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Landeshauptstadt Stuttgart

„Vision Maker City“:

Stadt entwickelt Leitbild für Wagenhallen-Quartier C1

Gemeinsam mit Akteuren vor Ort auf der Entwicklungsfläche Stuttgart Rosenstein

Am 30. April hat die dritte virtuelle Veranstaltung „Abschluss als Auftakt“ der Akteursbeteiligung für das Gebiet C1 rund um die Wagenhallen stattgefunden.

Bürgermeister Peter Pätzold begrüßt das Plenum aus dem Studio in den Wagenhallen.

Die nicht-öffentliche Veranstaltung ist Teil des von der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführten Akteursprozesses zur Entwicklung des Gebiets C1 auf der Entwicklungsfläche Stuttgart Rosenstein. In bisher drei Veranstaltungen wurden eine gemeinsame Vision und Planungsprinzipien für die Entwicklung der so genannten „Maker City“ formuliert.

Am Prozess beteiligt sind Vertreter der Akteursgruppen auf der Entwicklungsfläche und direkt angrenzender Quartiere, die städtebauliche Planung Rosenstein des Amts für Stadtplanung und Wohnen sowie weitere Ämter der Stadtverwaltung, Vertreter der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) und die von der Stadt beauftragten Planungsbüros asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur.

Im Anschluss an die Veranstaltung werden die bisherigen Ergebnisse des Akteursprozesses in einer so genannten „Charta Maker City“ zusammengetragen, die nach Fertigstellung den politischen Gremien zur Entscheidung vorgestellt werden soll. Um die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Gruppen und Akteuren zu verstetigen, soll über den Prozess hinaus ein Gremium ins Leben gerufen werden, das die weitere Entwicklung des Gebiets begleiten soll. Darüber soll ebenfalls im Gemeinderat entschieden werden.

Ergänzend prüft die Stadt in bilateralen Abstimmungen mit einigen der lokalen Kunst- und Kulturprojekte verschiedene Szenarien, um die Projekte während der Entwicklungsphase des Gebiets zu unterstützen. So soll es ermöglicht werden, dass die Akteursgruppen langfristig identitätsstiftender Bestandteil des Quartiers sein können. Ziel der Stadt sind Erhalt und Weiterentwicklung des starken kulturellen und kreativen Gebiets.

„Abschluss als Auftakt“

Anschließend an den Visionsworkshop im Januar und die Planungswerkstatt im Februar wurden bei der Veranstaltung am 30. April alle zuvor gesammelten Ergebnisse mit den Beteiligten diskutiert. Diese sollen in Form einer so genannten „Charta Maker City“ als Leitfaden für die weitere Entwicklung des Quartiers festgehalten werden.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt Peter Pätzold und Michael Hausiel, Leiter der städtebaulichen Planung Rosenstein im Amt für Stadtplanung und Wohnen. Herr Pätzold dankte den Teilnehmenden für das außergewöhnliche Engagement sowie die Offenheit und Impulse für eine zukunftsgerichtete Quartiersentwicklung. „In der Maker City sollen alle eine Heimat finden, in der sie kreativ arbeiten können“, betonte Pätzold. Um dies langfristig und auch während des Entwicklungszeitraums zu ermöglichen, solle die Beteiligung fortgeführt werden. Anschließend stellte Herr Hausiel vom Amt für Stadtplanung und Wohnen den aktuellen Planungsstand vor.

Cem Arat und Markus Weismann von asp Architekten gaben in Verbindung mit Joachim Köber von Koeber Landschaftsarchitektur Einblicke in den Arbeitsstand der entstehenden „Charta Maker City“ und in Vorabzüge des Rahmenplans für das Wagenhallen-Quartier C1. In Kleingruppen diskutierten die Beteiligten anschließend die vorgestellten Punkte. Anmerkungen, Ergänzungen und weitere Ideen wurden festgehalten.

Von links nach rechts: Markus Weismann (asp Architekten), Cem Arat (asp Architekten) und Joachim Köber (Koeber Landschaftsarchitektur) stellen die Planungen vor. Im Hintergrund ist Claudia Georgius (KoWerk) zu sehen, die die Veranstaltung moderiert.

Akteursprozess „Vision Maker City"

Im Rahmen des Akteursprozesses „Vision Maker City“ der Landeshauptstadt Stuttgart haben bisher drei nicht-öffentliche virtuelle Veranstaltungen und mehrere bilaterale Abstimmungen stattgefunden. Ziel ist es, mit den vor Ort ansässigen Akteuren langfristige Perspektiven für das Gebiet C1 zu erarbeiten. Am Prozess beteiligt sind sowohl Nutzergruppen, die sich auf dem Gebiet befinden, als auch Gruppen direkt angrenzender Flächen.

