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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Wohnungsbaustatistik 2019: 1486 neue Wohnungen fertiggestellt, Baugenehmigungen für insgesamt 2082 Wohnungen erteilt

In der Landeshauptstadt Stuttgart sind im vergangenen Jahr 1486 Wohnungen neu auf den Markt gekommen. Laut Statistischem Amt sind 208 Gebäude neu errichtet und 539 Maßnahmen an Bestandsgebäuden durchgeführt worden, die zu mehr Wohnungen führten. Im Vergleich zum Jahr 2018 ist ein Rückgang von 20 Prozent zu verzeichnen, damals entstanden 1847 Wohnungen. Dies hat die Stadt am Donnerstag, 2. Juli, bekanntgegeben.

Überdurchschnittlich viele Wohnungsabgänge

Im Rahmen von (Teil-)Abrissen oder Nutzungsänderungen wurden dem Wohnungsmarkt 562 Wohnungen entzogen (vgl. Tabelle 1). "Die relativ hohe Zahl der Wohnungsabgänge ist vor allem auf den Abriss von drei Wohnheimen mit insgesamt 274 Wohneinheiten zurückzuführen - darunter zwei Wohnheime mit Personalwohnungen des Klinikums Stuttgart. Insgesamt ergibt sich somit ein Nettozugang von 924 neuen Wohnungen im letzten Jahr. Dies ist der geringste Nettozugang seit 2013", erläutert Thomas Schwarz, Leiter des Statistischen Amts der Landeshauptstadt, die Ergebnisse der Baufertigstellungsstatistik 2019.

Der Abriss der Wohnheime, insbesondere die Neuordnung der Personalwohnungen für das städtische Klinikum durch die SWSG, bedeutet nur einen kurzzeitigen Verlust an Wohnraum. Dem Abriss von sanierungsbedürftigem Wohnraum für rund 302 Bewohnerinnen und Bewohner steht die Neuschaffung von Wohnraum für gut 400 Menschen bis 2023 gegenüber.

Ebenso ist in den Abgängen die Nachverdichtung und Neuordnung der Keltersiedlung in Zuffenhausen enthalten. Auch hier baut die SWSG zusätzlichen Wohnraum, davon 50% im geförderten Wohnungsbau. Dies erfordert den Abbruch von Bestandsgebäuden. Mit den Neubauten wird die Wohnfläche fast verdoppelt und der Anteil an Sozialmietwohnungen deutlich gesteigert.

Dritthöchste Genehmigungssumme für Wohnungen in den letzten 20 Jahren

899 Baumaßnahmen mit insgesamt 2082 Wohnungen wurden im letzten Jahr in Stuttgart als genehmigt registriert. Von diesen genehmigten Baumaßnahmen wurde gut ein Drittel für die Errichtung neuer Gebäude (328 Baumaßnahmen) und knapp zwei Drittel für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden erteilt (vgl. Tabelle 4). Das Verhältnis Neubau zu Bestand entspricht damit dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre.

"Die Baugenehmigungen 2019 bewegen sich nicht nur auf dem hohen Vorjahresniveau, es ist auch die dritthöchste Genehmigungssumme für Wohnungen der letzten zwei Jahrzehnte. Von daher dürfte sich die Baufertigstellungsstatistik im laufenden Jahr 2020 in Stuttgart wieder nach oben orientieren, da die Wohnungsfertigstellungen den Genehmigungen im Regelfall um mindestens zwölf Monate hinterherlaufen", prognostiziert Thomas Schwarz die künftige Entwicklung der Baufertigstellungen in Stuttgart.

22 Prozent des Wohnungsneubaus durch Um- oder Ausbaumaßnahmen

Insgesamt entstanden im vergangenen Jahr 145 neue Wohngebäude mit 945 bezugsfertigen Wohnungen (vgl. Tabelle 2). 57 der neu errichteten Wohngebäude sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Diese bilden zusammen 68 Wohneinheiten. Auf neue Mehrfamilienhäuser und Wohnheime entfallen 877 Wohnungen. In neuen Nichtwohngebäuden, wie zum Beispiel Büro- und Verwaltungsgebäude, Fabrikgebäude und Hotels, wurden 213 Wohnungen fertiggestellt.

