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Projekt LESS: Lukratives Energiesparen in Stuttgarter Schulen lohnt sich dreifach

Der Leiter des Amts für Umweltschutz, Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, hat zur Jahresveranstaltung des Projekts "Lukratives Energiesparen in Stuttgarter Schulen (LESS)" am 21. Juni den erfolgreich teilnehmenden Schulen Urkunden sowie Prämien und Sonderpreise für besondere Projekte oder besonders hohe Energieeinsparungen in Höhe von knapp 15.000 Euro überreicht. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler erhält dadurch eine besondere Würdigung und dient den anderen Schulen als Anregung. Die Schulen können frei über die Mittel verfügen.

Das Projekt "Lukratives Energiesparen in Stuttgarter Schulen (LESS)", das seit neun Jahren, in Kooperation mit dem Schulverwaltungsamt, vom Amt für Umweltschutz für alle Stuttgarter Schulen angeboten wird, ist für die 25 beteiligten Schulen gleich dreimal lukrativ. Zum einen werden die Themen Energieeinsparung, Ressourcen- und Klimaschutz fest in den Schulalltag verankert. Sei es durch die Bildung eines LESS-Teams, das sich aus der Schulleitung, den Lehrkräften und dem technischen Dienst zusammensetzt oder durch die Etablierung der Energiemanager, die im Klassenzimmer darauf achten, dass die Fenster geschlossen und die Lichter abgeschaltet sind. Auch die Bildung von AGs oder, wo das nicht möglich ist, die Einfügung der Themen in den Unterricht, zum Beispiel unterstützt durch Messkampagnen, sind Möglichkeiten, Schülerinnen und Schüler einzubinden und zu sensibilisieren. 13 Schulen konnten hier mit der maximal erreichbaren Punktzahl ein Taschengeld von 350 Euro erzielen. Im Durchschnitt erhalten alle Schulen 221 Euro.

Eine zweite Möglichkeit monetär von der Projektteilnahme zu profitieren, ist die Bewerbung um einen Sonderpreis. Drei Schulen erhalten in diesem Jahr den Sonderpreis zu je 500 Euro.

  • Die Wilhelmsschule für die Durchführung von Projekttagen zu den Themen Natur, Umweltschutz und Energiesparen. Hierbei wurden alle Klassenstufen einbezogen, zum Beispiel durch die Auseinandersetzung mit dem Ökologischen Fußabdruck.
  • Die Uhlandschule hat ein Theaterstück zum Klimawandel eingeübt, das ein Zukunftsszenario mit gestiegenen Erdtemperaturen aufzeigt. Das Stück endet damit, dass verschiedene Tiere eine Nachrichtensendung übernehmen und die Menschheit zum Umdenken aufrufen und konkrete Tipps zum umweltschonenden Verhalten geben.
  • Die Robert-Mayer-Schule hat in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf Wasser als bedrohte Ressource gelegt. Die Aktivitäten begannen im eigenen Schulhaus mit einer Untersuchung zur Regenwassernutzung und der hygienischen Trinkwasserversorgung und endeten in einem Aktionstag zum Thema Wasser, an dem auch über das virtuelle Wasser aufgeklärt wurde, das mit jedem Konsum verknüpft ist.

Nach all diesen Aktivitäten und Wissenstransfers ist es interessant, zu ermitteln, ob im eigenen Schulgebäude Energie eingespart werden konnte. Dazu wird der Energieverbrauch des zurückliegenden Kalenderjahrs mit einem individuellen Basiswert verglichen. Im zurückliegenden Auswertungsjahr wurden in den Schulen gegenüber den Basiswerten 501.900 Kilowattstunden Heizenergie eingespart. Dieser Wert entspricht rund 6 Prozent des Heizenergieverbrauchs der Schulen in diesem Zeitraum. Die Stromeinsparung beträgt 41.800 Kilowattstunden (rund 3 Prozent des Verbrauchs) und die CO2-Reduktion insgesamt 155 Tonnen. Dies entspricht einem jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 27 Einfamilienhäusern. Die über die gesamte Projektlaufzeit eingesparten Energiemengen entsprechen dem CO2-Ausstoß von 243 Einfamilienhäusern.

Schulen, denen es gelungen war, die Energiekosten um 10 Prozent und mehr zu senken, erhalten als dritte lukrative Möglichkeit des Projekts beispielsweise den maximal möglichen Bonus von 1.000 Euro. Das ist der Albschule, dem Ferdinand-Porsche-Gymnasium und dem Neuen Gymnasium Feuerbach gelungen. Insgesamt konnten im Jahr 2017 in 13 Schulen Einsparungen in Höhe von 36.200 Euro bei den Energiekosten erreicht werden. Die Schulen erhalten als Anteil daran einen mittleren Bonus von 481 Euro.

Folgende Schulen profitieren anteilig an den eingesparten Energiekosten: Albschule, Fanny-Leicht-Schule, Ferdinand-Porsche-Gymnasium, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Grundschule Obertürkheim, Hölderlin Gymnasium, Kaufmännische Schule 1 Außenstelle Süd, Maria-Montessori-Schule, Neues Gymnasium Feuerbach, Rilke Realschule, Robert-Bosch-Schule, Wilhelmsschule, Wolfbuschschule.

Über LESS und das Forschungsprojekt energy@school

Mit dem Projekt LESS soll erreicht werden, dass das in den Schulen eingeübte Alltagsverhalten auch im privaten Umfeld der Schülerinnen und Schüler eingesetzt wird. Gleichzeitig soll das Bewusstsein geweckt werden, dass die auf der Erde vorhandenen Rohstoffe und Energiequellen endlich sind. Dadurch leistet LESS innerhalb und außerhalb der Schulen einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Parallel zum Projekt LESS hatten im Jahr 2016 fünf der Stuttgarter Schulen die Möglichkeit, dem europäischen Forschungsprojekt energy@school beizutreten. Bis Ende des Jahres 2018 soll an 41 Schulen aus sieben mitteleuropäischen Ländern analog zu LESS das energiesparende Alltagsverhalten eingeübt werden. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem EU-Projekt wurden im Jahr 2017 das Energiedatenerfassungssystem in den Teilnehmerschulen ausgebaut und einige Beleuchtungen auf LED umgestellt. Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben, das von zwölf europäischen Partnern entwickelt und während der Umsetzung begleitet wird, sollen in das städtische Projekt einfließen.

Ein Einstieg weiterer Schulen in das LESS-Projekt ist jederzeit möglich. Stuttgarter Schulen wenden sich an das Amt für Umweltschutz, Sandra Langer, Telefon 216-88670.

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