Seltene und bedrohte Pflanzenarten sollen so von konkurrierenden und beschattenden Gehölzen befreit werden, weil die Beschattung zu einer Verdrängung der wärmeliebenden Arten auf den Flächen führt (Sukzession).
Durchgeführt werden diese Arbeiten entweder vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt oder in dessen Auftrag durch verschiedene Gartenbaubetriebe. Die fachliche Betreuung der Arbeiten findet in enger Abstimmung mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt durch die untere Naturschutzbehörde der Stadt beim Amt für Umweltschutz statt. Mitglieder des Botanischen Arbeitskreises Stuttgart, die die Pflanzenstandorte sehr genau kennen und diese in der „Flora Stuttgart“ auch dokumentiert haben, geben zusätzliche Hinweise.
Waldrand Lemberg in Feuerbach
Sieben Linden in Obertürkheim
Waldrand Raichberg in Gablenberg
Zur Sicherung der wertvollen Waldränder mit ihren seltenen Wildpflanzen werden große Störsteine neu ausgebracht, um das Befahren und Parken zu verhindern, illegale Ablagerungen von Grünschnitt und Abfällen beseitigt und Trampelpfade zum Schutz der Pflanzen reduziert.
Für die Entwicklung der Waldränder in einen natürlichen Zustand mit zahlreichen wärmeliebenden Pflanzenarten werden bereits erfolgreiche Nachzuchten seltener Wildpflanzen aus Samen original Stuttgarter Herkunft in Hohenheim durchgeführt. Hier engagieren sich sowohl die Staatsschule für Gartenbau als auch die Hohenheimer Gärten mit einer „Erhaltungskultur der Stuttgarter Raritäten“. Ein Ausbringen der nachgezogenen Pflanzen ist teilweise schon auf Flächen des Artenschutzkonzepts der Stadt erfolgt. So konnten bisher zum Beispiel die freigestellte Bahnböschung am Dachswald und die mageren Säume in Uhlbach mit diesen botanischen Besonderheiten versorgt werden. Weitere Auspflanzungen sind für das kommende Jahr am Lemberg geplant. Hier erfolgt eine enge Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, das als höhere Naturschutzbehörde für die Genehmigung der Samengewinnung und der Auspflanzungen im Naturschutzgebiet zuständig ist.