Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

„Den Teppich ausgerollt“ – Kunstinstallation auf dem Martin-Mayer-Steg am Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt feierlich eröffnet

Am Samstag, den 16. Juli, wurde die Installation „Den Teppich ausrollen“ des Berliner Künstlers Thilo Droste auf dem Martin-Mayer-Steg am Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt eröffnet.

Bei musikalischer Umrahmung enthüllten der Künstler, Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler und Dr. Hermann-Lambert Oediger vom Amt für Stadtplanung und Wohnen das Kunstwerk. Der Bezirksvorsteher zeigt sich zufrieden, dass das Projekt nach langer Vorbereitungszeit so stimmungsvoll eingeweiht werden konnte. Herr Dr. Oediger hob hervor, dass „das Kunstwerk dem Betonsteg eine Seele gegeben hat. Die künstlerische Intervention soll zu einem Diskurs über das Bauwerk, den Wilhelmsplatz und seine Umgebung anregen.“

Die rund 40 Anwesenden zeigten sich sichtlich beeindruckt vom farblich markanten Teppich, der den zuvor grauen Steg deutlich verändert und nutzten die Gelegenheit, um mit dem Schöpfer des Teppichs, dem Berliner Künstler Thilo Droste, ins Gespräch zu kommen. „Für mich ist das Projekt an einem so öffentlichen und belebten Ort etwas ganz Besonderes. Man erfährt die sehr unterschiedlichen Reaktionen der Menschen direkt und unmittelbar und kommt ins Gespräch über das Werk.“ Schon am Freitagnachmittag war der Steg in seinem neuen Erscheinungsbild für die Öffentlichkeit zugänglich. Die zahlreichen Passanten und Berufspendler blieben häufig stehen und zeigten sich überrascht und positiv beeindruckt, wie sich der bisher sehr triste Durchgangsort verändert hat. Gelobt wurden unter anderem die farbliche Veränderung durch die kontrastreichen Teppichdrucke aber auch das ungewohnt weiche Gefühl unter den Füßen.

230 Meter langer Teppich

Die Kunstinstallation „Den Teppich ausrollen“ besteht aus einem insgesamt 230 Meter langen Teppich, der den Steg bedeckt. Die Arbeit des Künstlers bezieht die Menschen aus Bad Cannstatt direkt mit ein. Sie wurden gebeten, Fotos von Teppichen in ihren Haushalten zu machen und für die temporäre Aktion zur Verfügung zu stellen. Diese Motive wurden nach aufwändiger Bearbeitung als Kunstrasenstücke produziert und werden nun bis einschließlich 19. September auf dem gesamten Martin-Mayer-Steg ausgelegt. Die Hintergrundgeschichten der Einreichenden wurden am Eröffnungstag in einer kleinen Ausstellung gezeigt. So zum Beispiel, welche Reise ihr Teppich hinter sich hat oder welche Geschichte die Personen mit ihrem Teppich verbinden.

Neben dem einmaligen künstlerischen Wert ist das Projekt auch in der Fertigung Neuland: Zur Herstellung wurden die abfotografierten Teppiche zunächst aufwändig digitalisiert und anschließend von Produktionsfirma in haltbare Kunstfaserteppiche umgewandelt und maschinell nachgestickt.

Kooperation mit der IBA'27

Zum Ende des Projektes werden Einzelstücke der Kunstinstallation zur Weiternutzung angeboten. Über die Website des Künstlers  www.denteppichausrollen.de (Öffnet in einem neuen Tab) wird es ab August die Möglichkeit geben, sich für die Weitergabe eines Teppichstücks zu bewerben. Auf diese Weise schließt sich der Kreis des Projektes: Aus dem großen Teppich-Patchwork gehen kleinere Fragmente zurück ins Private.

„Den Teppich ausrollen“ wurde aus insgesamt 73 Einreichungen ausgewählt, die im Rahmen des Wettbewerbs „Kunst am Steg“ eingegangen waren. Durchgeführt wurde der Wettbewerb vom Amt für Stadtplanung und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH (IBAʼ27). Im Zuge des städtischen Handlungskonzepts „Stadtteilzentren konkret“ setzt die Landeshauptstadt Stuttgart einen ersten sichtbaren Impuls für eine perspektivische gestalterische Aufwertung dieses zentralen Verkehrsknotenpunkts. Für die Umsetzung steht im städtischen Investitionsfonds „Stadtteilzentren konkret“ ein Budget von 50.000 Euro zur Verfügung.

Erläuterungen und Hinweise