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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Kinder fordern ihre Rechte ein - Projekt an der Salzäckerschule zum Tag der Kinderrechte mit der Kinderbeauftragten und dem Kinder- und Jugendtheater JES

Zum Tag der Kinderrechte haben Schülerinnen und Schüler der Salzäckerschule für die Kinderrechte geworben und der städtischen Kinderbeauftragten Maria Haller-Kindler am 20. November ihre Sicht auf die Kinderrechte in Form eines Theaterprojekts mit dem Jungen Ensemble Stuttgart (JES) präsentiert. Mehr Mitbestimmung bei der Gestaltung von Spielräumen und sichere Fahrradwege waren dabei Forderungen, die sie stellten.

Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen des Jungen Ensembles Stuttgart und Lehrkräfte der Schule haben sich in den vorausgehenden Wochen mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 3a und 3c mit den Kinderrechten beschäftigt. Gemeinsam haben sie Standbilder erarbeitet, in denen sie jeweils ein für sie priorisiertes Kinderrecht veranschaulicht haben. Dabei waren den Kindern besonders die Rechte auf gewaltfreies Aufwachsen, auf Spiel und Ruhe sowie auf Partizipation wichtig. Die Standbilder wurden im Prozess "lebendig" und verwandelten sich zu einer Szene. Die Theaterpädagogen ließen den Kindern dabei viel Gestaltungsspielraum. Sie sollten sich die Standbilder und die damit verbundenen Szenen weitgehend selbst ausdenken und auch einen Slogan entwickeln, um das präsentierte Recht "anzuwerben".

Im Anschluss an die Präsentation hatten die Schülerinnen und Schüler die Chance, ihre Fragen und Anregungen direkt an die Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler und die Bezirksvorsteherin Evelyn Weis zu richten und äußern, was sie gerne ändern würden, wenn sie Bürgermeisterin oder Bürgermeister der Stadt wären. Hierbei kristallisierte sich heraus, dass die Kinder sich mehr Mitbestimmung bei der Gestaltung von Spielräumen und sichere Fahrradwege wünschen.

Die Kinderbeauftragte hat die Kinder bestärkt: "Es ist wichtig, dass ihr die Kinderrechte kennt und darauf hinweist, was euch ganz konkret fehlt. Ich vertrete eure Rechte im Rathaus und mache mich stark dafür."

Kinderbeteiligung in Möhringen

Die Bezirksvorsteherin Evelyn Weis ging besonders auf die Situation im Bezirk Möhringen ein und sagte: "Die Kinderbeteiligung war bereits schon ein wichtiges Thema bei meinem Vorgänger, Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann. Daher wurden zu seiner Zeit bei der Gestaltung von Spielplätzen bereits Kinder und Jugendliche beteiligt und nach ihrer Meinung gefragt. Das werde ich so fortführen, denn nur die Kinder selbst können ihre Wünsche und Belange genau benennen. Dabei ist das Ziel eine gemeinsame Meinungsfindung. Dass Kinder und Jugendliche bei den sie betreffenden Themen eingebunden werden sollen, ist auch in der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg formuliert, und dies werde ich auch umsetzen."

"Die Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater JES ermöglichte es den Kindern, sich mit allen Sinnen mit ihren Rechten zu beschäftigen", sagte Brigitte Dethier, Intendantin und Regisseurin des Jungen Ensembles Stuttgart.

Die Schulleiterin der Salzäckerschule, Ulrike Wolff, sagte: "Das Projekt war für uns eine ganz neue und interessante Aktion im Rahmen unseres Sachunterrichts zum Thema 'Erziehung zur Demokratie'. Den Kindern wurde intensiv bewusstgemacht, dass sie neben Pflichten auch Rechte haben, die sie an offizieller Stelle äußern dürfen. Sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrerinnen stellte das Projekt eine wertvolle Erfahrung und eine Bereicherung des Schulalltages dar."

Hintergrund Internationaler Tag der Kinderrechte

Der internationale Tag der Kinderrechte wird jährlich am 20. November gefeiert. Im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht, dass die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden sollen. Maria Haller-Kindler meint dazu: "Das wäre ein großer Fortschritt, weil es die Verbindlichkeit der Kinderrechte vor Ort stärken würde. Ich sehe die Stärkung der Kinderrechte auch im Kontext der Menschenrechte und der Aktion 0711 Menschenrechte in Stuttgart. Das Bewusstsein, wie wichtig Demokratie und Menschenrechte sind, muss früh beginnen. Dem dient das Wissen um die eigenen Rechte aber auch die Erfahrung ernst genommen zu werden und in demokratische Prozesse eingebunden zu werden."

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