Überdies entstanden 328 zusätzliche Wohnungen durch Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Gebäuden, wie beispielsweise Anbauten, Dachausbauten oder Umnutzungen gewerblicher Fläche in Wohnfläche. Das entspricht rund 22 Prozent des gesamten Wohnungsneubaus. Um- und Ausbauten im Bestand bilden somit eine wichtige Säule in der Wohnraumschaffung und tragen maßgeblich zum städtischen Ziel der Innenentwicklung bei.

Durchschnittliche Wohnungsgröße gestiegen

Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern (ohne Wohnheime) waren 2019 durchschnittlich 86 Quadratmeter groß. Damit setzt sich der Trend zum Bau kleinerer Wohnungsgrößen seit 2015 nicht fort. Neue Geschosswohnungen sind im Mittel rund drei Quadratmeter größer als der Durchschnitt der vorangegangenen vier Jahre. Neue Mehrfamilienhäuser waren 2019 mit im Schnitt neun Wohnungen hingegen etwas kleiner als zuletzt. In den Jahren 2015 bis 2018 lag die durchschnittliche Größe von neuen Mehrfamilienhäusern noch bei elf Wohnungen.

Im geförderten Wohnungsbau bleiben die Wohnungsgrößen auf Grund der Förderrichtlinien seit Jahren auf einem nahezu konstanten Niveau. Im frei finanzierten Wohnungsbau hingegen gibt es eine erkennbare Relation: Bei Gebäuden mit wenigen Wohneinheiten nehmen die Wohnungsgrößen zu, wohingegen die Wohnungsgrößen sinken, umso mehr Wohneinheiten im Gebäude untergebracht sind.

Jede zweite Neubauwohnung ist im inneren Stadtgebiet entstanden

Knapp die Hälfte aller neuen Wohnungen 2019 wurden in den Innenstadtbezirken realisiert (vgl. Tabelle 3). Spitzenreiter unter den Stadtbezirken sind Stuttgart-Nord mit 242 Wohnungen und Stuttgart-West mit 237 Wohnungen. Die meisten projektbezogenen Einheiten entstanden im Rahmen der Wohnbauvorhaben "Olga-Areal" (131 Wohnungen) im Stadtteil Rosenberg in Stuttgart-West und "Am Schwanenplatz" (95 Wohnungen) im Stadtteil Berg in Stuttgart-Ost.

Die neuen Areale zeigen aber auch, dass große Bauvorhaben und Quartiere einen langen Umsetzungsprozess haben. So wurde mit den Planungen des Olgaareals 2011 begonnen und beim Areal am Schwanenplatz 2012. Beide wurden 2019 fertiggestellt.

Stadt bringt neue große Vorhaben in die Entwicklung

Mit dem zweiten Bauabschnitt im NeckarPark und dem Areal Bürgerhospital werden in den kommenden Jahren zwei städtische Schlüsselpotenziale in die Entwicklung kommen. Die Grundsatzvorlagen für die beiden Quartiere sollen noch vor der Sommerpause vom Gemeinderat beschlossen werden.

Im NeckarPark sind ca. 480 WE in der Vermarktung und mit dem 2. BA sollen weitere 515 WE dazu kommen. Ergänzend sind 66 Plätze in einem stationären Pflegeheim u.a. in Form von Pflege WGs geplant.

Am Bürgerhospital inklusive des benachbarten AWS-Areals ergibt sich ein Gesamtpotenzial von mindestens 662 neuen Wohneinheiten, davon 481 gefördert. Auch hier ist ein Pflegeheim mit 50 Plätzen geplant.

Weitere Infos

Die im Text erwähnten Tabellen können Sie hier herunterladen:

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