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Landeshauptstadt Stuttgart

Klimaneutralität

Stuttgart bezieht künftig Erdgas mit biogenem Anteil

Nächster Schritt in Richtung klimaneutrale Stadtverwaltung: Die Stadt Stuttgart wird ab Januar 2022 für ihre Liegenschaften nicht nur wie bisher zu 100 Prozent Ökostrom beziehen, sondern auch Erdgas mit einem biogenen Anteil von 35 Prozent.

Bis 2030 will die Verwaltung ihre Gebäude ohne fossile Energien betreiben.

Der Zuschlag für sämtliche Lose der Strom- und Gaslieferung ab 1. Januar 2022 wurde an die Stadtwerke Stuttgart Vertriebsgesellschaft mbH vergeben. Dies hat der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 1. Juli beschlossen.

Damit macht Stuttgart einen weiteren großen Schritt in Richtung klimaneutrale Stadtverwaltung: Bis 2030 will die Verwaltung ihre Gebäude ohne fossile Energien betreiben. Mit der Vergabeentscheidung für Strom- und Gaslieferungen folgt der Gemeinderat dem Vorschlag der Energieabteilung des Amts für Umweltschutz auf Basis der Ergebnisse einer europaweiten Neuausschreibung der Energielieferverträge. Diese werden nun für die nächsten drei Jahre abgeschlossen, mit der Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre. Das Gesamtvolumen für den Ökostrombezug über alle Lose und fünf Jahre beläuft sich auf rund 200 Millionen Euro, das Gesamtvolumen für sämtliche Gaslieferungen für fünf Jahre auf rund 60 Millionen Euro. Die bestehenden Energielieferverträge Strom und Gas für die städtischen Liegenschaften mit den Stadtwerken Stuttgart Vertriebsgesellschaft mbH, Lichtblick SE, MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH und Thüga Energie GmbH wurden zum 31. Dezember dieses Jahres gekündigt.

Hohe Qualitätskriterien

Die Stadt Stuttgart hat hohe Qualitätskriterien an die Beschaffenheit und den Ursprung des zu beziehenden biogenen Gases definiert. Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, sagt: „Neben der Einhaltung eines sehr guten CO2-Faktors haben wir sichergestellt, dass das Gas nicht aus in Konkurrenz zu Nahrungsmittel stehenden Pflanzenbestandteilen wie Mais, Holz oder Getreide gewonnen wird. Auch auf Gas, das aus Gülle erzeugt wurde, haben wir verzichtet, um die Gewinnung von biogenem Gas aus Massentierhaltung zu vermeiden.“

Damit leistet die Stadt Stuttgart einen sehr großen Beitrag zur Energiewende in den eigenen Liegenschaften und geht mit gutem Beispiel voran. Wenngleich 100 Prozent Ökostrom für die Gebäude und Anlagen der Stadt bereits seit 2012 bezogen wird, lag der biogene Anteil der städtischen Gaslieferungen bisher bei 4,5 Prozent. Bürgermeister Pätzold: „Durch die Steigerung auf einen Anteil von 35 Prozent werden wir eine CO2-Reduktion von 14.797 Tonnen CO2 pro Jahr erreichen. Damit wird der Ausstoß der Stadtverwaltung an Treibhausgasen mit einem Schlag um rund 22 Prozent reduziert. Ich bin froh, dass der Gemeinderat diesem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung zugestimmt hat.“

Klimaneutrale Landeshauptstadt

Stuttgart will klimaneutrale Landeshauptstadt werden und geht bei den städtischen Liegenschaften mit gutem Beispiel voran. So soll der Betrieb der städtischen Liegenschaften bereits 2030 klimaneutral erfolgen. Hierfür wurden bereits zahlreiche Maßnahmen vom Gemeinderat beschlossen: Der Neubau von städtischen Gebäuden erfolgt grundsätzlich auf Plusenergie-Niveau, saniert werden bestehende Gebäude auf so hohem energetischen Niveau, dass sie anschließend klimaneutral betrieben werden. Auch ein Stuttgarter CO2-Preis wurde bereits im Jahr 2020 beschlossen. Er beträgt aktuell 65 Euro pro Tonne CO2 und wird zum 1. Januar 2022 auf 80 Euro pro Tonne erhöht. Bei städtischen Wirtschaftlichkeitsrechnungen werden klimaschonende Maßnahmen so monetär bewertet.

Rückfragen zum Thema oder allgemeine Rückfragen zu Energie und Klimaschutz bei der Stadt Stuttgart beantwortet Dr. Görres vom Amt für Umweltschutz, Telefon 216-88668, E-Mail  Juergen.Goerresstuttgartde.

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