Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Breitbandoffensive der Landeshauptstadt Stuttgart schreitet voran

Zahlreiche Bezirke sind bereits angeschlossen

Die Digitalisierung eröffnet den Menschen und Unternehmen neue Chancen und verändert das tägliche Leben und Wirtschaften stetig.

Im laufenden Jahr 2022 findet der Breitbandausbau in den Bezirken Sillenbuch (Stadtteile Sillenbuch und Riedenberg), Stuttgart-Mitte (Heusteigviertel und Teile von Lehen und Dobel), Möhringen (Stadtteil Fasanenhof), Untertürkheim und Obertürkheim (im Kernbereich inklusive Benz- und Lindenschulviertel) statt.

In 98% der Haushalte Stuttgarts können derzeit 50 Mbit/s empfangen werden, und 96% der Haushalte empfangen 100 Mbit/s. 1000 Mbit/s können von 72% der Haushalte empfangen werden, was am stetigen Glasfaserausbau und an der hohen Abdeckung des fernsehgebundenen Coaxial-Netzes liegt.

OB Nopper betonte: „Flächendeckende Breitbandversorgung ist Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung digitaler Möglichkeiten in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Dies umfasst den elementaren Standortfaktor im globalen Wettbewerb für die Wirtschaft, wie auch beispielsweise vermehrte Nutzung mobilen Arbeitens oder Möglichkeiten digitalen Lernens in der Gesellschaft. Gerade in der Corona-Pandemie hat sich das gezeigt.“

Ines Aufrecht, Leiterin der Abteilung Koordination Stuttgart 21/Rosenstein und Zukunftsprojekte sagte dazu: „Die Landeshauptstadt hat größtes Interesse daran, den Glasfaserausbau, also die Technologie mit den höchst möglichen Bandbreiten, zu beschleunigen. Dieses Engagement ist elementar, um national und international in der ersten Liga spielen zu können.“

Landeshauptstadt Teil eines Projektes der Gigabit Region Stuttgart

Vor diesem Hintergrund ist die Landeshauptstadt Teil eines Projektes der Gigabit Region Stuttgart GmbH geworden. Die Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS) ist eine gemeinsame Gesellschaft der Landeshauptstadt Stuttgart sowie der fünf Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. Sie steuert gemeinsam mit den Zweckverbänden der Landkreise sowie der Landeshauptstadt den Breitbandausbau in der Region Stuttgart und koordiniert ein überregional beachtetes Kooperationsprojekt mit der Deutschen Telekom.

Der Kooperationsvertrag zwischen der GRS und der Deutschen Telekom wurde nach einem Markterkundungsverfahren im Mai 2019 unterzeichnet. Damit setzt die Region Stuttgart ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt für Wirtschaft und Gesellschaft um. Bis 2025 sollen alle Unternehmen in Gewerbegebieten und die Hälfte der Haushalte einen Zugang zu Höchstgeschwindigkeitsinternet auf Glasfaserbasis bekommen. Bis 2030 sollen 90% aller Haushalte Zugriff auf das schnelle (Glasfaser-)Internet haben.

Für die Wirtschaft sind Gigabitnetze ein wichtiger Standortfaktor im globalen Wettbewerb. Sie sind Voraussetzung für neue Formen der Produktion, intelligente Mobilität, Innovationen im Gesundheitswesen, digitale Bildung oder vernetztes Arbeiten. Die Gesellschaft profitiert von vermehrter Nutzung mobilen Arbeitens beispielsweise Home-Office und dem digitalen Lernen in der Schule sowie auf Distanz. Schon heute lasten Dienste wie Telemedizin, intelligente Verkehrssteuerung, Sensortechnik und Industrieanwendungen in Echtzeit sowie die parallele Nutzung von Home-Office, Home-Schooling die verfügbaren Netzkapazitäten stark aus. Die Netzinfrastruktur muss den wachsenden Anforderungen und der steigenden Dynamik gerecht werden.

Die Bilanz der zurückliegenden Jahre und die Prognose für das Jahr 2022 ist positiv: Der Glasfaserausbau kommt in der Stadt Stuttgart und den Landkreisen wie geplant voran. Durch die Kooperation von Telekom und GRS wurde seit 2019 allein in der Landeshauptstadt 54.700 Haushalten und Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, Glasfaseranschlüsse nutzen.

Bisherige Ausbaumaßnahmen im Privatkundengebiet

  • 2019 in Bad Cannstatt in den Stadtteilen: Kurpark, Seelberg, Winterhalde sowie Teile der Schmidener Vorstadt und Cannstatt Mitte.
  • 2020 in Stuttgart-West in den Teilen der Stadtteile Rosenberg, Kräherwald, Rotebühl, Vogelsang und Hasenberg.
  • 2021 in Neugereut-Hofen im Stadtteil Neugereut sowie in Teilen von Hofen, außerdem in Möhringen in den Stadtteilen Möhringen-Mitte, Möhringen-Süd und Möhringen-Nord sowie in Teilen von Möhringen-Ost. Zudem in Stuttgart-Süd in den Teilen der Stadtteile Karlshöhe, Heslach, Weinsteige und Lehen.

