangelischen und Katholischen Kirche in Stuttgart für den Handel von Natursteinen aus fairer Arbeit ein und ächtet Produkte aus ausbeuterischer Arbeit. Auch der Verband der kontrollierten Bestattungsunternehmer in Stuttgart unterstützt dieses Ziel.

Wer Grabmale aus fair abgebauten und gehandelten Natursteinen kauft, bekämpft Kinderarbeit und andere ausbeuterische Arbeitsverhältnisse wie Zwangsarbeit oder Lohnsklaverei. Gerade in Indien und China, aber auch in anderen Regionen werden Kinder als Arbeitskräfte beim körperlich anstrengenden Abbau und bei der groben Bearbeitung von Steinen eingesetzt. Eine Schule zu besuchen, um den Kreislauf aus Armut und Ausbeutung zu durchbrechen, ist ihnen meistens verwehrt, denn sie müssen ihren Beitrag leisten, um das Überleben der Familie zu sichern. Stuttgart tritt daher entschieden für einen Verzicht auf die geächteten Produkte ein und will so wirtschaftlichen Druck auf den globalen Handel ausüben. Die Stadt appelliert an die Verbraucher, nur Natursteine zu erwerben, deren Herkunft und Produktion unbedenklich ist. Beim Kauf von Natursteinen aus außereuropäischen Ländern sollte geprüft werden, ob das Material ohne Kinderarbeit abgebaut wurde. Siegel oder andere Nachweise können dabei hilfreich sein, bei dem jeweiligen Fachbetrieb lassen sich entsprechende Zertifikate nachfragen.

Große Vielfalt heimischer Steine

Ein Kauf von Natursteinen aus Europa ist immer sicher, denn Kinderarbeit ist europaweit gesetzlich verboten. Natursteine kommen in den meisten heimischen Regionen vor. Es gibt viele Sorten wie Granite, Sandsteine, Kalksteine oder Schiefer. Mit der Wahl von Steinen aus deutscher oder europäischer Produktion werden zudem Arbeitsplätze und Traditionsbetriebe im Steinabbau erhalten. Außerdem werden lange, umweltschädliche Transportwege mit hohem CO2-Ausstoß vermieden und die regionale Bau- und Friedhofskultur gefördert. Und nicht immer muss es ein neuer Stein sein. Auch die Aufarbeitung alter Grabsteine ist in vielen Fällen möglich und begründet damit vielleicht sogar eine neue Familientradition.

Der Flyer "Besser fair" kann unter www.stuttgart.de/fairtrade heruntergeladen werden.

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