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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Bürgermeister Wölfle hat Verdienstmedaille an Clemens Youngblood überreicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat auf Vorschlag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Clemens Youngblood in Würdigung seiner Verdienste um das Gemeinwohl verliehen. Der Bürgermeister für Soziales und gesellschaftliche Integration, Werner Wölfle, hat die Auszeichnung am Montag, 5. Februar, an Clemens Youngblood überreicht.


Clemens Youngblood engagiert sich seit Ende der 90er-Jahre
in Eigeninitiative und ehrenamtlich für Obdachlose in Stuttgart und weitete sein Engagement in der Folge auch auf andere bedürftige Menschen aus.

1999 gehörte er zu den Initiatoren und Mitbegründern des Vereins "Helfende Hände Stuttgart", der als gemeinnützig und mildtätig anerkannt und Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg ist. Youngblood leitet den Verein seither als Vorsitzender. Clemens Youngblood hat die Struktur und den sozialen Aspekt des Vereins geprägt und verkörpert ihn. Bis zum Jahr 2009 wickelte er mit Hilfe weniger Ehrenamtlicher alle Vereinsaktivitäten in seinen privaten Räumen ab. Hierzu gehörten insbesondere Lagerung und Verteilung von Sachspenden, Einpacken der Weihnachtsgeschenke für die Bedürftigen, Verteilung der Geldspenden sowie Erledigung der gesamten Korrespondenz. Youngblood suchte und gewann weitere ehrenamtliche Mitarbeiter und Spender, um den Verein am Leben zu erhalten.

Die immer umfangreicher werdenden Aktionen des Vereins ließen eine Fortführung der Arbeit in der Wohnung von Youngblood nicht mehr zu. Mit Unterstützung des Sozialamtes der Stadt steht dem Verein deshalb seit Anfang 2010 ein Büroraum im Initiativenzentrum des Generationenhauses in Heslach für die Bürostunden am Montag- und Freitagvormittag zur Verfügung. Die dortige Präsenz hat zu einer erheblichen Steigerung des Bekanntheitsgrades und Ausweitung der Vereinstätigkeiten beigetragen.

Dem Engagement von Clemens Youngblood ist zu verdanken, dass durch die enge Zusammenarbeit des Fördervereins mit dem Sozialamt, dem Bürgerservice Leben im Alter, dem Gesundheitsamt, der Caritas-Jugend- und Familienhilfe, den Wohnheimen für Frauen und Männer sowie den Kinderheimen Hilfsanfragen unbürokratisch abgewickelt werden können. So erhalten Bedürftige, die Wartezeiten auf andere Hilfen überbrücken müssen oder die keine Hilfe von anderen Institutionen erwarten können, oft innerhalb weniger Stunden Leistungen für die Anschaffung notwendiger Gegenstände. Nicht selten hilft Youngblood selbst beim Transport und dem Aufräumen von Wohnungen mit, bringt Sachspenden vorbei, fährt mit den Betroffenen zum Einkaufen oder stellt zur Überbrückung existenzieller Notlagen Bargeld zur Verfügung.

Seit seiner Gründung hat der Verein mehr als 60.000 Euro an Geldspenden eingenommen.

Neben den materiellen Hilfen leisten Clemens Youngblood und der Förderverein Unterstützung durch einen ehrenamtlichen Besuchsdienst insbesondere für alleinstehende Senioren und Seniorinnen. Youngblood ist für alle Sorgen und Nöte auch während seines Urlaubs stets ansprechbar und lehnt kaum eine Hilfsanfrage ab. Wenn Spendengelder nicht ausreichen, bezahlt er häufig aus privaten Mitteln notwendige Hilfen für bedürftige Menschen. 

Gerade bei den Menschen, die durch alle Raster fallen, leistet er persönlich und mit Hilfe des Vereins einen wichtigen Beitrag, um die Lücken des sozialen Netzes zu schließen und zu überbrücken.

Im Jahr 2010 rief Youngblood eine Weihnachtsfeier für Bedürftige und sozial benachteiligte Kinder und Familien ins Leben, die seither jährlich im Generationenhaus Heslach stattfindet.

Der Förderverein Helfende Hände hat die Patenschaft für fünf Kinder in einem Dorf in Nigeria übernommen, um deren geregelten Schulbesuch zu ermöglichen. Seit 2011 übernimmt er die Kosten eines Aikido-Trainings für ein Stuttgarter Mädchen.

Ein weiteres Anliegen des Vereins ist die individuelle Unterstützung von Jugendlichen in Stuttgart, um sie vor einem Abrutschen in die Drogen- und Obdachlosenszene zu bewahren. So ist er bei der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen behilflich und konnte Jugendliche in Werkstätten anderer karitativer Organisationen in der Stadt wie der Caritas vermitteln.

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