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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Bürgerbeteiligung Rosenstein: Wunsch nach sozialem Miteinander

Am Samstag, 24. September, haben die Stuttgarterinnen und Stuttgarter bei einer Öffentlichen Veranstaltung in den Wagenhallen erfahren, was bei der Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein in den letzten Wochen und Monaten zusammengetragen worden ist. Daraus konnten sie dann gewichten, was ihnen besonders am Herzen liegt.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte zur Begrüßung: "Es ist toll, dass sich die Stuttgarterinnen und Stuttgarter so intensiv bei der Bürgerbeteiligung Rosenstein einbringen. So erfahren wir, was sie sich für die Gestaltung der Entwicklungsfläche wünschen." Von den bisherigen Ergebnissen der unterschiedlichen Beteiligungsformate zeigte sich der OB sehr beeindruckt. Nun gelte es, die gewonnenen Erkenntnisse zu verdichten, um ein aussagekräftiges Memorandum zu erhalten, das dem Gemeinderat Handlungsempfehlungen aufzeigt.

Der OB betonte: "Wie ein grünes Band zieht sich durch die geäußerten Interessen der Wunsch aus der Bürgschaft nach Vielfalt im künftigen Rosensteinquartier und nach einer sozialen Mischung." Die Stadt brauche die Rosensteinfläche, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bei einem Quartier dieser Größe müsse jedoch gleichzeitig auch Platz für ein soziales und kulturelles Angebot sein, so Kuhn weiter.

Die Teilnehmer der Öffentlichen Veranstaltung folgten interessiert den Berichten der Gruppen, Initiativen und Organisationen, die in vielfältiger Weise Offene Formate durchgeführt haben. Dabei wurden die Ergebnisse ausgewählter Offener Formate exemplarisch vorgestellt. Der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter Schulen kam zu der Erkenntnis, dass Bildung ein Standortfaktor sei, daher gelte es, die Bildungseinrichtungen vor Ort parallel zum Wohnen zu entwickeln. Die Interessengemeinschaft Bürger für Baden-Württemberg hat im Rahmen eines Offenen Formats Neubauviertel in Heidelberg und Tübingen besichtigt, um daraus Rückschlüsse für das Rosensteinviertel zu entwickeln.

Die Studenten der Kunstakademie Stuttgart und der Kunstverein Wagenhalle wünschen sich zahlreiche Außenflächen für Kunst. Die Flächen sollen in das neue Viertel eingebunden werden und die Gestaltung nicht reglementiert sein. Der Info-Laden Stuttgart 21 "Auf der Prag" ist der Überzeugung, dass der Gleisbogen und die Prag als Einheit betrachtet werden müssen. Gewünscht wird ein innovativer Umgang mit ausgedienten Industrieanlagen und eine Einbindung von Teilen der Bauwerke in das Rosensteinquartier. 

Ziel der Informellen Bürgerbeteiligung ist es, ein Memorandum zu formulieren, das all jene Aspekte beinhaltet, die den Stuttgarterinnen und Stuttgartern bei der Gestaltung der Entwicklungsfläche Rosenstein wichtig sind. Für die Öffentliche Veranstaltung in den Wagenhallen hatte die mit der Durchführung der Bürgerbeteiligung beauftragte MEDIATOR GmbH die bisherigen Ergebnisse in Form von neun "Marktständen" aufbereitet. Hier konnten die Besucher miteinander ins Gespräch kommen und an jedem Stand darüber abstimmen, welche Interessen und Bedürfnisse ihnen besonders wichtig erscheinen.

