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Landeshauptstadt Stuttgart

Klima

Studie zur Klima-Neutralität

Stuttgart entwickelt Fahrplan für ‘Net-Zero’

Wie kann Stuttgart ein starker Wirtschaftsstandort bleiben und schnell klimaneutral werden? Antworten auf diese Frage wird die Landeshauptstadt in einer Studie erarbeiten und einen konkreten Klima-Fahrplan für die nächsten Jahre entwickeln.

Im Blick sind der Mobilitätssektor, der Börsen- und Bankenstandort und die Immobilien- und Bauwirtschaft sowie die Felder Energie und Ernährung. Die Landeshauptstadt hat die Unternehmensberatung McKinsey & Company mit der Unterstützung der Studie beauftragt.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagte am Mittwoch, 22. Dezember: „Das Projekt zielt auf einen Schulterschluss mit Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesellschaft. Für unsere Stadt und die Herausforderungen des Klimawandels brauchen wir eine breite Unterstützung. Das ist der Kern des Projekts mit dem Titel Net-Zero Stuttgart.“

Im September hat der Ausschuss für Klima und Umwelt die Weiterentwicklung des Klima-Aktionsprogramms beschlossen. Aus dem wettbewerblichen Vergabeverfahren für diese Aufgabe ist McKinsey als Sieger hervorgegangen. Die Beauftragung erfolgte aufgrund der fundierten Expertise von McKinsey beim Thema ‘Net-Zero’ und der internationalen Erfahrung in der Beratung von Unternehmen und Institutionen beim Erreichen ihrer Klimaziele. OB Nopper: „Wir stehen vor zwei Aufgaben: Sprint und Marathon. Wir müssen mit einem Klima-Sofortprogramm die beschlossenen Maßnahmen schneller umsetzen. Gleichzeitig gilt es, mit Kraft und Ausdauer den weiteren Weg hin zur klimaneutralen Landeshauptstadt vorzuzeichnen.“

"Klimawende eine der größten und komplexesten Herausforderungen"

Die Landeshauptstadt erarbeitet jetzt mit Unterstützung von McKinsey einen praxisorientierten und ambitionierten Fahrplan zur Klimaneutralität. Der Plan wird mit konkreten Finanz- und Personalbedarfen hinterlegt, um ihn zügig umzusetzen. Grundlage sind die bestehenden Maßnahmen der Stadt, aktuelle Forschungsergebnisse und Studien des Think Tanks Agora Energiewende sowie des Umweltbundesamtes. Auch Maßnahmen, wie sich Stuttgart an Hitzestress und Extremwetter anpassen kann, werden Teil des Klima-Fahrplans sein.

Ende 2019 hat der Gemeinderat der Stadt Stuttgart das Ziel bekräftigt, klimaneutral zu werden, und festgelegt, das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klima-Abkommen als Maßstab zu verwenden. Gleichzeitig beschloss der Gemeinderat das Aktionsprogramm Klimaschutz – zusätzlich zu den damals schon bestehenden Maßnahmen. Ziel dieses 200 Millionen Euro starken Aktionsprogramms ist es, die Aktivitäten im Klimaschutz zu steigern. Es umfasst über 50 verschiedene Maßnahmen, wie etwa 75 Millionen Euro für die energetische Gebäudemodernisierung, über 30 Millionen Euro für den beschleunigten Ausbau von Solarenergie auf privaten, gewerblichen und städtischen Dächern oder den 10 Millionen Euro starken Stuttgarter Klima-Innovationsfonds sowie auch Maßnahmen zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen wie beispielsweise Begrünungsmaßnahmen.

„Die Klimawende ist eine der größten und komplexesten Herausforderungen, vor der wir alle je standen. Doch in verschiedenen Studien haben wir gezeigt, dass sich Investitionen in den Klimaschutz langfristig rechnen können – und zwar für die Wirtschaft und für die Gesellschaft gleichermaßen", erklärt Dr. Daniel Rexhausen, Managing Partner des Stuttgarter McKinsey-Büros. „Mit einem konkreten Klima-Fahrplan kann Stuttgart eine Vorreiterrolle unter den Städten in Deutschland übernehmen.“

Hintergrund

‘Net-Zero’ ist das Zielbild, für das die Emissionen gemäß des 1,5° Grad-Pfades aus dem Pariser Klima-Abkommen stark reduziert werden und verbleibende, schwer zu dekarbonisierende Emissionen durch zertifizierten Abbau von Treibhausgasen kompensiert werden. Im Zustand ‘Net-Zero’ dürfen die verbleibenden Emissionen von Treibhausgasen aus Unternehmen, der Stadtgesellschaft und der Kommune also keine Netto-Auswirkungen auf das Klima haben.

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