Dr. Lars Henrik Gass, Jahrgang 1965, ist Autor, Filmkurator und Kulturmanager. Er promovierte an der Freien Universität Berlin. Gass publizierte zahlreiche Essays, Kritiken und Vorträge zu Film, Fotografie und kulturpolitischen Themen, insbesondere zu Theorie und Zukunft von Filmfestivals und Kino sowie zur Entwicklung der Kultur- und Filmförderung. Nach seinem Studium der Literatur-, Theaterwissenschaft und Philosophie arbeitete er zunächst als freischaffender Autor bis er 1996/97 die Geschäftsführung des Europäischen Dokumentarfilm Instituts in Mülheim an der Ruhr übernahm. Seit 1997 leitet er die renommierten Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen.
Lars Henrik Gass wird als Gründungsdirektor und Leiter des beim Kulturamt neu eingerichteten Planungsstabs die Planungen inhaltlich, konzeptionell und organisatorisch weiterentwickeln und das bisherige Konzept zusammen mit dem Verein Haus für Film und Medien in ein detailliertes Betriebskonzept überführen.
Der künftige Gründungsdirektor: „Ich freue mich auf die schöne Herausforderung, Film und Medien in einer stark veränderten gesellschaftlichen und urbanen Wirklichkeit gemeinschaftlich neu zu gestalten und zu vermitteln.“
Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer, Vorsitzender des Auswahlgremiums, zur Perspektive des Hauses für Film und Medien, die mit dieser Personalie deutlich erweitert wird: „Mit Lars Henrik Gass hat die Landeshauptstadt Stuttgart eine hervorragende Persönlichkeit für die weitere Planung des HFM gewinnen können. Er verfügt über die erforderlichen langjährigen Kenntnisse in Theorie und Praxis sowie Netzwerke in den Bereichen Film und Medien, um das Haus als offene, zentrale Kultureinrichtung zu etablieren. Sein profundes Wissen wird das Konzept zusammen mit den Vereinsmitgliedern weiter konkretisieren helfen.“
Dem Auswahlgremium gehörte neben der Kulturverwaltung auch Jens Gutfleisch für den Verein Haus für Film und Medien an. Der Verein hat als Partner der Landeshauptstadt und von dieser finanziert seit dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats zum Neubau des Hauses im März 2020 ein erstes Konzept entwickelt.
Das Haus für Film und Medien
Der Neubau, dessen Fertigstellung bis 2029 geplant ist, ist eines der großen kulturpolitischen Projekte der Landeshauptstadt in den kommenden Jahren. Die bundesweit in dieser Form einzigartige und zukunftsweisende Einrichtung soll als ein offenes Haus betrieben werden, das die medialen Kompetenzen und damit die gesellschaftliche Teilhabe stärkt. Es ist als analoger und digitaler Ort für das Bewegtbild in all seinen Formen von der Vergangenheit bis zur Zukunft konzipiert.
Neben dem Film sollen hier auf rund 4.500 Quadratmetern sämtliche Formate von Animation über Games und Software bis zu Virtual und Augmented Reality ein Zuhause finden. Mit seinem interdisziplinären, medienpädagogisch und kulturell hochwertigen Programm sowie mit seinem offenen Werkstatt‐Charakter richtet sich das Haus an die gesamte Stadtgesellschaft. Als Elemente sind daher Labs, Studios und Workshop‐Räume für die aktive Medienarbeit sowie Kinosäle, Veranstaltungs‐ und Ausstellungsbereiche als Räume der Präsentation und des Diskurses geplant. Die Partizipation aller Menschen in der Landeshauptstadt ist ausdrücklich erwünscht.