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Landeshauptstadt Stuttgart

Soziales

OB Nopper und Bürgermeisterin Sußmann besuchen Tafelladen

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper und die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, haben am Dienstag, 10. August, den Tafelladen in der Hauptstätter Straße 75 besucht.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper (rechts) und die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann (Zweite von rechts), haben sich im Tafelladen „Leo-Laden“ der Schwäbischen Tafel Stuttgart e.V. über die Tafelläden informiert. Projektleiterin Ingrid Poppe (links) und die Leiterin des „Leo-Ladens“, Susanne Linder (Zweite von links), erläuterten bei der Besichtigung der Einrichtung, wie die Warenkette von der Anlieferung bis zum Verkauf an Bedürftige funktioniert.

Auf Einladung der Vereinsvorstände der Schwäbischen Tafel Stuttgart, Hans-Ulrich Rabeneick, Stefan Spatz, Frank Theumer, Werner Neubrandt und Gabriele Ehrmann, haben sie sich vor Ort über die Geschichte der 1995 gegründeten Tafel und deren zukünftige Herausforderungen informiert. Das hat die Landeshauptstadt Stuttgart am Mittwoch, 11. August mitgeteilt.

Der OB sagte bei dem Termin: „Es ist für viele Menschen mit wenig Geld ein Segen, dass es Einrichtungen wie die Tafelläden gibt. Hier sind sie willkommen und können ganz normal einkaufen und auswählen, was sie haben möchten.“

Bürgermeisterin Sußmann ergänzte: „Bei der Tafel engagieren sich zahlreiche – hauptsächlich ehrenamtliche – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die Warenbeschaffung und Logistik kümmern, vor allem aber auch um die Menschen. Das ist ein Paradebeispiel für gesellschaftliches Miteinander.“

Ein besonderes Format

Das Besondere am Format sei zum einen die Ladenidee, zum anderen die Möglichkeit, langzeitarbeitslosen und bedürftigen Menschen durch die Mithilfe im Tafelladen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben, erklärte Vorstandsmitglied Rabeneick. Zudem werde durch die Spende überschüssiger Lebensmittel ein wichtiger Beitrag zur Lebensmittelrettung und Ressourcenschonung geleistet, fügte Vorstandsmitglied Spatz hinzu: „Täglich werden durchschnittlich 40 Tonnen Lebensmittel an verschiedenen Stellen abgeholt und vor dem Verderben gerettet.“

Erschwerte Lage durch Corona-Pandemie

Coronabedingt sei die Lage der Tafelläden allerdings schwierig, sagte die Projektleiterin der Schwäbischen Tafel Stuttgart, Ingrid Poppe: „Wegen der notwendigen Abstands- und Hygieneregeln dürfen sich beispielsweise weniger Menschen in den Verkaufsräumen aufhalten, was auch den Umsatz reduziert.“ So könnten statt bisher rund 2.000 Personen am Tag pandemiebedingt nur etwa 600 bis 700 Bedürftige in den vier Tafelläden einkaufen, die die Schwäbische Tafel Stuttgart betreut.

Tafel leistet mehr als reine Versorgung

Poppe und die Leiterin des Tafelladens „Leo-Laden“ in Stuttgart-Mitte, Susanne Linder, erläuterten bei der Besichtigung der Einrichtung, wie die Warenkette von der Anlieferung bis zum Verkauf an Bedürftige funktioniert. Linder betonte: „Die Tafel leistet um einiges mehr als die reine Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln. Wir sind eine regelrechte ‚Tafelfamilie‘.“ So sieht es auch Vorstandsmitglied Gabriele Ehrmann: „Die Tafel ist nicht nur ein Ort, um den leeren Kühlschrank wieder füllen zu können, sondern auch ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft in Vielfalt.“

Über die Schwäbische Tafel Stuttgart

Der gemeinnützige Verein Schwäbische Tafel Stuttgart wurde 1995 auf Initiative des Diakoniepfarrers Martin Friz gegründet und feierte im vergangenen Jahr 2020 ihr 25-jähriges Bestehen. Die Schwäbische Tafel Stuttgart hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel zu sammeln, die ansonsten von Supermärkten vernichtet würden, und diese in eigenen Tafelläden an bedürftige Menschen gegen einen kleinen Kostenbeitrag zu verkaufen. Der Verein betreibt vier Tafelläden in Stuttgart-Mitte, Bad Cannstatt, Möhringen und Fellbach.

In Stuttgart leben rund 66.000 Menschen am Rande des Existenzminimums. Wer ein zu geringes Arbeitseinkommen, eine zu kleine Rente oder ähnliche Einkommensverhältnisse hat, als Arbeitssuchende/r auf Grundsicherung, auf Hartz IV, Sozialhilfe, ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt, Kindergeldzuschlag oder Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz angewiesen ist, kann zum Einkauf in den Tafeln berechtigt werden. Für den Nachweis der Hilfebedürftigkeit genügt ein Leistungs- oder Einkommensnachweis oder auch die Bonuscard.

Mehr als 400 Mitarbeitende

Das Tafel-Team besteht aus mehr als 400 Mitarbeitenden: ehrenamtlichen Helfenden und Menschen, die über das Jobcenter in eine Maßnahme geschickt werden, Arbeitsstunden ableisten, geflüchteten Menschen, die freiwillig mithelfen, Praktikantinnen und Praktikanten aus Schulen und anderen Einrichtungen sowie hauptamtlichen Mitarbeitenden. Ein ehrenamtlicher Vorstand trägt die rechtliche Verantwortung des Vereins.

Der Verein finanziert sich durch Sach- und Geldspenden, die Beiträge der Kunden und niedrigschwellige Beschäftigung Langzeitarbeitsloser mit Unterstützung des Jobcenters.

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  • Foto: Leif Piechowski, Rechte: LHS