Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Verkehr

Steg über den Seeblickweg: Neue Wege beim Bau von Brücken

Die Landeshauptstadt Stuttgart geht neue Wege beim Bau von Brücken: Beim Steg über den Seeblickweg zwischen den Stadtteilen Neugereut und Steinhaldenfeld werden Holz und Beton auf innovative Weise und ressourcenschonend im Verbund eingesetzt.

Der Leiter des Tiefbauamtes, Jürgen Mutz, der Bezirksvorsteher von Mühlhausen, Ralf Bohlmann, und Matthias Bertram, stellvertretender Amtsleiter im Amt für Stadtplanung und Wohnen (v.l.n.r) beim Spatenstich zum neuen Steg über den Seeblickweg.

Der Steg schafft bessere Verbindungen für den Rad- und Fußverkehr zwischen den Bezirken Mühlhausen und Bad Cannstatt. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt 3,4 Millionen Euro, 60 Prozent davon übernehmen Bund und Land über das Programm „Soziale Stadt“.

Jürgen Mutz, Leiter des Tiefbauamts, sagte beim Spatenstich am Mittwoch, 12. April: „Mit dieser Brückenkonstruktion beschreiten wir neues Terrain. Jeder Werkstoff wird so eingesetzt, dass seine positiven Eigenschaften optimal genutzt werden können.“

Die Fuß- und Radwegbrücke über den Seeblickweg in Stuttgart ist ein herausragendes Beispiel für qualitätsvolles Bauen mit dem Naturwerkstoff Holz. Erstmals wird bei der Landeshauptstadt Stuttgart eine Brücke in dieser Materialität und Konstruktion realisiert. Auf einen vorgefertigten Holzträger wird auf der Baustelle eine Betonplatte gegossen. Die Verbindung der beiden Baustoffe nutzt die Eigenschaften beider Materialien: Holz wird auf Zug beansprucht, die Betonplatte übernimmt die Druckkräfte. Die Betonplatte überragt den Holzträger und schützt ihn vor der Witterung. Auf diese Weise wird die Dauerhaftigkeit der Holzkonstruktion gewährleistet.

Innovative Verwendung von Carbonbeton

Eine weitere Besonderheit bei diesem Brückenbauwerk liegt in der Verwendung von Carbonbeton für die Betonplatte. Matten aus Carbonfasern ersetzen die klassische Bewehrung aus Stahl. Dies ermöglicht eine geringere Bauhöhe der Betonplatte und damit eine Verringerung des Eigengewichts der Konstruktion. Die Bauweise spart somit Material und schont damit Ressourcen. Weniger Beton und mehr Holz verbessern die CO2-Bilanz.

Der zukünftige Steg sorgt für eine bessere Fuß- und Radwegeverbindung zwischen den beiden Stadtteilen Steinhaldenfeld und Neugereut.

Matthias Bertram, stellvertretender Amtsleiter im Amt für Stadtplanung und Wohnen und Leiter der Abteilung Stadterneuerung und Wohnbauentwickelung, unterstrich: „Der Stadtteil Neugereut verfügt über einen grünen, autofreien Innenbereich, der für die Bewohnerschaft eine hohe Wohn- und Lebensqualität bedeutet und den täglichen Gang zu den zentralen Einrichtungen des Stadtteils erleichtert.“

Die Quartierserneuerung im Stadtteil Neugereut wird aus Mitteln des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die Soziale Stadt“ gefördert. Die Projekte werden mit intensiver Bürgerbeteiligung entwickelt. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich seit Jahren eine bessere Verbindung der unmittelbar aneinander angrenzenden Stadtteile Steinhaldenfeld und Neugereut durch einen Steg. Vor rund zehn Jahren entwickelte das Büro Planstatt Senner für Neugereut das sogenannte Innere Wegenetz. Drei Hauptwegeverbindungen führen aus verschiedenen Richtungen in die Stadtteilmitte.

Bessere Verbindungen zwischen den Stadtteilen

Der neue Steg schafft eine bessere Verbindung der Hauptwege aus Neugereut in Richtung Steinhaldenfeld/Bad Cannstatt. Bezirksvorsteher von Mühlhausen, Ralf Bohlmann, sagte: „Die beiden Stadtteile hängen schon lange eng zusammen. Dank des Stegs können wir hier bald barrierefrei unterwegs sein, beispielsweise beim Gang ins Einkaufzentrum. Kinder und Jugendliche können sicher das evangelische Waldheim und die Mobile Jugendarbeit/Arche erreichen. Das war Bad-Cannstatts Bezirksvorsteher Löffler und mir schon lange ein großes Anliegen.“

Im Anschluss an den Brückenbau folgen noch Arbeiten an der Zuckerbergstraße. Dort werden ein Gehweg und ein Kanal für die Entwässerung angelegt.

Das könnte Sie auch interessieren

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Max Kovalenko/Stadt Stuttgart
  • Visualisierung: Harrer Ingenieure GmbH/Stadt Stuttgart
  • Getty Images/vitranc
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
  • LHS/Marcus Gloger