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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Internationaler Hegelkongress eröffnet

Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am 14. Juni den 9. Internationalen Hegelkongress im Rathaus eröffnet. Bis zum 17. Juni tagen Philosophen aus aller Welt, um über das diesjährige Schwerpunktthema "Zweite Natur" zu diskutieren.


Der OB sagte vor zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland: "Stuttgart ist nicht nur wirtschaftlich stark, sondern eine Stadt, die sehr stolz ist auf ihre stark entfaltete Kultur. Der ganze wirtschaftliche Reichtum unserer Stadt wäre ohne ein breites Kulturleben nicht viel wert und wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen."
Die Stadt wolle aus Anlass von Hegels 250. Geburtstag im Jahr 2020 das Museum in dessen Geburtshaus überarbeiten und in neuer Konzeption präsentieren. Der OB betonte: "Von Stuttgart aus wurde Hegel zum Weltphilosophen, der das Denken bis heute beeinflusst."

Sämtliche Veranstaltungen des Hegelkongresses finden in den Räumen des Rathauses statt - ein Zeichen dafür, welchen Wert die Stadt auf die Beschäftigung mit der Philosophie Hegels legt, der am 27. August 1770 in Stuttgart zur Welt kam. "Zur Zeit Hegels lebten 15.000 Einwohner in Stuttgart", sagte der OB. "Die Straße mit seinem Geburtshaus hieß damals 'Hinterer Graben'. Es ist eine gewisse List der Vernunft, wie er sich vom Hinteren Graben zum Erfinder des Weltgeistes hocharbeiten konnte."

Ulrich Steinbach,Ministerialdirektor und Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit der Philosophie: "Aus der modernen Philosophie können wir viele Impulse ziehen, die uns helfen, komplizierte Entwicklungen in unserer heutigen Welt zu verstehen. Um die Menschen zu erreichen muss sich die Philosophie aber in der Öffentlichkeit hörbar machen."

Im Fokus von Plenarvorträgen, Foren und elf Kolloquien stehen während des Hegelkongresses Aspekte wie "Natur und Ästhetik", die "Natur des Geistes", "Subjektivierung - Triebstruktur und Gesellschaft", "Naturalismus: Herausforderungen der Gegenwart" oder "Leben - Die Natur der Sittlichkeit".

400 Fachbesucher nehmen teil

Veranstalter des alle sechs Jahre stattfindenden Kongresses ist die Internationale Hegelvereinigung in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart und dem Institut für Philosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. 73 Referenten wirken mit, rund 400 Fachbesucher nehmen teil.

Den Eröffnungsvortrag zum Thema "Zweite Natur - Untiefen eines philosophischen Schlüsselbegriffs" hielt der Präsident der Internationalen Hegel-Vereinigung Professor Axel Honneth von der Columbia University New York und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Am Freitag referiert Professor Dina Emundts von der Freien Universität Berlin über die "Zweite Natur als 'gesetzte Unmittelbarkeit'. Hegels Fundierung einer antiken Denkfigur in Logik und Naturphilosophie". Die öffentlichen Plenarvorträge im Großen Sitzungssaal beginnen jeweils um 18.30 Uhr und sind frei zugänglich. Bereits am Donnerstag widmete sich Professor Béatrice Longuenesse von der New York University in ihrem Plenarvortrag den "Residuen der ersten Natur".

Auch in diesem Jahr werden durch den Kongress Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gefördert. In drei offenen Foren erhalten sie die Möglichkeit, Vorträge zu halten und ihre Beiträge zur Diskussion zu stellen.

Weitere Informationen zum Programm unter www.stuttgart.de/hegelkongress.

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