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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Stadt Stuttgart zahlt Umweltprämie für E-Zweiräder

Um zukünftig in Stuttgart Feinstaub, Abgase und Lärm weiter zu reduzieren, hat die Stadt einen finanziellen Anreiz geschaffen, von benzinbetriebenen Zweitaktern auf E-Bike und E-Roller umzusteigen. Für Stuttgarterinnen und Stuttgarter ist das eine gute Gelegenheit, zukünftig durchzuatmen und gleichzeitig den eigenen Geldbeutel zu schonen, denn wer sich ein neues elektrisches Zweirad anschafft und dafür sein altes Zweitakt-Zweirad endgültig stilllegt, erhält von der Stadt bis zu 600 Euro.

Im Aktionsplan "Nachhaltig mobil in Stuttgart" hat die Stadt zahlreiche Maßnahmen festgelegt, mit denen sie Stress, Staus, Schadstoffe und Lärm reduzieren will. Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau des Radverkehrs, mit dem sich Stuttgarts Ökobilanz erheblich verbessern lässt. Mit gut ausgebauten Radwegen, Abstellmöglichkeiten und vielen weiteren Maßnahmen wird es zukünftig noch attraktiver, in der Landeshauptstadt Fahrrad oder E-Bike zu fahren.
 
Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagt: "Wer jetzt vom Zweitakter auf E-Bike und E-Roller umsteigen möchte, erhält eine zusätzliche Umweltprämie der Stadt. Damit setzen wir einen weiteren Baustein für eine nachhaltige und umweltfreundliche Infrastruktur um."

Wer sich individuell, umweltfreundlich und schnell in der Stadt bewegen und dabei auch Anstiege leicht bewältigen will, trifft mit einem Elektro-Zweirad eine gute Wahl. Viele attraktive neue Modelle sind bereits auf dem Markt und auch die Reichweiten der Elektro-Zweiräder verbessern sich stetig. Zwischenzeitlich sind diese selbst für längere Touren bestens geeignet.

Das Fahren von Pedelecs, S-Pedelecs und E-Rollern trägt zudem aktiv dazu bei, die Luft vor Ort zu verbessern, Lärm zu verringern und die Lebensqualität zu steigern.

Zweitakt-Zweiräder stoßen enorme Schadstoff-Mengen aus

Laute und umweltschädliche Zweitakt-Zweiräder passen nicht ins Bild einer Stadt der Zukunft, da diese mit einem Benzin-Öl-Gemisch fahren und bis zu 200 Mal mehr Schadstoffe ausstoßen als moderne Kraftfahrzeuge. Allein die gesetzlichen Grenzwerte für den Ausstoß von CO2 und Stickoxiden sind bei Zweitakt-Zweirädern bis zu 7,5 Mal höher als bei einem Pkw.

Auch gibt es für Kleinkrafträder bis 50 Kubikzentimeter Hubraum, die 30 Jahre alt sind, keine verpflichtende oder regelmäßige Untersuchung der Abgase. Hinzu kommt oft noch eine mangelhafte Wartung, was dazu führt, dass diese Fahrzeuge dann hohe Schadstoffmengen ausstoßen, ein Mehrfaches von dem, was sie bauartbedingt ohnehin schon tun. Zweitakter sind daher für die Luftqualität äußerst belastend und somit auch für alle Menschen in der Stadt - einschließlich ihrer Fahrerinnen und Fahrer.

Als "Super-Polluter" ("Super-Verschmutzer") bezeichnen der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Naturschutzorganisation BUND die Zweitakt-Zweiräder. Die Stuttgarter Kreisverbände haben sich dazu zur "AG Super-Polluter" zusammengeschlossen, um auf die Gefahren durch Zweitakter aufmerksam zu machen. Sie vermuten, dass diese Fahrzeuge rund zehn Prozent der Feinstaub-Emissionen des Straßenverkehrs in Stuttgart verursachen.

Franz Sendler aus dem Vorstand des VCD-Kreisverbands begrüßt das Engagement der Stadt: "Wer schon einmal hinter einem veralteten Zweitakter herfahren musste, weiß, wie diese lärmen und stinken. Schön, dass die Stadt das Problem angeht und darüber hinaus mit dem Sharing-Angebot 'stella' E-Roller als Alternative anbietet."