Darüber hinaus bringen sich Vertreter der IBA’27 sowie die Planerinnen und Planer von asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur beratend in den Prozess ein. Moderiert und koordiniert wird der Prozess von Claudia Georgius von der Kooperationswerkstatt KoWerk und dem Planungsbüro asp Architekten im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart.

Die gesammelten Ergebnisse werden im Anschluss an die Veranstaltung am 30. April in einem Leitfaden, der „Charta Maker City“, zusammengetragen und formuliert. Die Charta soll eine Visionsformulierung, übergeordnete Planungsprinzipien und konkrete Innovationsfelder enthalten. Nach Bestätigung durch den Gemeinderat wird sie damit eine wichtige Grundlage für die weiteren Planungsschritte im Gebiet C1 Wagenhallen-Quartier und für die Entwicklung des Rahmenplans für dieses Teilgebiet von Stuttgart Rosenstein.

Nach Fertigstellung wird der Leitfaden in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) eingebracht und anschließend durch die Landeshauptstadt Stuttgart veröffentlicht.

Das Begleitgremium

Im Verlauf des Akteursprozesses wurde eine Begleitgruppe etabliert, welche die Quartiersentwicklung im Zeitraum der städtebaulichen Entwicklung unterstützen soll. Mitglieder der Begleitgruppe sind Vertreter der Kunst- und Kulturprojekte auf dem Gebiet C1, der angrenzenden Nutzergruppen, der IBA’27, der Planerinnen und Planer von asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur und verschiedener Ämter der Stadtverwaltung. Von den Initiatoren des Akteursprozesses „Vision Maker City“ wird angestrebt, dass das Begleitgremium langfristig etabliert wird. Die Verwaltung wird dieses Anliegen daher dem Gemeinderat zur Entscheidung vorlegen.

Das Wagenhallen-Quartier C1

Das Wagenhallen-Quartier C1, die geplante „Maker City“, gehört seit Juli 2020 zu den derzeit insgesamt 14 IBA’27-Projekten. Die städtebauliche Entwicklung des Areals rund um die Stuttgarter Wagenhallen soll als Experimentierfeld für produktiv-kreative Pilotprojekte und für neue Konzepte zur gemischten Stadt dienen. Bis zum Ausstellungsjahr 2027 soll auf dem Gebiet C1 ein erster Baustein auf der Entwicklungsfläche Stuttgart Rosenstein entstehen. Den Schwerpunkt dabei bilden zwei im Rahmen der IBA’27 geplante neue Nachbarschaften.

Für die Baublöcke der Öko- und Sozialpioniere ist eine vorwiegende Wohnnutzung geplant, während bei den nördlich gelegenen Pionieren urbaner Produktion die gewerbliche Produktion überwiegt. Im Zusammenspiel mit dem Wagenhallenplatz samt Kulturhub, der sogenannten Neuen Mitte, sollen weitere Flächen für Kunst- und Kulturschaffende geschaffen werden. Ein Quartiershub als sozialer Treffpunkt vervollständigt mit Angeboten zu Mobilität und Logistik, aber auch Gewerbe und Kultur das bis zum Ausstellungsjahr der IBA’27 zu beplanende Gebiet C1.

Die Arbeitsgemeinschaft asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur ging im Juli 2019 als Sieger aus dem internationalen städtebaulichen Wettbewerb Rosenstein hervor. Ihr Entwurf sieht auf der Fläche C1 die sogenannte „Maker City“ vor. In diesem Quartier sollen ökologisch-soziales Wohnen, Arbeiten und städtische Produktion, Bildung und Kultur sowie urbane Landwirtschaft miteinander verbunden werden: ein produktives Kreativquartier soll entstehen. Langfristig soll auf dem Gebiet C1 in Anlehnung an bereits vorhandene Strukturen mehr Fläche für kulturelle und kreativwirtschaftliche Nutzungen geschaffen werden, sodass der identitätsstiftende Charakter erhalten und weiterentwickelt wird. Aktuell erarbeiten asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur gemeinsam mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen den Rahmenplan für die Entwicklungsfläche Stuttgart Rosenstein.

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Bildnachweise

  • Thomas Niedermüller
  • Thomas Niedermüller