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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

„Jupiter und Antiope“ kehren nach langer Reise zurück nach Stuttgart – Bürgermeister Pätzold empfängt Kunstwerk im Alten Schloss

Die Marmorgruppe „Jupiter und Antiope“ zierte ursprünglich die Westgrotte der Villa Berg. Bis sie dorthin zurückkehren kann, bietet ihr das Landesmuseum Württemberg einen Platz auf dem Arkadengang im Innenhof des Alten Schlosses als Interimsstandort.

Bürgermeister Peter Pätzold hat das Kunstwerk am 8. Juni in Stuttgart empfangen und Prof. Dr. Astrid Pellengahr, der Wissenschaftlichen Direktorin des Landesmuseums Württemberg, und ihrem Team für die Gastfreundschaft gedankt.

So ist es möglich, die fast 900 Kilogramm schwere Skulptur schon jetzt während der Öffnungszeiten des Landesmuseums öffentlich zu zeigen. Der Gemeinderat stellte dem Amt für Stadtplanung und Wohnen Mittel in Höhe von 290.000 Euro zur Verfügung, um die Skulptur zu erwerben und nach Stuttgart rückzuführen. Nach erfolgreicher Verhandlung konnte die Stadt Stuttgart das Kunstwerk von einer Galerie in London erwerben. Per Schwerlasttransport reisten „Jupiter und Antiope“ fünf Tage lang mit Zwischenstopp in Köln bis nach Stuttgart. Für die Aufstellung im ersten Stock, hinter der Balustrade des Arkadengangs, ist ein Spinnenkran erforderlich, der das Paar vorsichtig an seinen Platz hebt.

Die Skulptur war neben weiteren Plastiken ein prägendes Element an ihrem ursprünglichen Standort in der Westgrotte der Villa Berg. Dargestellt ist Jupiter, erkennbar an dem Adler, der sich der Königstochter Antiope in der Gestalt eines Satyrs nähert. Die Szene geht auf eine Sage der griechisch-römischen Mythologie zurück. Gekonnt betont die Figurengruppe den Kontrast zwischen dem ungezügelten Wesen des Satyrs und der Unschuld der im Schlaf überraschten Prinzessin.

Die großformatige Marmorgruppe ist ein Meisterwerk des Bildhauers Francesco Pozzi (1779-1844) und aus einem einzigen Marmorblock mit großem Detailreichtum geschaffen. Die Materialität des weißen Carrara-Marmors bildete das Pendant zur dunklen Westgrotte im Sockelgeschoss der Villa Berg. Um wortwörtlich einen ersten „Grundstein“ für die künftige kulturelle Nutzung der Villa zu legen, konnte die Skulptur durch das Engagement des Amts für Stadtplanung und Wohnen auf dem Kunstmarkt ausfindig gemacht werden, nachdem sie im Jahr 2010 durch den SWR als damaligem Eigentümer versteigert worden war und eine Reise ins Unbekannte antrat. Im Zuge der Projektentwicklung der Villa Berg zu einem „Offenen Haus für Musik und Mehr“ trat die Bedeutung der Kunst- und Einrichtungsgegenstände der Villa und des Parks immer mehr zutage. Die ehemalige Sommerresidenz des Königspaars Karl und Olga war durch Olga mit viel Feingefühl für das Haus und seinen Park ausgeschmückt worden. Die zahlreichen Plastiken waren dabei als Erweiterung des baulichen Dekors zu sehen, welche die Gartenanlage mit der Residenz zu einem Ensemble verschmelzen ließen.

Wer sich auf die Suche nach weiteren Kunstgegenständen der Villa und des Parks machen möchte, findet im Bürgerbeteiligungsportal der Stadt unter  www.stuttgart-meine-stadt.de/villa-berg/ (Öffnet in einem neuen Tab) eine Liste, die Interessierte dazu einlädt, Hinweise oder Hintergrundinformationen zum Verbleib der Plastiken zu sammeln.

Kontakt: Amt für Stadtplanung und Wohnen, Sarah Zwink, Telefon 216-20 327, E-Mail  sarah.zwinkstuttgartde.

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