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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Corona: Stadt testet Luftreinigungsgeräte an neun Stuttgarter Schulen

Die Landeshauptstadt Stuttgart will das Infektionsrisiko an Schulen weiter senken. Die Einhaltung der Hygieneregeln, die Maskenpflicht, regelmäßiges Lüften, die Entzerrung des Unterrichtbeginns sowie Abstandhalten und Gruppenbildung haben sich bereits als wirksam erwiesen.

Das städtische Schulverwaltungsamt will dies ab Dezember ergänzen durch den Einsatz von Luftreinigungsgeräten in ausgewählten Klassenzimmern, die nicht optimal gelüftet werden können.

Innerhalb kürzester Zeit hat das Schulverwaltungsamt den Zustand der Fenster in 12.500 Schulräumen untersucht. Es wurden zehn Räume an neun Schulen unterschiedlicher Schularten ausgewählt, in denen Luftreinigungsgeräte zum Einsatz kommen sollen. Es handelt sich um einen wissenschaftlich begleiteten Versuch. Zusammen mit der Universität Stuttgart soll die Wirksamkeit der Filter untersucht werden, auch Faktoren wie Geräuschentwicklung, Stromverbrauch und mögliche von den Geräten ausgehende Gefährdungen bei Betrieb und Wartung spielen eine Rolle. Die Details zum Versuchsablauf werden derzeit noch abgestimmt.

Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, erklärte am Donnerstag, 12. November: „Die Verbreitung des Coronavirus in der Gesamtstadt spiegelt sich nicht im gleichen Maße an Stuttgarter Schulen wider. Das ist den ergriffenen Maßnahmen und der Rücksicht der Kollegien und der Schülerinnen und Schüler zu verdanken. Wir tun alles, um den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten. Es wäre aber falsch zu glauben, Luftreinigungsgeräte könnten alle anderen Maßnahmen ersetzen oder in der Breite der Schulen zum Einsatz kommen.“

Die Bürgermeisterin sagte weiter: „Wenn sich neue, sinnvolle Wege zum Schutz in Schulen eröffnen, wollen wir diese – wenn möglich – gehen.“ Der Versuch solle eine belastbare und sichere Grundlage liefern, um über einen weitergehenden Einsatz von Luftreinigungsgeräten im Unterricht zu entscheiden. Fezer: „Als erste größere Kommune in Baden-Württemberg untersucht die Stadt Stuttgart damit herstellerunabhängig und unter Realbedingungen sämtliche Aspekte, die für den Einsatz von Luftreinigungsgeräten im Unterrichtsbetrieb wichtig sind.“

Der Leiter des Gesundheitsamts Prof. Dr. Stefan Ehehalt ergänzte: „Luftreinigungsgeräte dürfen kein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. Um der Ausbreitung von Viren vorzubeugen, hat an den Schulen nach wie vor das Stoßlüften oberste Priorität. Luftreinigungsgeräte können eine sinnvolle Ergänzung sein. Ein Ersatz für die regelmäßige Frischluftzufuhr sind sie nicht.“

In den zehn ausgewählten Schulräumen wird unter Realbedingungen der Einsatz von Luftreinigungsgeräten verschiedener Hersteller getestet. So soll herausgefunden werden, welche Hersteller und Gerätemodelle sich zum Einsatz in welchen Räumen eignen. Mobile Luftreinigungsgeräte sind geeignet, die Luftqualität durch Herausfiltern von Staub, Pollen und sonstigen Partikeln zu verbessern. Sie führen jedoch keine frische Luft von außen zu. Das Schulverwaltungsamt koordiniert den Versuch, die Universität Stuttgart begleitet ihn unter Beteiligung der Unfallkasse Baden-Württemberg.

Abhängig von den Ergebnissen entscheidet die Stadt über einen weitergehenden Einsatz von Luftreinigungsgeräten und eine damit verbundene Ausschreibung zur Beschaffung. Die Stadt erhofft sich auch Aufschluss über die damit verbundenen Investitionskosten.

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