Die Bürgerinnen und Bürger können den Ausbaustatus der Telekom ihres Wohngebietes unter folgendem Link abfragen:  www.telekom.de/netz/glasfaser/ftth (Öffnet in einem neuen Tab)

In der Kooperation wurde in neun Stuttgarter Gewerbegebieten Glasfaser verlegt. Dies sind: Synergiepark Vaihingen, Degerloch-Tränke, WeilimPark, Bad Cannstatt Pragstraße, Wangen im Bereich Kesselstraße, Gaisburg, Fasanenhof-Ost, am Westbahnhof und Stammheim-Süd. Selbstverständlich sind auch die Wettbewerber der Telekom im Ausbau der Glasfaserinfrastruktur sehr aktiv.

Geförderter Glasfaserausbau

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat zwei Förderverfahren angestoßen, um den Ausbau von schnellem Internet in Stuttgart neben dem Projekt der Gigabit Region Stuttgart noch weiter zu beschleunigen. Sie setzt damit ihr intensives Engagement in der Optimierung und dem Ausbau der Breitbandinfrastruktur fort. Damit will sie unterversorgte Gebiete sowie private Schulen und Krankenhäuser mit Hilfe von Fördermitteln mit Glasfaser erschließen. Dem Ausbau hat der Gemeinderat im Oktober 2021 zugestimmt, in den Haushaltsberatungen im Dezember 2021 wurden die Mittel hierfür endgültig beschlossen.

Die „Unterversorgung“ von Gebieten (sogenannte weißen Flecken) sowie von privaten Schulen und Krankenhäusern wurde mit Hilfe eines „Markterkundungsverfahrens“ identifiziert. Insgesamt betrifft dies in Stuttgart rund 1100 unterversorgte Gebäude der Bürgerschaft. Im Förderverfahren der Schulen und Krankenhäuser wurden 48 Gebäude mit 64 Schulen als förderfähig identifiziert.

Die Grobkostenschätzung ergab Kosten für die Erschließung der Schulen und Krankenhäuser von rund 1,82 Mio. Euro netto. Für die unterversorgten Gebiete betragen die Kosten rund 12,57 Mio. Euro netto. Der Zuschuss des Bundes und des Landes beträgt rund 90%. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei rund 10%. Die Gelder, die bereitgestellt werden, würden die Wirtschaftlichkeitslücke bei denjenigen privaten Netzanbietern schließen, die einen Zuschlag nach einer Ausschreibung erhalten. Die Ausschreibung kann von jedem Netzbetreiber gewonnen werden, der sein Netz nach den Richtlinien des Fördermittelgebers auch Dritten anbieten muss.

Derzeit werden die Ausschreibungen für die Fördergebiete vorbereitet, auf die sich die Telekommunikationsunternehmen wettbewerbsoffen bewerben können. Das Telekommunikationsunternehmen, welches den Zuschlag für ein Ausbaucluster erhält, muss dieses dann ausbauen. Die Landeshauptstadt strebt an, dass sämtliche geförderten Ausbaumaßnahmen bis 2024 abgeschlossen werden können.

Hintergrund

Derzeit zählen drei verschiedene Anschlussmöglichkeiten zu den schnellsten und am meisten verbreiteten Breitbandtechnologien in Deutschland. Dies ist zum einen das bestehende Kupfernetz, welches ein elektrisches Signal nutzt und durch das Aufrüsten mit Vectoring Technologie Bandbreiten bis zu 250 Mbit/s ermöglicht. Der Nachteil an dieser Technologie ist, dass die Reichweite begrenzt ist und damit auch die Geschwindigkeit der Datenübertragung. Zum zweiten kann über das meist fernsehgebundene Coaxial-Netz eine Anschlussgeschwindigkeit bis zu 1 Gigabit/s empfangen werden. Und drittens: Als schnellstes Breitbandmedium zählt derzeit das reine Glasfasernetz, da hier die höchsten Bandbreiten erzielt werden können. Die Daten werden mittels Lichtsignalen transportiert. Am schnellsten ist die Verbindung, wenn auch ein Gebäude einen glasfaserbasierten Glasfaseranschluss besitzt. Hier spricht man von FTTH (Fibre to the building).

In Stuttgart kommen alle drei Technologien zum Einsatz. Daher ist die durchschnittliche Bandbreite in der Landeshauptstadt auch sehr hoch. Aktuelle Zahlen des Breitbandatlasses (Stand 11.12.2021) bestätigen die hohen verfügbaren Bandbreiten in Stuttgart.

Erläuterungen und Hinweise