So entstand schrittweise ein gemeinsames Zukunftsbild, das anschließend von den Moderationsteams der einzelnen Marktstände in groben Zügen beschrieben wurde. Demnach wünschen sich die Bürger bei der Gestaltung des Rosensteinviertels bezahlbaren Wohnraum, einen lebenswerten und abwechslungsreichen öffentlichen Raum, großflächige Freizeit- und Sportanlagen, einen Wochenmarkt mit regionalen Produkten, ein umfangreiches Netz an Radfahrwegen, Naturerlebnisräume, Wasserflächen und Urban Gardening, gute Luftqualität, ein abwechslungsreiches Angebot für Kinder, eine soziale Durchmischung, attraktive Aussichtspunkte und Hochbauten sowie ein hohes Sicherheitsniveau. Besonderen Wert legten die Teilnehmer der Öffentlichen Veranstaltung auf ein soziales Miteinander und die Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen. Der soziale Charakter des Rosensteinviertels soll eine Vorbildfunktion für die zukünftige Gestaltung Stuttgarts haben. Die Veranstaltungsteilnehmer wünschten sich ferner einen zeitlich flexiblen Bebauungsplan mit vielen Freiflächen, damit Platz bleibt, um auch in Zukunft auf veränderte Bedürfnisse eingehen zu können.

Parallel zum Marktgeschehen fand mit dem Bildhauer Thomas Putze eine kreative Kinderwerkstatt statt. Die Ergebnisse wie auch die Arbeiten von Kindern aus vorhergehenden Veranstaltungen wurden in den Wagenhallen ebenfalls präsentiert. Allen gemein war der Ruf nach Freiräumen ohne Reglementierung etwa durch Lärmschutz sowie der Wunsch nach Wasserflächen. Künstler des benachbarten Kunstvereins Wagenhalle e.V. unterstützten die öffentliche Veranstaltung und den Bürgerbeteiligungsprozess durch Öffnung ihrer Ateliers und Werkstätten, durch die Großpuppe DUNDU sowie die Durchführung und Präsentation weiterer Offener Formate im Projektraum TAUT.

Am abschließenden Rosenstein-Talk nahmen der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Peter Pätzold, sowie die Stadträte Philipp Hill (CDU), Jochen Stopper (Grüne) und Susanne Kletzin (SPD) teil. Sie zeigten sich sehr beeindruckt, bedankten sich, würdigten und wertschätzten das vielfältige und hohe Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Zugleich sagten sie zu, dass sich der Gemeinderat intensiv mit den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung Rosenstein auseinandersetzen wird.

Bürgermeister Pätzold sagte: "Durch die Bürgerbeteiligung haben wir viele bunte Fäden erhalten, aus denen wir nun einen bunten Teppich weben werden." Er freute sich, dass die Stuttgarter im Rosensteinquartier ein Viertel des Miteinanders schaffen wollen: "Das ist ein ganz starkes Signal." Grundsätzlich habe der Beteiligungsprozess gezeigt, wie die Bürger zukünftig leben, arbeiten und wohnen wollten, so Pätzold weiter. Auch nach Abschluss der von Oberbürgermeister Kuhn initiierten Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein Ende des Jahres mit der Vorlage eines Memorandums für den Gemeinderat soll es Formate geben, die die Bürger aktiv in die weiteren Planungsprozesse für das neue Quartier einbeziehen.  

Die MEDIATOR GmbH aus Berlin zog ein erstes Fazit der Informellen Bürgerbeteiligung: "Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter haben mit großem Engagement, Kreativität, Freude und Ernsthaftigkeit an der Bürgerbeteiligung teilgenommen. Die Ergebnisse und Erkenntnisse sind von hoher Qualität, herauskristallisiert hat sich vor allem der Wunsch nach einem sozialen Miteinander." 

Die Öffentliche Veranstaltung der Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein klang bei Imbiss und Getränken mit einem Get-Together auf dem Gelände der Wagenhallen aus.

In den nächsten Wochen wird das Moderationsteam alle Ergebnisse zusammenstellen, diese mit dem eigens einberufenen Forum Rosenstein rückkoppeln und dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit vorstellen. Es wird auch auf dem Beteiligungsportal/ der Internetseite der Landeshauptstadt bereitgestellt werden.

Mehr Information zur Bürgerbeteiligung Rosenstein und die Fortschreibung der Interessensammlung finden sich auf: www.stuttgart-meine-stadt.de/rosenstein

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