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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Stuttgart veröffentlicht neuen Energiebericht

Klimaziele des Bundes bei den städtischen Gebäuden deutlich übererfüllt

Die Stadt Stuttgart hat sich das Ziel gesetzt, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden. Um den Fortschritt der Energiewende in Stuttgart zu überwachen, veröffentlicht das Amt für Umweltschutz für das gesamte Stadtgebiet und speziell für die städtischen Liegenschaften Energie- und Treibhausgasbilanzen.

Der Energiebericht für das Jahr 2018 wurde am Freitag, 4. Dezember, im Ausschuss für Klima und Umwelt vorgestellt.

Besonders nennenswerte Maßnahmen des Energiemanagements im Berichtsjahr 2018 sind die Umrüstung der Beleuchtung des Heslacher Tunnels sowie der Eiswelt auf der Waldau auf LED-Technik und Optimierungen der Heizungsregelungen bei der Auschule in Untertürkheim sowie des Wirtschaftsgymnasiums in Stuttgart-West. Im Heslacher Tunnel wurden beispielsweise 1.800 Leuchtstoffröhren durch 389 LED-Leuchten umgetauscht und eine neue Lichtsteuerung installiert. Allein dadurch spart die Stadt nun jährlich 200.000 Kilowattstunden an Strom.

Im Jahr 2018 betrugen die Treibhausgas-Emissionen im gesamten Stadtgebiet 4,2 Millionen Tonnen. Damit sinken die Treibhausgas-Emissionen um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hier lohnt auch ein Blick auf das Jahr 1990, da viele Klimaschutzziele dieses Jahr als Basisjahr nutzen. Gegenüber 1990 hat die Stadt bereits 34 Prozent ihrer Emissionen reduziert.

Bürgermeister Pätzold sagt: „Wir haben damit begonnen, die Landeshauptstadt klimaneutral zu machen. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber erst ein Drittel des Weges hinter uns gebracht. Deshalb müssen wir die Aktivitäten in den nächsten Jahren weiter steigern, um unsere ambitionierten Zielmarken auch zukünftig einhalten zu können.“

Hier kommt der städtische Treibhausgas-Reduktionspfad ins Spiel. Er zeigt unter Berücksichtigung der Klimaziele von Paris auf, wie viel Treibhausgas-Emissionen sich die gesamte Stadt jedes Jahr noch erlauben kann, um auf dem Weg zur Klimaneutralität auf Kurs zu bleiben. So lautet die nächste Zielmarke, bis 2030 ein Minus von 65 Prozent der Emissionen zu erreichen. Die städtische Zielsetzung ist damit ambitionierter als die des Bundes, die bei minus 55 Prozent liegt.

Energiewende der städtischen Gebäude – Klimaziele deutlich übererfüllt

Im Bereich der öffentlichen Gebäude konnte das städtische Energiemanagement die CO2-Emissionen im Jahr 2018 durch einen Mix aus Betriebsoptimierungen, Anlagen- und Gerätetausch sowie Sanierungsmaßnahmen um 4.700 Tonnen reduzieren. Das ist eine Abnahme von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und eine Reduktion von 67 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990.

Peter Pätzold sagt: „Die Bundesregierung will 40 Prozent CO2 bis 2020 einsparen. Dieses Ziel haben wir bezogen auf unsere Liegenschaften mit 67 Prozent deutlich übererfüllt.“

Ein großer Erfolg des kommunalen Energiemanagements ist die Verringerung des Heizenergiebezugs um 50 Prozent seit Beginn des Energiemanagements im Jahr 1977 in der Stadtverwaltung. Damit wurde über viele Jahrzehnte nicht nur das Klima geschont, sondern auch die städtische Haushaltskasse: Die Gesamtkosten für Energie und Wasser im Bezugsjahr sanken um eine halbe Millionen Euro pro Jahr. Damit belaufen sich die kumulierten Einsparungen bei den Energie- und Wasserkosten seit dem Jahr vor Beginn des Energiemanagements auf 738 Millionen Euro. Im Bezugsjahr wurden insgesamt 112 Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien betrieben. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Heizenergieverbrauch betrug 13,5 Prozent und am Stromverbrauch 7,8 Prozent. Insgesamt verursachten die städtischen Liegenschaften 70.104 Tonnen an CO2-Emissionen.

Ansprechpartner für Fragen: Amt für Umweltschutz, Dr. Jürgen Görres, Telefon 216-88668.

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