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Landeshauptstadt Stuttgart

Mobilität

Online-Umfrage der Stadt zur betrieblichen Mobilität in Stuttgart

Die Stadt Stuttgart hat in einer Online-Umfrage ermittelt, welchen Stellenwert die Optimierung der betrieblichen Mobilität für Stuttgarter Betriebe hat. Die Auswertung der Rückmeldungen von 129 Betrieben aus der Landeshauptstadt zeigt, dass die betriebliche Mobilität einen wichtigen Standortfaktor darstellt.

Häufig umgesetzte Maßnahmen im Rahmen des Mobilitätsmanagements sind das mobile Arbeiten (Homeoffice) sowie das Angebot eines Jobtickets beziehungsweise Firmenabos für die Beschäftigten.

Ralf Maier-Geißer, Leiter der Abteilung Nachhaltig mobil in Stuttgart und Gesamtkoordinator der Kampagne „Stuttgart-steigt-um“, sagt: „Die Corona-Pandemie hat das individuelle Mobilitätsverhalten stark verändert. Es kam zu einer deutlichen Reduzierung der beruflich verursachten Wege und einer Änderung der Verkehrsmittelwahl aufgrund des eigenen Gesundheitsschutzes. Das hat natürlich auch Einfluss auf die betriebliche Mobilität, wozu der Pendlerverkehr, die Dienstwege und -reisen sowie der Kundenverkehr zählen.“ Um den Stellenwert des Mobilitätsmanagements von Stuttgarter Betrieben zu ermitteln, hat die Mobilitätsberatung der Landeshauptstadt im Rahmen von „Stuttgart-steigt-um“ vom 16. September bis 15. Oktober eine Online-Umfrage durchgeführt. Ralf Maier-Geißer: „Dabei ging es unter anderem um die Fragen, welche Ziele mit der Einführung eines Betrieblichen Mobilitätsmanagements verfolgt werden, und welche Mobilitätsmaßnahmen die Betriebe bereits umsetzen.“

129 Betriebe haben an der Umfrage teilgenommen

An der Befragung haben insgesamt 129 Betriebe teilgenommen. Die Bauwirtschaft ist dabei am häufigsten vertreten. Mehr als die Hälfte der Betriebe befindet sich in der Stuttgarter Innenstadt. In den Gewerbegebieten und am Stadtrand sind jeweils knapp ein Viertel der Betriebe ansässig. Lediglich 30 Prozent der Betriebe verfügen über mehrere Standorte im Stuttgarter Stadtgebiet. Bei rund 60 Prozent der Betriebe sind weniger als 100 Beschäftigte tätig.

Von den teilnehmenden Betrieben haben 92 Prozent die Optimierung der betrieblichen Mobilität als einen wichtigen beziehungsweise sehr wichtigen Standortfaktor bewertet. 19 Prozent haben bereits ein eigenes Mobilitätsmanagement eingeführt. Bei 38 Prozent der Befragten spielt das Mobilitätsmanagement keine oder nur eine geringe Rolle. Als Gründe wurden unter anderem eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, eine zu kleine Betriebsgröße und die Verfügbarkeit von ausreichend Parkmöglichkeiten genannt. Auch die Abhängigkeit der Beschäftigten vom Pkw wurde von 30 Prozent der Befragten als Grund aufgeführt, weshalb das Mobilitätsmanagement für die Betriebe bislang nicht relevant ist.

Mobilitätsmanagement zur Verbesserung der Umweltbilanz

Betriebe, die bereits ein Mobilitätsmanagement eingeführt haben, verfolgen damit vor allem die Verbesserung ihrer Umweltbilanz. „Das Konzept des Betrieblichen Mobilitätsmanagement ist folglich ein wichtiges Instrument zur Erreichung der gesteckten Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele bei den Arbeitgebern“ erläutert Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Amts für Umweltschutz der Stadt Stuttgart. „Auch die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität stellt für über 60 Prozent der Befragten ein wichtiges Ziel bei der Implementierung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements dar. Mehr als die Hälfte der Betriebe nennt in diesem Zusammenhang auch die Sicherung von Fachkräften oder die Mitarbeiterbindung“, so Dr. Zirkwitz. Bei über 70 Prozent der Betriebe mit eigenem Mobilitätsmanagement hat die Geschäftsleitung die Einführung initiiert.

Zu den Maßnahmen, die unabhängig der Implementierung eines Managementsystems am häufigsten umgesetzt werden, zählt das mobile Arbeiten (Homeoffice). Auch ein Jobticket beziehungsweise Firmenabo des VVS zur Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs wird bereits von über 60 Prozent der Betriebe angeboten. Große Akzeptanz und Umsetzung finden zudem Abstellmöglichkeiten für Fahrräder mit und ohne Elektroantrieb und Umkleidekabinen beziehungsweise Duschen für Radfahrende.

Wissens- und Erfahrungsaustausch gewünscht

In der Online-Umfrage wollte die Stadt auch wissen, welche Unterstützung der städtischen Mobilitätsberatung für die Betriebe interessant wäre. Die Ergebnisse geben wertvolle Hinweise zum Bedarf der Betriebe. 96 Prozent der Befragten, für die das Angebot der Mobilitätsberatung im Allgemeinen spannend ist, erachten die Bereitstellung von Informationen zu Fördermöglichkeiten als einen wichtigen Beratungsschwerpunkt. Neben Veranstaltungen zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement wünschen sich die Teilnehmer Möglichkeiten für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit anderen Betrieben. „Das werden wir bei unserer zukünftigen Ausrichtung berücksichtigen, insbesondere da ein großes Interesse der Betriebe an der Umsetzung von betriebsübergreifenden Maßnahmen existiert”, sagt Johanna Dei Giudici von der Mobilitätsberatung der Stadt.

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  • Stadt Stuttgart