Nach den massiven Störungen im S-Bahn-Verkehr in Stadt und Region Stuttgart in den vergangenen Wochen und Monaten mahnt Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper konkrete Verbesserungsmaßnahmen durch die Deutsche Bahn und die Bundesregierung an.
Ursache für die massiven Störungen im regionalen S-Bahn-Netz ist nach seiner Einschätzung die marode Schieneninfrastruktur für den Nah- und Fernverkehr. Außerdem gibt es viele Störungen bei den neu gelieferten S-Bahn-Fahrzeugen sowie gegenwärtig auch eine Unvereinbarkeit beim Betrieb von Alt- und Neufahrzeugen. Dies führt dazu, dass der S-Bahn Stuttgart nicht in ausreichendem Umfang Fahrzeuge zur Verfügung stehen und die Züge zum Teil stark überfüllt sind. Viele Weichen, Stellwerke und Gleise sind veraltet und mit Blick auf die bevorstehende Inbetriebnahme des digitalen Leit- und Steuerungssystems ETCS im Sommer 2025 in zu geringem Maße unterhalten worden.
Nopper richtet deshalb einen Appell an die Bundesregierung, deutlich mehr Geld für Unterhaltung und Sanierung der Schieneninfrastruktur in Stuttgart und in der Region Stuttgart bereit zu stellen. Von der Deutschen Bahn und damit von der Betriebsführerin und Eigentümerin des Schienennetzes fordert er, dass sie in der Übergangszeit bis zur Inbetriebnahme von ETCS mehr präventive Instandhaltungen vornimmt und dass sie überdies mehr Ersatzteile für kritische Infrastruktur vorhält – mit dem Ziel, dass Beeinträchtigungen wie in jüngerer Vergangenheit nicht mehr vorkommen oder jedenfalls schneller beseitigt werden können. Vom Fahrzeughersteller Alstom und von der DB erwartet er eine schnelle Verständigung über die Vereinbarkeit von Alt- und Neufahrzeugen, um die Einsatzfähigkeit der S-Bahn zu erhöhen.
„Viele Menschen sind auf die S-Bahn angewiesen“, betont Nopper. „Die S-Bahn ist das Rückgrat unseres Regionalverkehrs. Wenn die Zuverlässigkeit der S-Bahn schwindet, schwindet die Bereitschaft, sie zu nutzen. Deswegen brauchen wir eine funktionsfähige S-Bahn.“