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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Wanderungsbewegungen normalisieren sich, Einwohnerzahl bleibt 2023 bei etwa 610.000

Nach der aktuellen Einwohnerfortschreibung sind zum 31. Dezember 2023 insgesamt 610.068 Personen mit Hauptwohnung in Stuttgart gemeldet gewesen.

„Die Bevölkerungszahl Stuttgarts ist im Jahr 2023 nicht weiter gewachsen“, erklärt Matthias Fatke, Leiter des Statistischen Amts der Landeshauptstadt, die demografische Jahresbilanz für Stuttgart. „So zählte die Stadt Ende Dezember lediglich 58 Einwohnerinnen und Einwohner mehr als zu Beginn des Jahres. Im Vorjahr hatte die Zunahme, die maßgeblich durch die Zuwanderung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine geprägt war, noch 6.621 Personen betragen.“

Der Wanderungssaldo betrug im letzten Jahr lediglich plus 746 Personen. 5.941 deutsche Staatsangehörige zogen per saldo aus Stuttgart fort. 6.687 Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit kamen hinzu, darunter 1.000 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. „Doch die Bevölkerungszahl stagnierte, da es 688 Sterbefälle gab mehr als Geburten“, erläutert Attina Mäding, Leiterin des Sachgebiets Bevölkerung und Bildung des Statistischen Amts.

Auslandszuwanderung noch leicht erhöht

Aus dem Ausland kamen insgesamt 3.515 Personen mehr nach Stuttgart, als Personen von hier ins Ausland fortzogen. Aufgrund des Zustroms aus der Ukraine waren es im Jahr 2022 noch insgesamt 11.662 Personen gewesen.Aus dem Ausland kamen insgesamt 3.515 Personen mehr nach Stuttgart, als Personen von hier ins Ausland fortzogen. Aufgrund des Zustroms aus der Ukraine waren es im Jahr 2022 noch insgesamt 11.662 Personen gewesen.

Der Wanderungssaldo mit den anderen deutschen Bundesländern blieb weiterhin deutlich im Minus. Die Wanderungsverluste reduzierten sich dabei aber weiter auf 1.169 (2022: - 1.504, 2021: - 2.040).

Aus anderen Landesteilen Baden-Württembergs (außerhalb der Region Stuttgart) gewann die Landeshauptstadt mit 2.376 wieder deutlich mehr Bevölkerung hinzu. (2022: + 1.286, 2021: + 186). Die Zuwächse aus diesen Regionen waren von 2017 bis 2021 rückläufig. Der neuerliche Anstieg hängt zunehmend mit der Zuweisung von Geflüchteten aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zusammen.

Auch die Abwanderung in die umliegenden Landkreise der Region Stuttgart ließ weiter nach. Mit lediglich minus 3.791 Personen, die Stuttgart in Richtung Umland per saldo den Rücken kehrten (2022: - 4.461, 2021: - 5.208), erreicht die Landeshauptstadt zumindest wieder das Niveau der Jahre 2014 bis 2019 vor der Corona-Pandemie.

Ausländische Bevölkerung nimmt weiter zu

Am 31. Dezember 2023 lebten knapp 173.400 Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in Stuttgart. Damit erhöhte sich ihre Zahl um zirka 4.700 im Vergleich zum Vorjahr, ein Plus von 2,8 Prozent. Die Zahl der Deutschen sank um 1,1 Prozent. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 war die Zahl der ausländischen Bevölkerung teilweise zurückgegangen beziehungsweise nur leicht gestiegen. Im Jahr 2022 erhöhte sie sich dann um 7,5 Prozent durch den Zuzug vieler Ukrainerinnen und Ukrainer. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung lag Ende des Jahres 2023 bei fast 28,4 Prozent. Das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Erneut weniger Geburten als Sterbefälle

Zum zweiten Mal seit dem Jahr 2003 kam es in Stuttgart im Jahr 2023 zu mehr Sterbefällen als Geburten. Der natürliche Saldo betrug minus 688 (2022: - 325). Mit nur 5.272 Geburten wurden nochmals 634 Kinder weniger geboren als im Vorjahr. Zwar sank auch die Zahl der Sterbefälle, jedoch nur um 271.

Dass weniger Kinder geboren wurden, hängt maßgeblich mit der Fertilität zusammen. Diese erreicht 2021 noch den höchsten gemessenen Wert seit Beginn der 1970er-Jahre sowohl bei den deutschen Müttern als auch insgesamt. Die Kinderzahl je Frau stürzte daraufhin jedoch von 1,41 im Jahr 2021 auf nun 1,10 ab. Sie lag damit so tief wie seit 1985 nicht mehr.

Unterschiedliche Entwicklungen in den Stadtbezirken

Auf Bezirksebene entwickelte sich die Bevölkerungszahl recht unterschiedlich von plus 1,8 Prozent in Stammheim bis minus 2,7 Prozent in Birkach. Die eine Hälfte der Bezirke zeigte Einwohnerverluste, die andere Einwohnergewinne. Viele Einwohnerinnen und Einwohner verließen Bad-Cannstatt (- 997) und Birkach (- 197). Die meisten Einwohner gewannen Weilimdorf (+ 446) und Möhringen (+ 350) hinzu.

Die Zunahme oder Abnahme bei der Belegung von städtischen Unterkünften für geflüchtete Menschen hat auf der Ebene der Bezirke teilweise erheblichen Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung. Ohne diese Effekte hätte Weilimdorf zum Beispiel nicht die höchste absolute Anzahl an Menschen hinzugewonnen, sondern die zweithöchste Anzahl an Menschen verloren. In Möhringen wäre die Entwicklung ohne den Zuzug in städtische Flüchtlingsunterkünfte stagniert.

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