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Garten-, Friedhofs- und Forstamt setzt bei der Aufarbeitung von Sturmholz auf Sicherheit

Das Sturmtief Burglind hat Anfang Januar auch im Stuttgarter Wald gewütet: 2300 Festmeter Sturmholz hat es den Forstleuten hinterlassen. Mitten in der laufenden Holzerntesaison stellt das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dienststelle Stadtwald und Untere Forstbehörde am Garten-, Friedhofs- und Forstamt eine Herausforderung dar.

"Es ist uns aber gelungen, schnell zu reagieren und die sicherheitsrelevanten Schäden entlang von Verkehrswegen aufzuräumen", sagt Fabian Schulmeyer, Leiter der Dienststelle. Er lobt die Einsatzbereitschaft der Revierleiter und Forstwirte, die teils ihren Weihnachtsurlaub unterbrochen haben um mit Hand anzulegen. Da es im Januar aber zunächst sehr warm und nass war, war eine schnelle Beseitigung aller Schäden nicht möglich. "Wenn die Böden zu nass sind, sind sie nicht tragfähig - dann können Bodenschäden entstehen", erklärt Schulmeyer.

Spezielle Technik zur Aufarbeitung des Sturmholzes im Einsatz

In besonders herausfordernden Situationen kommt spezielle Technik zum Einsatz: Am Talwaldweg oberhalb der Feuerbacher-Tal-Straße konnte man Mitte März einen seltenen Gast in Stuttgarts Wäldern beobachten. Sturmtief Burglind hatte eine lange, aber schmale Schneise in den Fichtenwald geschlagen und rund 100 Festmeter Sturmholz gelegt. Um die Fläche nicht befahren zu müssen und den Boden in der Hanglage zu schonen, wurde ein Seilkran eingesetzt. Die forstliche Spezialmaschine kommt meist im Gebirge zum Einsatz. Auf einen Lkw ist ein Kippmast aufgebaut, an dem ein Stahlseil bergab führt. Daran werden die Stämme an den Waldweg gezogen. "Bei den ungünstigen Bodenverhältnissen am Hang hätten wir die Fichten mit anderen Verfahren nicht so schonend bergen können", sagt Schulmeyer.

Die Fichten im Wald zu belassen war keine Option, denn sonst kann schon bald das nächste Problem entstehen. Da sich Borkenkäfer in den gebrochenen Fichten besonders wohl fühlen, müssen diese zu Beginn des Frühjahrs aufgearbeitet sein. Sonst droht eine Massenvermehrung, die auch die noch stehenden, gesunden Fichten gefährden kann.

Aufarbeitung von Sturmholz birgt erhebliche Risiken

Im Sturmholz ist die Arbeit mit der Motorsäge für die Forstwirte aufwändiger und auch viel gefährlicher, als bei der planmäßigen Holzernte. Das gilt insbesondere für die Bereiche, in denen zahlreiche Bäume geworfen und gebrochen und ineinander verkeilt auf der Fläche liegen. Im Pfaffenwald und um Büsnau gibt es von Fichten geprägte Waldbereiche, in denen Burglind besonders schwer gewütet hat.

"Die Aufarbeitung von Sturmholz birgt in diesen Waldstücken erhebliche Risiken. Schwere oder gar tödliche Unfälle sind hier leider keine Seltenheit", so Schulmeyer. Um die Forstwirte dieser Gefahr nicht auszusetzen, kommt zur Aufarbeitung spezielle Technik zum Einsatz. Für Anfang April ist der Einsatz eines Harvesters geplant, um die flächigen Sturmschäden aufzuräumen. Harvester sind hochspezialisierte Maschinen, die Bäume fällen, entasten und in Abschnitte teilen können. Der Arbeiter sitzt in einer Kabine und ist so vor umstürzenden oder unter Spannung zurückschnellenden Baumteilen geschützt. Abseits der Waldwege bewegt sich der Harvester - wie auch die zur Holzbringung eingesetzten Forstschlepper - ausschließlich auf den sogenannten Rückegassen, die auch bei der Holzernte durch Forstwirte benötigt werden, um das Holz aus dem Waldbestand zu bringen. "Auf diese Weise können wir auf den Sturmflächen den Bodenschutz und die Arbeitssicherheit miteinander verbinden", erklärt Schulmeyer. Das Amt rechnet damit, dass das Sturmholz Ende April nahezu vollständig aufgearbeitet sein wird.

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