Bis zu 600 Euro für Kauf oder Leasing eines E-Zweirads

Um für Stuttgarterinnen und Stuttgarter einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, sich von ihren Zweitaktern zu trennen, stellt die Stadt eine Umweltprämie bereit. Wer eine Prämie bekommen will, weist gegenüber der Stadt nach, einen alten Zweitakter stillgelegt zu haben und bekommt für Kauf oder Leasing eines neuen E-Bikes oder E-Rollers eine Prämie.

300 Euro gibt es für die Anschaffung eines versicherungsfreien Pedelecs. Hierunter fallen die als E-Bike bekannten Räder mit einer maximalen Unterstützungsleistung von 250 Watt beziehungsweise 25 Stundenkilometer.

Die doppelte Fördersumme, also 600 Euro, zahlt die Stadt für Kauf oder Leasing eines versicherungspflichtigen S-Pedelecs, E-Mofas oder E-Rollers mit einer elektrischen Unterstützung von mehr als 250 Watt und einer Unterstützungsleistung auch über 25 Stundenkilometer. Diese höhere Prämie gibt es, weil versicherungspflichtige Fahrzeuge tendenziell mehr Kilometer zurücklegen und somit eine höhere Reduzierung von Emissionen und Lärm bewirken.

Nicht gefördert wird die Anschaffung von E-Tretrollern oder Hoverboards.

Zahlreiche Aktionen für umweltfreundlicheren Verkehr

Auch Unternehmen und gemeinnützige Organisationen können die Prämie erhalten. Mit einem Aktionslogo auf dem neuen Fahrzeug tragen Käuferinnen und Käufer dazu bei, die Aktion noch bekannter zu machen. Pro Person fördert die Stadt ein E-Zweirad, pro Unternehmen oder gemeinnütziger Organisation bis zu drei.

Ralf Maier-Geißer, Leiter des Aktionsplans "Nachhaltig mobil in Stuttgart", ist überzeugt, dass die Stadt mit der Umweltprämie für E-Zweiräder einen wichtigen Beitrag zu besserer Luft leistet: "Wenn wir den Verkehr in unserer Stadt sauberer machen wollen, kommt es auf jeden von uns an. Viele verschiedene Maßnahmen wie die Umweltprämie E-Bike führen zusammengenommen nach und nach zu einer wahrnehmbaren Verbesserung."

Weitere Informationen

  • Wer hat Anspruch auf die Prämie?

Voraussetzung ist, dass der Erstwohnsitz seit mindestens drei Monaten in Stuttgart ist. Der alte Zweitakter darf maximal 200 Kubikzentimeter Hubraum haben und muss seit dem 1. März 2017 auf den Antragsteller zugelassen beziehungsweise von diesem versichert gewesen sein. Vor Erhalt des Zuwendungsbescheids erfolgte Käufe werden nicht berücksichtigt. Der Antragsteller verpflichtet sich, sein gefördertes E-Zweirad drei Jahre lang in Stuttgart selbst zu nutzen. Auf seinem neuen E-Zweirad bringt der Halter zudem gut sichtbar und dauerhaft einen Aufkleber an, um Aufmerksamkeit für die Aktion zu schaffen.

  • Wie kann man mitmachen?

Einfach den Förderantrag unter www.stuttgart.de/e-bike ausfüllen und an die Stadt schicken - per E-Mail an e-bikestuttgartde oder per Post - und einen Nachweis über den ersten Wohnsitz in Stuttgart, Versicherungsnachweis für den Zweitakter sowie Kaufangebot für das E-Zweirad beifügen. Nach einem positiven Bescheid durch die Stadt hat der Antragsteller einen Monat Zeit, das neue E-Zweirad zu kaufen. Innerhalb von drei Monaten muss auch die Auszahlung der Fördersumme zusammen mit dem Kaufnachweis, dem Verwertungsnachweis des alten Zweitakters und einem Foto des neuen E-Zweirades mit dem gut sichtbaren Aktions-Aufkleber beantragt werden.

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