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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Nelly Eichhorn-Seyfried für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Staufermedaille gewürdigt

Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer hat am 7. Dezember die Staufermedaille an Nelly Eichhorn-Seyfried überreicht. Eichhorn-Seyfried erhielt die Auszeichnung aufgrund ihrer umfangreichen, vorbildhaften und multikulturellen Integrationsarbeit mittels Kunst und Kultur.

Insbesondere die Gründung ihrer Marionettentheater zeichnete ihr Engagement aus. Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung.

Nelly Eichhorn-Seyfried studierte von 1970 bis 1976 Fremdsprachen sowie Journalistik in Tiflis und Moskau und arbeitete für russische und georgische Medien. Im Dokumentarfilmstudio Tiflis sammelte sie von 1976 bis 1980 Erfahrung als Dramaturgin und Regieassistentin bei namhaften russischen Regisseuren. 1991 belegte Eichhorn-Seyfried Schauspiel und Drama an der Art School of Kentucky State University und gründete 1991 in Lexington Kentucky „Nelly's Puppet Theatre“ mit einem Programm für Kinder ab drei Jahren. Zwei Jahre später brachte sie das Marionettentheater nach Stuttgart und 1996 nach Ludwigsburg. Für ein Erwachsenen-Publikum gründete Eichhorn-Seyfried 2004 in Stuttgart das „Theater am Olgaeck“. Städtische Förderung erhält das Theater am Olgaeck seit 2017.

Die Eröffnung des Theaters 2004 war den Tschechischen Kulturtagen gewidmet. Im Zentrum standen Kunst und Theater aus Brünn, der tschechischen Partnerstadt Stuttgarts. Von Anfang an spielen Menschen und Themen der Stuttgarter Partnerstädte eine besondere Rolle im Theaterprogramm und im gesellschaftlichen Engagement von Eichhorn-Seyfried. Das Theater öffnete sich ausländischen Vereinen, Migrantinnen und Migranten, jungen europäischen Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern sowie russischen Aussiedlerinnen und Aussiedlern. Die Länder-Kulturtage und Filmfestivals werden gemeinsam mit Stuttgarter Migranten-Vereinen mit dem Ziel durchgeführt, Barrieren abzuschaffen und Interesse an der Kultur der Nachbar- und Partnerländer zu wecken.

2019 hat Eichhorn-Seyfried zum ersten Mal in Stuttgart das Internationale Amateur Theater Festival organisiert. Corona-bedingt initiierte sie online Dialoge und Beratungen für die Theatermachenden untereinander. Amateurtheater aus Rumänien, Bosnien und Herzegowina, Slowenien, Kroatien, Griechenland, Montenegro, Estland, Russland, Israel und Iran konnten daran teilnehmen. Auch engagiert sie sich für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Dafür öffnete sie ihr Theater als Ort der Reflexion und der Begegnung. Am Roma-Tag-Fest 2019 wurde mit einer Kundgebung und Kranzniederlegung an die Sinti- und Roma-Opfer des NS-Regimes erinnert und die Roma-Kultur gefeiert. Ehrenamtlich kümmert sich Eichhorn-Seyfried um die gesellschaftlich bedürftigen Randgruppen wie Kinder in Sonderschulen und Senioren. Darüber hinaus unterrichtet sie geflüchtete Frauen in Deutsch als Fremdsprache.

Zu Beginn der Corona-Pandemie hat sie eine Art geschichtenerzählende Telefon-Seelsorge in mehreren Sprachen organisiert, damit Menschen sich weniger einsam fühlen. Zudem hat sie mit einer gemischten internationalen Gruppe aus Migrantinnen, Migranten, Deutschen und Geflüchteten eine Amateurtheatergruppe gestartet und kostenlose Theateraufführungen in freier Natur gespielt.

Hinweis: Zur Verfügung gestellte Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit einer redaktionellen Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung verwendet werden.

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