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Presse

Thomas Stöckle hat die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg bekommen

Für seine Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung hat Thomas Stöckle am 10. Mai von Bürgermeisterin Alexandra Sußmann die vom Ministerpräsidenten verliehene Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg überreicht bekommen.

Der 1964 in Geislingen an der Steige geborene Historiker ist seit 1996 Leiter der Gedenkstätte Grafeneck – Dokumentationszentrum. Unter seiner Regie wurde aus einem ursprünglich als Erinnerungs- und Mahnstätte vorgesehenen Ort zusätzlich ein Ort der Information, Forschung und der historisch-politischen Bildung. Unter der Leitung von Thomas Stöckle hat die Forschungsarbeit einen Punkt erreicht, an dem statt vorher 4000 jetzt zirka 9600 Opfer namentlich identifiziert werden konnten. Heute verfügt die Gedenkstätte auch über eine Wanderausstellung, die mittlerweile an über 100 Orten in Deutschland gezeigt wurde, sowie seit 2005 über ein Dokumentationszentrum mit Ausstellung und Bibliothek. Ein vielfältiges, pädagogisches Vermittlungsangebot von Seminaren über themenspezifische Workshops bis hin zu Ganztagsseminaren und ein barrierefreies Vermittlungsangebot, das Seminare, einen Katalog und einen Audioguide in leichter Sprache umfasst, stehen ebenfalls zur Verfügung.

Das gestiegene gesellschaftliche Interesse am Themenkomplex „Euthanasie“ geht in erheblichem Maße auch auf die Arbeit des Geehrten zurück. Er ist seit 25 Jahren der zentrale Ansprechpartner für Familienangehörige von Opfern, sowie für Institutionen, Verbände, Städte und Gemeinden, die selbst Projekte und Veranstaltungen zum Thema Grafeneck und Euthanasie planen. Über die Zeit entstanden zahlreiche Auftragsarbeiten und Publikationen, darunter das 2002 erschienene Standardwerk „Grafeneck 1940“.

Großes ehrenamtliches Engagement

Neben seiner Tätigkeit als Gedenkstättenleiter ist Joachim Stöckle ehrenamtlich im Sprecherrat der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) tätig. Darüber hinaus ist er Mitherausgeber und Autor des Bandes „Entrechtet – verfolgt – vernichtet: NS-Geschichte und Erinnerungskultur im deutschen Südwesten“, Mitinitiator verschiedener Tagungen wie etwa „60 Jahre Grafeneck-Prozess“ und „70 Jahre Nürnberger Ärzteprozess“, Mitautor einer Gedenkstättenkonzeption für das Land Baden-Württemberg und hat Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen des Landes.

Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Mit ihr sollen Verdienste um das Gemeinwohl geehrt werden, die über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinaus im Rahmen eines in der Regel ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden und über viele Jahre hinweg erbracht worden sind.

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