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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Frank Nopper verabschiedet Jürgen Peeß, langjähriger Leiter des Jobcenters Stuttgart, in den Ruhestand – über 40 Jahre im Dienste der Landeshauptstadt

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hat am Montag, 25. Juli, den 65-Jährigen Leiter des Jobcenters Stuttgart, Jürgen Peeß, im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses in den Ruhestand verabschiedet.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagte: „Jürgen Peeß hat Brücken über unruhige Gewässer gebaut, er hat Brücken gebaut für ein Zurück von vielen Arbeitssuchenden ins Berufsleben. Er hat diese Brücken nicht alleine gebaut. Aber er hat sie konstruiert, er hat für ihre Tragfähigkeit und Haltbarkeit gesorgt. Er hat die Fundamente gelegt, von denen auch sein Nachfolger, sein bisheriger Stellvertreter Jochen Wacker, profitieren wird.“ Jürgen Peeß sei es nie um hohe Quoten oder eine möglichst gute Platzierung in den Statistiken gegangen, sondern um nachhaltige Vermittlung und um Jobangebote, die zu den Klienten passe. „Als Amtsleiter legte er den Schwerpunkt auf die Vermittlung von Beschäftigungs- und Entwicklungskonzepten, die auf die konkreten Lebenslagen der Arbeitssuchenden und die lokale Arbeitsmarktsituation zugeschnitten waren“, so OB Nopper weiter.

An der Abschiedsfeier nahmen 120 Gäste teil, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats und der Zivilgesellschaft wie auch Mitarbeitende des Jobcenters. Neben Bürgermeisterin Sußmann richteten der Vorsitzende des örtlichen Beirats des Jobcenters, Thorsten Würth (Südwestmetall), Irene Armbruster von der Bürgerstiftung Stuttgart und die Vorsitzende des Personalrats Jobcenter, Gudrun Rößler-Edelmann, Grußworte an Jürgen Peeß und die Gäste. Lutz Herkenrath hielt einen Festvortrag zum Thema „Ich bin. Also wirke ich. – Mit Charisma Menschen erreichen“.

Jobcenter ist leistungsstarker Akteur

Bürgermeisterin Sußmann sagte: „Jürgen Peeß ist ein Mann der ersten Stunde. Dies zeigte sich besonders bei der Umsetzung der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (‚Hartz IV‘) in der Landeshauptstadt Stuttgart. Herr Peeß hat einen wesentlichen Anteil bei der Ausgestaltung der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der letzten 20 Jahre in Stuttgart. Geholfen hat ihm hierbei ein konstruktives Arbeitsverhältnis mit der Stuttgarter Trägerlandschaft im schwierigen Spannungsfeld von Systemerhalt und Wirtschaftlichkeit“, führte Bürgermeisterin Sußmann weiter aus.

Jürgen Peeß sagte: „Ich bedanke mich bei allen Mitstreitern und Unterstützern, die es möglich gemacht haben, das Amt Jobcenter mit jetzt 620 Mitarbeitenden aufzubauen und zu einem verlässlichen und leistungsstarken Akteur zu gestalten. Es ist insbesondere in der kommunalen Trägerschaft gelungen, mit den unterschiedlichsten Verbänden, Institutionen, dem bürgerschaftlichen Engagement und den Ämtern, die Integrationsangebote erfolgreich, sehr bedarfsgerecht und individuell auszugestalten, um so soziale Teilhabe zu ermöglichen. Handlungsleitend ist das Vertrauen in die Fähigkeiten der unterstützten Menschen, aus eigener Kraft ihre Lebensverhältnisse zu verbessern.“

Leicht erreichbares Beratungsangebot

Die berufliche Karriere von Jürgen Peeß bei der Landeshauptstadt begann 1981 im Jugendamt im Allgemeinen Sozialdienst. 1986 wechselte er in das Sozialamt Stuttgart in den Bereich freiwillige Leistungen und Stiftungsgaben. Im Sozialamt wurde ihm 2004 die Leitung des Projekts „Umsetzung Hartz-Konzept“ übertragen. Die nächste folgerichtige Station war danach von 2005 bis 2011 die Geschäftsführertätigkeit der ARGE beziehungsweise Gemeinsame Einrichtung Jobcenter Stuttgart. Von 2012 bis heute war Peeß Amtsleiter im Jobcenter Stuttgart.

Heute unterstützt das Jobcenter Stuttgart – eines der größten kommunalen Jobcenter in Deutschland rund 40.000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter, darunter zirka 9.000 Kinder und Jugendliche, mit Leistungen zum Lebensunterhalt, zur Teilhabe und zur Vermittlung in Ausbildung und Beschäftigung. Mit 16 Zweig- und Außenstellen in den Bürgerzentren und Bezirksrathäusern hält das Jobcenter in nahezu allen Stadtbezirken ein wohnortnahes und leicht erreichbares Beratungsangebot vor und gestaltet das sozial- und arbeitsmarktpolitische Angebot in den Stadtbezirken aktiv mit.

Bürgerfreundlich und innovativ

In seiner Amtszeit im Jobcenter Stuttgart erlebte Peeß acht Bundesministerinnen und -minister im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die ihre jeweiligen Impulse und politischen Ideen in die bundesweite Arbeitsmarktpolitik einbrachten, die auch im Jobcenter Stuttgart aufgegriffen und umgesetzt werden mussten, darunter unter anderem auch Olaf Scholz, heutiger Bundeskanzler.

Jürgen Peeß verantwortete die strategische und fachliche Ausrichtung des Jobcenters. Dabei verfolgte er die Umsetzung der Ziele des Rechtskreises SGB II erfolgreich, konsequent, bürgerfreundlich und mit innovativen Ansätzen. Die Entwicklung von Beschäftigungs- und Vermittlungskonzepten, die auf die konkreten Lebenslagen der Arbeitsuchenden und die lokale Arbeitsmarktsituation ausgerichtet sind, brachte er engagiert voran. Peeß war treibende Kraft bei der frühzeitigen Einführung des beschäftigungsorientierten Fallmanagements im Jobcenter Stuttgart als Leitprinzip der Beratung sowie der Ressourcenorientierung und des „Empowerment“ als wesentliche Elemente im Beratungsverständnis der Mitarbeitenden.

Jochen Wacker folgt auf Jürgen Peeß

Neben seinem beruflichen Engagement brachte Peeß darüber hinaus sowohl seine fachliche Expertise als auch seine persönliche Tatkraft als erster Vorsitzender im Ausbildungscampus Stuttgart ein. Der Ausbildungscampus beruht auf einem Konzept, das Anfang des Jahres 2016 am Runden Tisch „Flüchtlinge und Ausbildung“ der Bürgerstiftung Stuttgart entstand. Junge Geflüchtete können hier ihre Kompetenzen systematisch ermitteln lassen, sich aber auch selbst einbringen und im Austausch gemeinsam voneinander lernen. Sie erhalten eine Beratung zur Berufsorientierung sowie einen Überblick zu Freizeit-, Kultur- und Engagement-Angeboten in der Stadt.

Jochen Wacker tritt zum 1. Oktober seine Nachfolge an. Wacker wurde im Mai vom Gemeinderat gewählt.

Zur Verfügung gestellte Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit einer redaktionellen Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung verwendet werden.

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