Geschichte
Im Jahr 1140 taucht der Ort Birkach erstmals in Urkunden auf. 150 Jahre später wurde der Ort an das Zisterzienserkloster Bebenhausen verkauft, das nördlich von Tübingen liegt. 1478 geht Birkach in den Besitz des Grafen von Württemberg über.
Um der Armut im Ort entgegenzuwirken, gründete der Birkacher Pfarrer Kohler 1794 die erste Industrieschule Württembergs, in der die Kinder den Umgang mit dem Spinnrad lernten. Die Industrialisierung konnte sich in Birkach jedoch nicht durchsetzen. Am 1. April 1942 wurde Birkach eingemeindet und wird seit 1946 gemeinsam mit Plieningen verwaltet.
Im 20. Jahrhundert konnte der Ort seine Einwohnerzahl schnell verdoppeln und vergrößerte sich durch umfangreiche Neubauten.
Der Stadtteil Mönchfeld, eine ackerbauliche und gärtnerisch genutzte Höhenlage, wurde durch die Wohnungsnot 1957 als Wohnraum für zahlreiche Heimatvertrieben bebaut.
Der Stadtteil Freiberg zählte bis 1963 zum Stadtbezirk Münster und kam dann zum Stadtbezirk Mühlhausen. Die Wohnsiedlungen aus Hochhäusern entstand von 1964 bis 1973 oberhalb des Steilhangs Cannstatter Zuckerle. Die Wohnanlage „Julius Brecht“ wurde zwischen 1966 und 1968 nach Plänen von Hans Max Brenner errichtet und galt bei ihrer Fertigstellung mit 22 Stockwerken als das größte deutsche Wohnhaus.
Neugereut ist der jüngste und größte Stadtteil Mühlhausens. 1969 entstanden war der Ort durch seine spezielle Architektur – verkehrsfreien Wegen und zentrale Lage von öffentlichen Einrichtungen – wegweisend im Städtebau.
Heute
Birkach liegt im Grünen und gilt als besonders lebenswert. Neben zahlreichen Kinderspielplätzen gibt es auch eine Jugendfarm sowie ein Kinder- und Jugendhaus. Verschiedene soziale Einrichtungen wie das Nikolaus-Cusanus-Haus, das Haus Schönberg, die Mobile Jugendarbeit, das Gemeindepsychiatrische Zentrum und verschiedene Wohnformen des Behindertenzentrums Stuttgart bereichern den Ort. Zusammen mit dem Stadtteil Schönberg gehört Birkach zu den begehrtesten Wohnstandorten der Landeshauptstadt.
Birkach blickt auf eine bäuerliche Vergangenheit zurück, was sich noch heute im Ortsbild mit seinen restaurierten Fachwerkhäusern in der Alten Dorfstraße widerspiegelt. Die Nahversorgung ist gut und zusammen mit Handel, Gastronomie und Handwerk überraschend vielfältig. Der Campus der Uni Hohenheim dehnt sich weit in die Birkacher Gemarkung aus und lädt zum Spazierengehen ein.