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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

In Stuttgart werden die letzten Parkuhren abgebaut

Die Ära der Parkuhr geht in Stuttgart nach über 60 Jahren zu Ende. Im Zuge der dritten Ausbaustufe des Parkraummanagements werden am Freitag, 6. Oktober, in der Daimlerstraße in Bad Cannstatt die drei letzten verbliebenen Parkuhren abgebaut.

Die erste Parkuhr, genannt "Schwarze Maria", wurde von dem Amerikaner Carlton Cole Magee 1935 erfunden und in Oklahoma City aufgebaut. Erst 1952 kam die Parkuhr nach Europa, zunächst in die Schweiz. In Deutschland dauerte es noch weitere zwei Jahre, bis die Stadt Duisburg die ersten 20 Parkuhren installierte. In Stuttgart wurden 1955 im Bereich der Sophien- und Christophstraße die ersten 54 Parkuhren aufgestellt. Eine halbe Stunde Parkzeit kostete damals zehn Pfennige. Zum Einsatz kamen vollautomatische Parkuhren der Firma Kienzle Apparatebau aus Villingen und halbautomatische Parkuhren der Firma Telefonbau und Normalzeit. Mit dem Geldeinwurf setzte sich die vollautomatische Parkuhr sofort in Gang, bei der halbautomatischen Parkuhr musste mittels Drehknopf das Laufwerk erst gespannt werden. Bis zum Ende der 80er-Jahre wuchs die Zahl der Parkuhren in Stuttgart auf rund 5000 an.

Bis Mitte der 70er-Jahre wurden mit der Wartung der Parkuhren noch Rentner beauftragt. Diese Aufgabe übernahm später die Stadtreinigung, heute ist dafür das Tiefbauamt zuständig. 1977 gab es die soziale Aktion "Spendenparkuhr". Sie sah vor, dass Autofahrer freiwillig bezahlten, das Geld kam behinderten Menschen zu Gute.

Im Laufe der 90er-Jahre begann in der Landeshauptstadt zunehmend die Umstellung auf Parkscheinautomaten, wodurch sich die Zahl der Parkuhren stetig verringerte. Die Euroumstellung beschleunigte den Parkuhrenabbau weiter. Durch die Einführung und den Ausbau des Parkraummanagements wurde dann das endgültige Ende der Parkuhren eingeläutet. Gleichzeitig mit der Einführung der dritten Ausbaustufe zum 1. November sind in Stuttgart keine Parkuhren mehr zur Parkraumbewirtschaftung eingesetzt.

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