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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

#Respekt0711: Erstmals gehen Stuttgarter Respektlotsen mit Workshop-Serie an Schulen

Respekt gilt als eine der wichtigsten Grundlagen unseres menschlichen Miteinanders – er entsteht aber nicht von alleine. In ihrem Projekt „Respektlotsen“ bietet die Landeshauptstadt Stuttgart unter dem Titel „#Respekt0711“ jetzt auch Workshops an Schulen an.

Erste Kooperationspartnerin ist die Werner-Siemens-Schule. Der Schulleiter Rainer Klaus lud die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, dazu ein, die Schülerinnen und Schüler zum Projektstart am Freitag, 23. Februar, inhaltlich einzustimmen. Bisher sind die Respektlotsen in erster Linie im öffentlichen Raum unterwegs: in der Innenstadt, in Parks und Freibädern.

Das Projekt sensibilisiert Schülerinnen und Schüler in vier Workshops auf verschiedenen Ebenen für das Thema. Dr. Sußmann sagte in ihrer Begrüßung, dass Respekt eine wichtige Grundlage einer funktionierenden demokratischen Gesellschaft darstelle. Detailliert schilderte sie die nötige Basis für die angestrebte gegenseitige Achtung in unserer Gesellschaft: „Die Ziele Gleichheit und Gerechtigkeit sind nur dann zu erreichen, wenn alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Hautfarbe oder sexueller Orientierung.“ Dr. Sußmann betonte, dass gerade in Krisenzeiten zu merken sei, wie die Grundwerte der Demokratie immer wieder in Frage gestellt würden. Täglich gelte es, diese aufs Neue zu verteidigen. Die Bürgermeisterin brachte zum Ausdruck, dass dabei jede Einzelperson Verantwortung trägt: „Für ein respektvolles Miteinander braucht es starke und selbstbewusste Menschen, die Träger dieser Werte sind. Respekt ist eine innere Haltung, gegenüber sich selbst und anderen.“

Achtung für sich selbst und andere

Eine Trainerin des Stuttgarter Bewegungsprogramms „Gemeinschaftserlebnis Sport“ führt durch die Workshops – begleitet von zwei ehrenamtlichen Respektlotsen. Diese schult Trainerin Netice Kolb zuvor in Körpersprache und Kommunikation. Die Projektleiterin zeigt die Bedeutung von Respekt in Sprache sowie Gestik und Mimik auf. Thematisiert wird, dass Respekt gleichermaßen sich selbst und anderen entgegenzubringen ist. Das Team um Kolb bespricht dies im Kontext einer funktionierenden demokratischen Gesellschaft. Die Workshops greifen dafür verschiedenste Alltagssituationen auf, in denen es gilt, Respekt zu zeigen.
Auch Rainer Klaus wies auf mehrere Ebenen der Thematik hin: „Im Projekt reflektieren die teilnehmenden Menschen den Begriff Respekt im Umgang miteinander, nämlich die Achtung anderer Menschen. Sie konkretisieren, welche Verhaltensweisen oder Haltungen wie beispielsweise Höflichkeit oder Toleranz für Respekt stehen. Sie sollen verstehen, dass Respekt zunächst nichts mit der Anerkennung oder Ablehnung von Meinungen zu tun hat“, sagte der Schulleiter und griff einen zusätzlichen Aspekt auf: „Ebenso gilt es, Respekt für Dinge zu zeigen und damit auch gegenüber den Personen, die diese Dinge zur Verfügung stellen. Das meint, die Bereitstellung der Dinge als Leistung zu achten und mit den Dingen entsprechend pfleglich umzugehen. Dies ist gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Vandalismus im öffentlichen Raum bedeutsam.“

Praxisorientierung mit Alltagssituationen

Rainer Klaus erfüllt mit dem Aufgreifen des Projekts das Leitbild seiner Schule mit Leben. Dieses betont respektvolle, vertrauensvolle und konstruktive Beziehungen und steht für eine Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen können. Die Teilnehmenden sollen erkennen, dass sie selbst und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler Eigenschaften besitzen, auf die sie stolz sein dürfen und für die sie Respekt verdienen. Die Schülerinnen und Schüler stärken so ihr positives Selbstbild. Die Workshops bestehen auch aus praxisorientierten Komponenten. Das Projektteam erarbeitet beispielsweise gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einen Plan, den sie im Alltag in Situationen umsetzen können, in denen sie respektloses Verhalten ihnen gegenüber wahrnehmen.

Nach dem ersten Workshop vom Freitag folgen drei weitere im März in verschiedenen Klassen. An dem Besuch von Dr. Sußmann nahmen die Schulleitung, Beratungslehrerinnen und -lehrer, eine Sozialarbeiterin, 30 Berufsschülerinnen und -schüler aus dem Fachbereich Elektrotechnik, eine Trainerin des „Gemeinschaftserlebnis Sport“ und zwei Respektlotsen teil.

Hintergrund: Konzept #Respekt0711

Das Projekt #Respekt0711 richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 zwischen 16 und 23 Jahren. In diesem Projekt geht es darum, den Jugendlichen bewusst zu machen, wie wichtig Respekt im Alltag ist und wie sie ihre eigenen Verhaltensweisen im Umgang mit anderen Menschen verbessern können. Hierfür werden im Projekt verschiedene Aktivitäten und Übungen gemacht, die dazu beitragen sollen, dass die Jugendlichen sich gegenseitig besser verstehen und lernen, wie sie sich respektvoll verhalten können.

Das Projekt „Respektlotsen“ gibt es seit dreieinhalb Jahren und ist ein Kooperationsprojekt der Kommunalen Kriminalprävention, der Abteilung Integrationspolitik, dem „Gemeinschaftserlebnis Sport“, der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft sowie dem Förderverein „Sicheres und Sauberes Stuttgart“. Ehrenamtliche Respektlotsen sensibilisieren an verschiedenen Orten für Respekt: in der Innenstadt, Parks und in Freibädern. Der Stuttgarter Gemeinderat hat dafür die Finanzmittel bewilligt. Die Workshops #Respekt0711 an Schulen gehören nun dazu.

Im Auftrag der Kommunalen Kriminalprävention ist das „Gemeinschaftserlebnis Sport“ bereits mit zwei Workshops an Stuttgarter Schulen zur Stärkung junger Menschen unterwegs: „Stark ohne Gewalt“ und „Wehr dich mit Köpfchen“.

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