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Landeshauptstadt Stuttgart

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"Interkulturelle Brückenbauerinnen und Brückenbauer": Erfolgreiches Pilotprojekt wird ausgedehnt

Bürgermeisterin Isabel Fezer gibt am Montag, 17. Juli, den Startschuss für die Erweiterung des Projekts "Interkulturelle Brückenbauerinnen und Brückenbauer" auf die Stadtbezirke Obertürkheim und Wangen.

Wenn Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen aufeinandertreffen, kann es schon mal zu Missverständnissen kommen. Um sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden, wurde im Juni 2015 das Projekt "Interkulturelle Brückenbauerinnen und Brückenbauer" in Untertürkheim ins Leben gerufen. Die Brückenbauer vermitteln zwischen den Kulturen mit ihren unterschiedlichen Werten, Wahrnehmungen, Erwartungen und Ängsten. Sie unterstützen Familien, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen bei Verständigungs- und Verständnisschwierigkeiten - und zwar mehrsprachig, kultursensibel und alltagsbezogen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Bildung.

Eltern, die in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen sind, müssen das komplexe deutsche Bildungssystem erst kennenlernen. Auch die Anforderungen, die Erzieher und Lehrer an die Eltern stellen, erschließen sich - oft wegen Sprachbarrieren - nicht immer sofort. Hier greifen die Brückenbauer ein: Sie stehen beiden Seiten bei der Verständigung hilfreich zur Seite, sind bei Elterngesprächen dabei und stellen interkulturelle Verständigung her. Mit großem Erfolg, wie die zuständige Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft attestiert: Über 400 Einsätze in den vergangenen zwei Jahren haben die mittlerweile über 20 aktiven interkulturellen Brückenbauer absolviert. Grund genug, das Projekt nun auf die Bezirke Wangen und Obertürkheim auszuweiten - vorerst bis Ende 2019. Eine externe Evaluierung soll feststellen, welche Rahmenbedingungen nötig sind, um das Angebot in den Stadtbezirken Wangen, Untertürkheim und Obertürkheim zu verstetigen und eventuell auch in anderen Stadtteilen umsetzen zu können.

Damit die interkulturellen Brückenbauerinnen und Brückenbauer ihrer Aufgabe auch gewachsen sind, werden sie geschult und intensiv betreut. Regelmäßig findet zudem ein Austausch mit den Koordinatorinnen statt. So lässt sich schnell feststellen, wo noch Qualifizierungsbedarf herrscht. Die Brückenbauer sprechen Deutsch sowie mindestens eine weitere Sprache und verfügen mehrheitlich über einen Migrationshintergrund. Sie haben Interesse an Bildungsthemen, sind kontaktfreudig und besitzen gute Ortskenntnisse.

Das Projekt "Interkulturelle Brückenbauerinnen und Brückenbauer" ist im Rahmen der Umsetzung des Landesprogramms "Bildungsregion" in Stuttgart - und speziell in Untertürkheim als Modellstandort - aus einer Bildungswerkstatt heraus mit Akteurinnen und Akteuren des Arbeitskreises Kinder, Jugend und Familie, der Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel sowie dem Städtischen Elternseminar und der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft entstanden. Das Städtische Elternseminar und die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft verantworten die Umsetzung des Landesprogramms, in dem es um den Ausbau außerschulischer und schulischer Kooperationsverhältnisse sowie um gute Konzepte der Elternbeteiligung und Elternbildung geht, damit Kinder in ihrem bildungsbiographischen Verlauf bestmöglich gefördert werden.

Auch in Wangen und Obertürkheim waren Bezirksvorsteherin Beate Dietrich und Bezirksvorsteher Peter Beier sowie die lokalen Arbeitskreise Kinder, Jugend und Familie von Anfang an in die konzeptionellen Überlegungen eingebunden.
Die öffentliche Auftaktveranstaltung der "Interkulturellen Brückenbauerinnen und Brückenbauer" findet am Montag, 17. Juli, 10.30 Uhr, im Eberhard Ludwig Saal der Kelter Wangen (Ulmer Straße 334) statt.

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