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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Umsetzung der Energiewende bis 2050 läuft nach Plan - Stadt setzt auf Einsparung, Effizienz und Erzeugung regenerativer Energie

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat das Ziel, bis zum Jahr 2050 aus den fossilen Energieträgern auszusteigen und klimaneutral zu werden. Dazu hat sie das Konzept "Urbanisierung der Energiewende in Stuttgart" entwickelt. Es basiert auf drei Säulen: Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erzeugung regenerativer Energien.

Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, erklärte am Montag, 3. September: "Wir sind auf gutem Wege unser hochgestecktes Ziel zu erreichen. Um klimaneutral zu werden, braucht es Anstrengungen in allen Bereichen. Ein Zwischenziel haben wir sogar übertroffen: So konnten wir den CO2-Ausstoß der städtischen Liegenschaften schon um mehr als 20 Prozent senken im Vergleich zu 1990. Und das mit vielfältigen Maßnahmen."

Er betonte, dass es beim Thema Klimaneutralität um weit mehr als die Photovoltaik gehe. "Es braucht eine Gesamtbetrachtung der Stadt mit allen Bereichen und allen Potenzialen. Fest steht: Die Solarenergie wollen wir kontinuierlich ausbauen. Dazu wollen wir das vorhandene Potenzial bestmöglich nutzen."

Von den insgesamt 1.300 städtischen Liegenschaften eignen sich circa 380 für die Errichtung von Photovoltaikanlagen. Auf den kommunalen Dächern sind bereits 91 Photovoltaikanlagen installiert - allein im ersten Halbjahr 2018 sind acht neue Anlagen dazugekommen. 55 der 91 existierenden Anlagen betreibt die Stadt selbst, die anderen 36 Anlagen sind in den Händen von externen Betreibern. Mit den stadteigenen Anlagen wurde im Jahr 2017 circa eine Million Kilowattstunden Strom erzeugt.

Ihre Anstrengungen bei Photovoltaikanlagen hat die Stadt weiter verstärkt: 20 Projekte sind derzeit in der Umsetzung, wie beispielsweise auf dem Dach des Rathauses oder auf dem GAZi-Stadion, weitere 25 Dächer sind in der Prüfung. Ein wichtiger Partner dabei sind die Stadtwerke Stuttgart (SWS).

Die Stadtwerke Stuttgart greifen Stuttgarter Bürgern und Unternehmen aktiv bei der Realisierung ihrer Photovoltaikanlage unter die Arme. Seit 2016 haben die Stadtwerke 189 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 3.000 Kilowatt peak (kWp) installiert. Im Privatbereich haben die SWS einen Marktanteil von 80 Prozent erreicht. Einen Solar-Schnellcheck für das Solar-Potenzial von Gebäuden gibt es auf der Website der Stadtwerke Stuttgart.

Stadt bezieht zu 100% Ökostrom

Die Stadt bezieht ihren Strom zu hundert Prozent als Ökostrom - und das schon seit 2012. Der Strombedarf beträgt rund 185.000 Megawattstunden (MWh), den überwiegenden Teil davon liefern die Stadtwerken Stuttgart. Ein Teil des Gasbezugs (fünf Prozent) ist zu Beginn des Jahres auf Biogas umgestellt worden. Weil das Energiemanagement ausgeweitet wurde, brauchen die städtischen Liegenschaften weniger Energie und sind effizienter geworden. Der hohe Standard bei der Energieeinsparung beim Neubau und der Sanierung trägt ebenfalls zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs bei.

Auch die regenerative Energieerzeugung wird weiter ausgebaut. Neben der Photovoltaik betreibt die Stadt 54 weitere Anlagen mit erneuerbaren Energien, wie Solarthermie, Biomasse oder Biogas. Derzeit sind am Hauptklärwerk Mühlhausen und an der geplanten Bioabfallvergärungsanlage in Zuffenhausen zwei große neue Blockheizkraftwerke auf Biogasbasis in Planung. Die städtischen Biogasanlagen decken dann zwölf Prozent des städtischen Strombedarfs. Für die gleiche Energiemenge müssten etwa 1.000 Photovoltaikanlagen in der städtischen Durchschnittsgröße von 25 kWp errichtet werden.

Durch gemeinsame Aktionen mit dem Energieberatungszentrum Stuttgart (EBZ) und in Verbindung mit den städtischen Förderprogrammen ist im vergangenen Jahr die Sanierungsquote in der Stadt erhöht worden. "Wir fördern natürlich auch das Engagement der Bürger. Nur wenn die gesamte Stadt mitwirkt, gelingt die Energiewende. Beispielhaft sei das Angebot an die Bürgerenergiegenossenschaft Stuttgart genannt, auf drei städtischen Kitas Photovoltaikanlangen zu errichten. Aber auch die energetische Sanierung der Gebäude ist ein zentrales Thema für das Gelingen der Energiewende", erklärte Bürgermeister Pätzold abschließend.

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